Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. November 2014, Teil 1

 

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - Abi (Rosamund Pike) und Doug (David Tennant) McLeod fahren zusammen mit ihren drei Kindern zum 75. Geburtstag von Dougs Vater Gordie (Billy Connolly) von London nach Schottland. Allerdings leben Doug und Abi seit einiger Zeit getrennt, was sie dem Großvater verheimlicht haben.

 

 

EIN SCHOTTE MACHT NOCH KEINEN FRÜHLING

 

Die Kinder sollen dem Opa und den schottischen Verwandten nichts davon erzählen und verarbeiten das auf ihre Weise: die älteste Tochter Lottie (Emilia Jones) schreibt jede Bemerkung in ihr Notizbuch, Mickey (Bobby Smalldridge) träumt von Wikingern und ihren Göttern und sagt auch gegen seinen Willen immer die Wahrheit und Jess (Harriet Turnbull), die Jüngste, setzt ihren Willen durch, indem sie die Luft anhält, sie hat den Stein "Norman" als besten Freund.

 

Im feudalen Herrenhaus des Bruders angekommen, zeigt sich, dass der Großvater gar kein Interesse an der vom anderen Sohn Gavin (Ben Miller) vorbereiteten riesengroßen Geburtstagsfeier hat. Er hat die Probleme der Kinder schnell durchschaut und sieht, dass die Ehe seines Sohnes Doug nur noch auf dem Papier besteht. Auch die Kinder merken, dass der Opa sehr krank ist, was ihnen von den Eltern verschwiegen worden ist. Gordie zeigt Mickey eine keltische Brosche und sie sprechen über die Art, wie Wikinger beerdigt wurden.

 

Am Vormittag seines Geburtstags will er gegen den Wunsch der Erwachsenen einen Strandausflug mit seinen Enkeln machen, bei dem sie einiges erlaubt bekommen, was sonst verboten ist. So darf z.B. Lottie mit Opas Hilfe das Auto am Strand fahren oder die Kinder dürfen ihn bis zum Hals einbuddeln, dabei stellt er sich tot, was den Kindern einen großen Schreck einjagt.

 

Als der Großvater kurze Zeit später in seinem Liegestuhl wirklich stirbt, versuchen die Kinder das Problem zu lösen. Während die beiden Jüngeren beim Opa bleiben, läuft Lottie nach Hause, um die Erwachsenen zu benachrichtigen. Allerdings sind alle Erwachsenen durch die Geburtstagsvorbereitung gestresst, brüllen sich an und übersehen sie völlig. Danach beschließen die Kinder, Opas Wille - wie sie ihn verstanden haben - zu erfüllen und ihm ein Wikinger-Begräbnis zu geben und führen den Plan auch durch.

 

Als Gordie dann nicht zum Beginn der Geburtstagsfeier auftaucht, merken die Erwachsenen endlich, was passiert ist. Dies führt zu einer langen Kette von Problemen, incl. Sensationspresse vor der Tür und Jugendamt. Doug und Abi werden am Ende einsehen, dass sie ihre Streitigkeiten zumindest für einen gewissen Zeitraum einstellen müssen, da sie nur als Gemeinschaft erfolgreich sein können.

 

Der Film ist ein gemeinsames Projekt von Guy Jenkin und Andy Hamilton, die als Schöpfern der britischen Erfolgsserie "Outnumbered" bekannt geworden sind.

 

Wie in Outnumbered stehen auch hier die Kinder im Mittelpunkt, aus deren Sicht große Teile des Films gesehen werden. Alle drei jungen Schauspieler spielen ihre Rollen wunderbar. Dabei wurde versucht, sie so natürlich wie möglich spielen zu lassen und dabei einfach die Kamera laufen zu lassen. Aber auch den Erwachsenen, besonders dem schottischen Urgestein Billy Connolly merkte man die Spielfreude an.

 

Auch wenn das Ende etwas kitschig ist, verliert der Film nie seinen Charme und gefällt durch seine kindliche Direktheit, Situationskomik und Wärme. Er ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet.

 

Die Landschaftsaufnahmen regen dazu an, auch ohne einen Großvater in den schottischen Highlands Urlaub zu machen.

 

Mein Tipp: Unbedingt ansehen!

 

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Ein Schotte macht noch keinen Sommer (Großbritannien 2014)

OT: What We Did on Our Holiday

Genre: Komödie

Filmlänge: 95 Min.

 

Regie & Regie: Andy Hamilton, Guy Jenkin

Darsteller: Rosamund Pike, David Tennant, Billy Connolly, Ben Miller u.a.

 

Verleih: Tobis Film

FSK: ab 6 Jahren

Kinostart: 20. November 2014

 

Foto:Billy Connolly, Emilia Jones, Bobby Smalldridge, Harriet Turnbull

© 2014 Tobis Film