Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. Januar 2015

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - John Wick (Keanu Reeves) ist ein ehemaliger Auftragskiller des russischen Mafia-Bosses Viggo Tarasov (Michael Nyqvist) in New York. Er ist vor einigen Jahren aus dem Geschäft ausgestiegen, nachdem er für seinen Chef einen eigentlich unmöglichen Auftrag erledigt hat, Der Film ist ein heißer, wilder B-Movie Spaß.

 

 

JOHN WICK

 

Jetzt ist seine Frau, für die er seinen Job aufgegeben hatte, gestorben. Am Tage ihrer Beerdigung erhält er ein Paket von ihr, das einen jungen Beagle enthält. John Wick hat noch zwei Sachen, die ihm etwas bedeuten: der Beagle und sein Ford Mustang 1969. Als eines Nachts drei Männer mit dem Anführer Iosef Tarasov (Alfie Allen), dem überheblichen Sohn seines ehemaligen Arbeitgebers, in seine Villa einbrechen, seinen geliebten Ford Mustang stehlen, seinen Hund töten und ihn halbtot zurücklassen, ahnen sie nicht, was für eine gravierenden Fehler sie begangen haben. Denn der ehemalige Auftragskiller holt seine Waffen aus dem Keller und wird einen blutigen Rachefeldzug durch New Yorks Unterwelt starten. Um an Iosef heranzukommen, legt der Profi alles um, was sich als Gangster erweist und sich ihm in den Weg stellt.

 

Auch wenn Viggo Tarasov seinen Sohn für eine Loser hält, will er John aufhalten und hat die besten Killer der Stadt auf ihn angesetzt. Er setzt dabei ein Kopfgeld von 2 Mill. Dollar aus. Unter den Killern sind auch Johns alten Freund und Weggefährte Marcus (Willem Dafoe) und eine junge aufstrebende Killerin, Miss Perkins (Arianne Palicki).....

 

Regisseur des Filmes ist Chad Stahelski, der hier seinen ersten eigenen Film vorlegt. Er hat allerdings zusammen mit seinem Partner David Leitch (der als Produzent fungiert) schon langjährige Erfahrungen als Stunt-Koordinator und Second Unit Regisseur. So war er z.B. schon in einigen Filmen Keanu Reeves' Stunt Double und auch z.B. Stunt-Koordinator der Matrix-Filme, "Matrix Reloaded" und "Matrix Revolutions"; daneben hat er z.B. als Second Unit Regisseur bei "Die Tribute von Panem - Catching Fire" gearbeitet.

 

Man darf also bei diesem Film keine klug konstruierte Geschichte und auch keine geschliffenen Dialoge erwarten, sondern man sollte sich auf die mit trockenem Humor und Einzeilern garnierten Verfolgungs-, Kampf- und Schießszenen einlassen, die das Etikett virtuos verdienen. John Wick ist ein Killer, der nicht viel redet, sondern schnell, gnadenlos und präzise tötet, eine Rolle, die Keanu Reeves in gewohnter lakonischer Weise ausfüllt. Das wird eigentlich nur im finalen Kampf zwischen John Wick und Viggo Tarasov aufgebrochen. Hier wird dann nur noch mit den Fäusten gearbeitet.

 

Die Stimmung des Films ist in düsteren Blautönen gehalten. Dies soll anzeigen, dass wir uns in einer Parallelwelt befinden, in der z.B. die Polizisten nur nach dem Lärm fragen und sich nicht über die herumliegenden Leichen in John Wicks Haus aufregen. Es gelten eigene Regeln, so wird z.B. in Goldmünzen bezahlt, man kann Reinigungskräfte für besondere Aufträge anheuern und es gelten Tabus, die man tunlichst nicht verletzten sollte (z.B. wird im Hotel Continental, in dem John Wick absteigt, nicht gemordet - Übertretung kann tödlich sein, da hilft auch die Verdoppelung des Kopfgeldes von Tarasov auf John Wicks Kopf nichts). Dieses Universum abseits der realen Welt verleiht dem Film Züge einer Graphic Novel. Logik darf man nicht erwarten, die ist in diesem Film von untergeordneter Bedeutung. "John Wick" ist bewusst ein brutaler Gangsterfilm - hier ist Atmosphäre und Action wichtiger als Plausibilität.

 

In Amerika ist dieser Film von den Kritikern sehr gut bewertet und von einigen sogar unter die 10 besten Filme des letzten Jahres gezählt worden. Gleichzeitig wurde er als ein Film angesehen, mit dem Keanu Reeves seinen Status als Action-Star untermauern kann - auch wenn er im letzten Jahr 50 Jahre alt geworden ist.

 

Zuschauer, die sich auf den Film einlassen, werden mit "John Wick" ein wildes B-Movie erleben, von dem man gar nicht genug bekommen kann. Für alle, die sich nicht mit solchen Filmen anfreunden können, gibt es eine Alternative. Zum gleichen Termin läuft z.B. die Tragikomödie "Birdman" mit Michael Keaton an.

 

INFO:

 

John Wick (USA, 2014)

Originaltitel: John Wick

Genre: Action

Darsteller: Keanu Reeves, Willem Dafoe, Michael Nyqvist, Adrianne Palicki, Alfie Allen, Ian McShane u.a.

Regie: Chad Stahelski

Drehbuch: Derek Kolstad

Verleih: StudioCanal

FSK: ab 16 Jahren

Produktionsjahr: 2014

Lauflänge: 101 Minuten

Kinostart: 29. Januar 2015

 

Foto: Keanu Reeves als John Wick

© 2014 StudioCanal