Filmreihe zur Ausstellung im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt

 

Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Sie erinnern sich? Über die so sehenswerte Ausstellung im Filmmuseum haben wir schon öfter berichtet. Fortlaufend gibt es monatlich zusätzliche Filmreihen. Im März werden Sie noch einmal hinter die Kulissen der Lichtspielhäuser geführt, wo Kinogeschichten aus Programm-, Provinz- und sogar Pornokinos versammelt sind.

 

Ein Fokus liegt auf den Erfahrungen der Kinobetreiber und Programmgestalter: Um ihr Publikum zu finden und aus ihrem Kino mehr als eine bloße Abspielstätte zu machen, begegnen sie den Veränderungen in der Kinolandschaft mit neuen Ideen. Trotz vieler Hindernisse führen sie ihre Filmtheater mit großer Hingabe. Vor einigen der Filme sind, wie auch in den Vormonaten, thematisch passende Kurzfilme zu sehen. Außerdem sind zahlreiche Kinomacher aus ganz Deutschland zu Gast, die von ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen und ihrer Leidenschaft fürs Kino berichten.

 

 

Mittwoch, 4. Februar, 18 Uhr

KOPFSCHUSS

BRD 1981. R: Beate Klöckner. D: Barbara Rudnik, Peter Kämpfe, Per Holgher.

85 Min. 35mm

 

Annie ist Kassiererin in einem Münchner Kino-Center. Ihr Alltag ist das komplette Gegenteil von den spannenden Leinwandabenteuern, die sie an der Kasse verkauft, und so fantasiert sie sich tagsüber in die Filme hinein. Nachts beginnt sie auch im wirklichen Leben ihr eigenes Abenteuer zu inszenieren und sucht zunehmend Gefahr und Nervenkitzel. Der Thriller zeigt die 2009 verstorbene Barbara Rudnik in ihrer ersten Hauptrolle.

 

 

Samstag, 7. März, 18 Uhr

INGLOURIOUS BASTERDS

USA/Deutschland 2009. R: Quentin Tarantino. D: Brad Pitt, Mélanie Laurent,

Christoph Waltz. 153 Min. 35mm. OmU

 

Frankreich zur Zeit der Nazi-Okkupation: Nachdem ihre Familie von Nazi- Oberst Hans Landa ermordet wurde, flieht Shosanna Dreyfus nach Paris und nimmt eine neue Identität als Kinobesitzerin an. Als ein deutscher Kriegsheld und Filmstar eine Premiere für das deutsche Militär in ihrem Filmtheater organisiert, scheint der perfekte Moment für ihre Rache gekommen. Dabei spielt die Macht des analogen Films eine bedeutende Rolle. Im Foyer des Deutschen Filmmuseums ist auf dem Weg zum Kino ein Original-Requisit aus dem Film zu sehen: Die CINEMA-Leuchtreklame, die im Film die Fassade von Shosannas Kino ziert.

 

 

Mittwoch, 11. März, 18 Uhr

OB’S STÜRMT ODER SCHNEIT

BRD 1977. R: Wolfgang Berndt, Doris Dörrie. Dokumentarfilm. 83 Min. 16mm

In ihrem Debütfilm zeichnet Doris Dörrie das Porträt der Kinobesitzerin Maria Stadler, die unermüdlich um das Überleben ihres Filmtheaters kämpft. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 63 Jahre alt, betreibt sie als Ein-Frau- Unternehmen ein Kino in der bayerischen Provinz, in dem sie bis zu zwanzig Stunden pro Tag arbeitet. Trotz spärlicher Besucherzahlen und hoher Schulden liebt sie ihren Beruf. Heute wird das Kino in Bad Endorf von einem Kollektiv geführt und nennt sich zu Ehren seiner Gründerin „Marias Kino“.

Vorfilm: DEMNÄCHST HIER DE 1994 R: Thomas Freundner. 13 Min. 35mm

 

 

Donnerstag, 12. März, 20:30 Uhr

ENDE EINER VORSTELLUNG

BRD 1987. R: Annelie Runge. Dokumentarfilm. 84 Min. 16mm

 

Annelie Runge erzählt in ENDE EINER VORSTELLUNG die Geschichte der Eifel-Film-Bühne: Ihre Eltern gründeten das Kino im Zweiten Weltkrieg, sie selbst verbrachte ihre Kindheit dort. In poetischen Bildern lässt der Film die Vergangenheit wiederauferstehen. Dabei gelingt es Annelie Runge, Persönliches und Zeitgeschehen miteinander zu verbinden. Die Eifel-Film-Bühne ist bis heute ein Familienbetrieb. Zur Vorführung ist die Nichte der Regisseurin, Katharina Runge, zu Gast. Ihre Eltern betreiben heute die Eifel-Film-Bühne, sie hat dort als Vorführerin gearbeitet und ist als Kind in ENDE EINER VORSTELLUNG zu sehen.

Zu Gast: Katharina Runge

 

 

Sonntag, 15. März, 18 Uhr

LICHTMESS – KINO AUS LEIDENSCHAFT

Deutschland 2011. R: Thorsten Rosemann. Dokumentarfilm. 84 Min. Digital

 

Thorsten Rosemann erzählt die Geschichte des Lichtmeß- Kinos im Hamburger Stadtteil Ottensen, das seit mehr als 20 Jahren von Carsten Knoop und Dorit Kiesewetter ehrenamtlich betrieben wird. Einmal in der Woche erfreut sich ein interessiertes Publikum an dem unkonventionellen Programm aus Kurz-, Dokumentar- und Experimentalfilmen. Mittlerweile ist das „anspruchvollste Klein-Kino Hamburgs“ (taz) eine feste Institution für

Cineasten geworden. Gleichzeitig ist LICHTMESS – KINO AUS LEIDENSCHAFT eine Hommage an die aussterbende Kunst der analogen Filmvorführung. Bereits am Samstag, 14. März, sind die beiden Betreiber des Lichtmeß-Kinos zu Gast im Kino des Deutschen Filmmuseums.

 

 

INFO:

 

 

KOPFSCHUSS

Mittwoch, 4. Februar, 18 Uhr

INGLOURIOUS BASTERDS

Samstag, 7. März, 18 Uhr

OB’S STÜRMT ODER SCHNEIT

Mittwoch, 11. März, 18 Uhr

ENDE EINER VORSTELLUNG

Donnerstag, 12. März, 20:30 Uhr

LICHTMESS – KINO AUS

LEIDENSCHAFT

Sonntag, 15. März, 18 Uhr