Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 5. März 2015, Teil 1

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - Der Film basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage der Schriftstellerin Lisa Genova von 2007. Hauptthemen sind der Umgang mit der Diagnose Alzheimer und die Veränderungen im Leben der Betroffenen und ihrer Familienangehörigen.

 

Die etwa 50jährige Dr. Alice Howland (Julianne Moore), die an der Columbia University als Linguistin arbeitet, merkt, dass sie bei Vorträgen Wörter vergisst oder beim Joggen auf einer ihr bekannten Strecke die Orientierung verliert. Sie sucht einen Arzt auf, da sie einen Gehirntumor befürchtet. Die Untersuchung zeigt allerdings, dass sie an einer erblichen, schon früh einsetzenden und schnell voranschreitenden Form von Alzheimer leidet.

 

Dies schockt nicht nur sie und ihren Mann John (Alec Baldwin), sondern auch ihre Kinder. Die jüngste Tochter Lydia, die als wenig erfolgreiche Schauspielerin in Los Angeles lebt, lässt sich nicht testen, bei den beiden älteren Kindern stellt sich heraus, dass Tochter Anna (Kate Bosworth), die gerade mit Zwillingen schwanger ist, das Alzheimer-Gen geerbt hat während der Sohn Tom (Hunter Parrish) nicht betroffen ist.

 

Da sich Alices Gedächtniszustand rapide verschlechtert, wird sie gegen ihren Willen vom Unterricht an der Universität freigestellt. Nach der Besichtigung eines Heimes für Demenzkranke nimmt sie ein Video auf, in dem sie ihrem späteren Ich befiehlt, den kompletten Inhalt einer Dose Medikamente zu schlucken, wenn sie nicht mehr in der Lage wäre, einfache Fragen zu beantworten.

 

Alice wird von einem Arzt gebeten, eine Rede bei einer Veranstaltung für Alzheimer-Kranke zu halten. Durch die Anregung ihrer Tochter Lydia lässt sie ihre persönlichen Befindlichkeiten in den Vortrag einfließen. Sie offenbart darin ihre Ängste, berichtet aber auch über Situationen, die sie am Leben festhalten lassen. Sie streicht dabei jeweils die Zeile an, die sie schon vorgelesen hat. Dadurch wird ihr Vortag ein voller Erfolg.

 

Alices Mann, der als Arzt arbeitet, bekommt ein Jobangebot von außerhalb, allerdings möchte Alice nicht umziehen. Er lehnt zuerst das Angebot ab, wird es aber später annehmen. Da Alice nicht mehr allein bleiben kann, beschäftigt die Familie eine Haushälterin, die sich um sie kümmert. Beim Stöbern auf ihrem Computer stößt Alice auf die Botschaft ihres früheren Ichs, findet die Tabletten und versucht die Anleitung in die Tat umzusetzen. Bevor sie jedoch die Tabletten schlucken kann, wird sie von ihrer Haushälterin überrascht und davon abgehalten.

 

Alices Zustand verschlechtert sich zusehends. Da Ehemann John seine Stelle außerhalb der Stadt angetreten hat, ist es ausgerechnet Lydia, die von Los Angeles nach New York zieht und sich um ihre Mutter kümmern wird.

 

In diesem Film wird zwar eine Form von Alzheimer gezeigt, die extrem selten auftritt, trotzdem ist es ein sehr wichtiger Film, den man nicht so schnell vergisst, denn er ist trotz des ernsten Themas ein wunderbarer Unterhaltungsfilm. Dies liegt vor allem an der schauspielerischen Leistung von Julianne Moore, die den Verfall von Alices Persönlichkeit sehr eindrücklich verkörpert. Neben Moore zeigt vor allem Kristen Stewart als jüngere Tochter Lydia, dass sie als ernsthafte Schauspielerin akzeptiert werden will und muss.

 

Julianne Moore hat für die Darstellung der Alice in diesem Jahr zu Recht den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Zusätzlich wurde sie bei den British Academy Film Awards, den Golden Globes, den Screen Actors Guild Awards ausgezeichnet.

 

Fazit: Unbedingt ansehen!

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Originaltitel: Still Alice (USA 2014)

Genre: Drama

Filmlänge:101 Min.

Regie: Richard Glatzer & Wash Westmoreland

Drehbuch: Richard Glatzer & Wash Westmoreland

Darsteller: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth u.a.

Verleih: Polyband

FSK: ab 0 Jahren

Kinostart: 05.03.2015

 

Bild: Julianne Moore und Kristen Stewart

Copyright: Polyband