Erste Ergebnisse aus der Digitalisierung des Filmerbes, Filmreihe im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt

 

Sibylla von Suden

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zahlreiche Klassiker des deutschen Films konnten dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, in den vergangenen zwei Jahren hochauflösend digitalisiert werden – ein wichtiger Schritt, um das nationale Filmerbe zu sichern und für die Zukunft verfügbar zu halten.

 

Denn in fast allen deutschen Kinos werden inzwischen nur digitale Filmkopien gezeigt. Auch das Deutsche Filminstitut hat mit Hilfe dieser Förderung Filme aus seinem eigenen Bestand digitalisiert. Das Kino des Deutschen Filmmuseums stellt im März fünf dieser bedeutenden deutschen Filme vor, die nun als digitale Verleihkopien (DCPs) vorliegen und über den Filmverleih des Deutschen Filminstituts für Kinovorführungen ausgeliehen werden können. 2015 setzt der Bund die Förderung fort. Das DIF erhält erneut 250.000 Euro für die Digitalisierung.

 

 

Letzten Dienstag, 03.03. gab es um 18:00 Uhr

DES TEUFELS GENERAL

BRD 1955. R: Helmut Käutner

D: Curd Jürgens, Victor de Kowa, Marianne Koch. 117 Min. DCP

 

DES TEUFELS GENERAL entstand nach Carl Zuckmayers berühmtem Bühnenstück, das die Geschichte des Fliegeridols Ernst Udet zum Vorbild hat. Der Film erzählt von der Wandlung des Luftwaffengenerals Harras, der seine Unmenschlichkeit und Schuld erkennt und versucht, das Leben eines in Nazideutschland verfolgten Freundes zu retten. Helmut Käutner gelang eine differenzierte Auseinandersetzung. Curd Jürgens zeigt eine der besten Leistungen seiner Karriere und wurde dafür beim Filmfestival in Venedig mit dem Goldenen Löwen als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.

 

 

Dienstag, 10.03.

18:00 Uhr

LIEBE 47

Deutschland 1949. R: Wolfgang Liebeneiner

D: Hilde Krahl, Karl John, Grete Weiser. 110 Min. DCP

 

Der Soldat Beckmann kommt nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück, doch ohne Familie steht er „draußen vor der Tür“ – so der Titel Literaturvorlage von Wolfgang Borchert zu LIEBE 47, die zu einem der bedeutendsten Werke der Trümmerliteratur wurde. Wolfgang Liebeneiner schuf daraus ein bewegendes Filmdrama: Im Zusammenhalt des einsamen Soldaten mit einer einsamen Frau wird ein Weg gezeigt, wie verlorene

Menschen sich am Rande des Untergangs gegenseitige Rettung sein können.

 

 

Dienstag, 17.03.

18:00 Uhr

DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE

Deutschland 1933. R: Fritz Lang

D: Rudolf Klein-Rogge, Oskar Beregi sen., Theodor Loos, Otto Wernicke .

122 Min. DCP. Restaurierte Fassung

 

DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE zeigt eine Stadt, in der eine Reihe von Verbrechen verübt wird, ohne dass die Polizei die Übeltäter fassen kann. Die Täter stehen unter dem Einfluss eines Irrenarztes, der seinerseits vom geistreichen und verrückten Dr. Mabuse manipuliert wird. Fritz Langs berühmter Film über den genialen Verbrecher Dr. Mabuse wurde am 21. April 1933 in Budapest uraufgeführt. Der Film war zuvor in Deutschland

wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ verboten worden. Erst 1951 folgte die deutsche Premiere, allerdings in einer stark gekürzten Version. 2000 entstand unter Federführung des Deutschen Filminstituts eine restaurierte Fassung.

 

 

Dienstag, 24.03.

18:00 Uhr

MONPTI

BRD 1957. R: Helmut Käutner

D: Romy Schneider, Horst Buchholz, Mara Lane, Boy Gobert. 109 Min. DCP

 

 

1957 drehte Romy Schneider mit Horst Buchholz unter der Regie von Helmut Käutner die heiter-melancholische Liebeskomödie MONPTI: In Paris lernen sich eine hübsche Pariser Näherin und ein junger ungarischer Zeichner und Student, den sie zärtlich Monpti nennt (Mon petit – mein Kleiner), kennen. Beide sind voller Träume, blutjung und sehr arm, die Näherin schwindelt ihrem Liebsten allerdings vor, dass sie aus wohlhabendem Hause stammt. Als er die Wahrheit erfährt, kommt es zur Katastrophe.

 

 

Dienstag, 31.03.

18:00 Uhr

DER VERLORENE

BRD 1951. R: Peter Lorre

D: Peter Lorre, Karl John, Helmut Rudolph. 98 Min. DCP

 

DER VERLORENE ist ein vergessener Klassiker des deutschen Nachkriegskinos und der einzige Film, bei dem Schauspieler Peter Lorre auch Regie führte. Neben der herausragenden Kameraarbeit sind besonders auch die hervorragenden Schauspieler zu nennen. Der renommierte Serumsforscher Dr. Rothe begeht eine Verzweiflungstat, als er bemerkt, dass seine Frau ihn ausspioniert. Da er aber für die Nazis kriegswichtige Arbeiten erledigt, wird die Tat von seinem jungen Kollegen Hoesch vertuscht. Rothe leidet fortan unter Zwangsvorstellungen und wird zum getriebenen Mörder.