8. LICHTER Filmfest Frankfurt International vom 17. bis 22. März, Teil 11
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es gibt aber auch weitere Dokumentar- und Spielfilme mit Rhein-Main- und Hessen-Bezug außerhalb des Wettbewerbs, aber wie dieser dem Langfilm und der Region verpflichtet, aber ohne Aussicht auf einen Preis, weil dazu nicht vorgesehen.
Mittwoch, 18. März 2015, 18:00 Uhr, Cantate-Saal
Deutschlandpremiere
NIEUWE HELDEN
R.:Dirk van Roeleven, Dokumentarfilm, NL 2014, 90 Min., OmeU
Dass die Welt des Profiradsports unter keinem guten Stern steht, dürfte mittlerweile jeder
mitbekommen haben. Dass es aber junge Teams gibt, die darum kämpfen, ihren geliebten
Radsport zu rehabilitieren, bekommt man nicht unbedingt mit. Nieuwe Helden begleitet ein solches Team bei der Tour de France von 2013.
In Anwesenheit des Regisseurs Dirk van Roeleven.
Mittwoch, 18. März 2015, 18:00 Uhr, E-Kinos
Weltpremiere
LOOK4THEM
R.:Tom Dokoupil, Otmar Hitzelberger, Spielfilm, D 2014, 102 Min., OmU
Ein an den Strand gespültes, radioaktiv verseuchtes Fass ist der letzte Hinweis: Die Müllmafia hat vor der Küste der Normandie einen Frachter voller Atommüll versenkt – und das gut versteckt zwischen den zahllosen Wracks des zweiten Weltkriegs. Eine Gruppe junger Aktivisten versucht, die sich anbahnende Umweltkatastrophe zu verhindern. Der Film entstand in einem Zeitraum von über vier Jahren ohne jegliche Filmförderung.
In Anwesenheit der Regisseure Tom Dokoupil und Otmar Hitzelberger.
Mittwoch, 18. MÄRZ 2015, 18:00 Uhr, Mal Seh’n Kino
LAUF JUNGE LAUF
R.: Pepe Danquart, Spielfilm, D/F/PL 2013, 107 Min., OmU
Srulik ist neun Jahre alt, als er 1942 aus dem Warschauer Ghetto flieht. Völlig auf sich allein gestellt, schlägt er sich in den polnischen Wäldern durch, bis er auf die Bäuerin Magda trifft. Sie bringt dem Jungen bei, die Vergangenheit abzulegen: Aus dem jüdischen Flüchtling Srulik wird Jurek, ein bibelfester, katholischer Waisenjunge. Als Kulisse des von HessenInvestFilm geförderten Films dienten dabei auch die hessischen Wälder im Taunus.
Donnerstag, 19. März 2015, 20:00 Uhr, Mal Seh’n Kino
Hessenpremiere
FEMMEFILLE
R.: Kiki Allgeier, Dokumentarfilm, D 2014, 87 Min., Franz. OmU
2010 stirbt Isabelle Caro mit nur 28 Jahren an extremem Untergewicht. Drei Jahre zuvor hatte sie für eine Anti-Magersucht-Kampagne ihren nackten, ausgemergelten Körper ablichten lassen und so über Nacht traurige Berühmtheit erlangt. Kiki Allgeier begleitet die junge Frau bis zu ihrem frühen Tod, zeigt ihre Ambitionen als Schauspielerin, Model und Autorin.
In Anwesenheit der Produzentin Kerstin Krieg und des Produzenten Stephan Limbach.
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Donnerstag, 19. März 2015, 20:00 Uhr, Lederpalast Offenbach/Ledermuseum
VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN
R.: Sung-Hyung Cho, Dokumentarfilm, D 2015, 93 Min., Deutsche Originalfassung
1952 entsandte Nordkorea eine Vielzahl junger Studenten in andere sozialistische Länder. Mit dem dort erlangten Wissen sollten sie beim Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Heimat helfen. Die meisten von ihnen kamen in der DDR unter. Anfang der 60er Jahre mussten die Koreaner ihre dort neu aufgebauten Leben und Lieben wieder aufgeben und wurden zurückbeordert. Der Film erzählt die Geschichte der Zurückgebliebenen, der Kinder und Mütter, die bei allem Schmerz ihre Hoffnung auf ein Wiedersehen nie aufgegeben haben.
In Anwesenheit von Regisseurin Sun-Hyung Cho und Produzent Andreas Ganz und weiteren Teammitgliedern.
Donnerstag, 19. März 2015, 20:15 Uhr, Filmmuseum
GREED
R.: Erich von Stroheim, Spielfilm, USA 1924, ca. 129 Min., Stummfilm
„1924 verfilmte Stroheim McTeague den naturalistischen Roman von Frank Norris. Greed nannte er seinen Film, Gier, und zeigte in ihm, was aus Menschen wird, wenn sie nicht das ganze Leben lieben, sondern nur eine Passion haben, nur eine einzige Idee.“ Frieda Grafe, Enno Patalas
In Anwesenheit der Pianistin Maud Nelissen.
Freitag, 20. März 2015, 18:00 Uhr, Filmmuseum
JACK
Regie: Edward Berger, Spielfilm, D 2014, 98 Min., Deutsche Originalfassung
Jack ist erst zehn Jahre alt, trägt aber schon viel Verantwortung für sich und seinen kleinen Bruder Manuel, denn seine junge Mutter Sanna ist selten daheim und meist mit sich selbst beschäftigt. Eines Tages kommt sie gar nicht nach Hause. Also begeben sich Jack und Manuel auf die Suche nach ihr. Der unter redaktioneller Leitung des HR produzierte Spielfilm ist eine in ruhigen und kraftvollen Bildern inszenierte Geschichte über einen Jungen, der mutig und unbeirrt sein Schicksal in die Hand nimmt.
Samstag, 21. März 2015, 16:00 Uhr, Filmmuseum
Hessenpremiere
RODEOBOXER
R.: Walter Krieg, Dokumentarfilm, D 2013, 92 Min., Deutsch mit engl. UT
Der Greifswalder Boxschüler Kay Max Schröder hat einen Traum: Er will Profiboxer werden. Dafür reist er gemeinsam mit Trainer Horst Femfert nach Winchester, Idaho. Inmitten des amerikanischen Nirgendwo bereiten sie sich auf einen Boxkampf beim Winchester Open Rodeo vor, dem jährlichen Highlight der Region, das die ansonsten ruhige Landschaft in ein buntes, lebendiges Volksfest verwandelt.
In Anwesenheit des Regisseurs Walter Krieg.
Samstag, 21. März 2015, 20:00 Uhr, Caligari Filmbühne Wiesbaden
Rhein-Main-Premiere
MEERES STILLE
R.: Juliane Fezer, Spielfilm, D 2013, 142 Min., OmeU
Helen fährt mit ihrem Mann Johannes und Tochter Frances ans Meer. Doch schon kurz nach der Ankunft im idyllischen Ferienhaus wirft ein unausprechliches Geheimnis aus Helens Vergangenheit einen bedrohlichen Schatten auf die Familie. Der Film ist ein feinsinniges, berührendes Psychodrama über Verlust, Schuld und die Suche nach der eigenen Identität.
In Anwesenheit der Regisseurin Juliane Fezer und der Produzentin Alexandra Krampe.
Samstag, 21. März 2015, 22:00 Uhr, Mal Seh’n Kino
ON THE ROAD WITH SÓCRATES
R.: Ludi Boeken, Niko Apel, Dokumentarfilm, D/F/BR 2015, 86 Min., franz./port. OmdU
Die Fußballweltmeisterschaft hat 2014 die Welt bewegt. Auf den Spuren des bedeutenden
brasilianischen Fußballers Sócrates, der zu seinen Zeiten politischen Aktivismus und die
Revolution aufs Spielfeld gebracht hat, betrachten Daniel Cohn-Bendit, Ludi Boeken und Niko Apel mit ihrem ungewöhnlichen Dokumentarfilm die aktuelle soziale und politische Dimension des Fußballs in Brasilien.
In Anwesenheit des Regisseurs Niko Apel und Daniel Cohn-Bendit.
Samstag, 21. März 2015, 18:00 Uhr, Cantate-Saal
Hessenpremiere
BEYOND PUNISHMENT
R.: Hubertus Siegert, Dokumentarfilm, D 2014, 104 Min., OmU
Hubertus Siegert hinterfragt in Beyond Punishment den gesellschaftlichen Umgang mit schweren Gewaltverbrechen und dokumentiert die Konsequenzen für Opfer, aber auch Täter. Der Film, redaktionell betreut von ZDF/3sat und gefördert von HessenInvestFilm, wurde beim diesjährigen Filmfestival Max-Ophüls mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
In Anwesenheit des Regisseurs Hubertus Siegert.
Samstag, 21. März 2015, 13:00 Uhr, Cantate-Saal
FRITZ BAUER: TOD AUF RATEN
Regie: Ilona Ziok, Dokumentarfilm, D 2010, 97 Min., Deutsche Originalfassung
Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, „Jurist aus Freiheitssinn“, Initiator der Frankfurter Auschwitzprozesse, Symbol der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Vergangenheit – doch für seine Zeitgenossen pure Provokation. Ilona Zioks beeindruckende Dokumentation, unterstützt von der Hessischen Filmförderung, ist für die Auseinandersetzung mit Bauer und der bundesdeutschen Vergangenheit ein absolutes Muss.
In Anwesenheit der Regisseurin Ilona Ziok und des Produzenten und Komponisten Manuel Göttsching.
Sonntag, 22. März 2015, 20:00 Uhr, Cantate-Saal
Abschlussfilm
THE FAREWELL PARTY - AM ENDE EIN FEST (MITA TOVA)
R.: Tal Granit, Sharon Maymon, Spielfilm, D/ISR 2014, 90 Min., Hebr. OmU
Yehezkel, Bewohner einer Jerusalemer Seniorenresidenz, hat ein Problem: sein unheilbar kranker Freund Max will seinem Leiden ein Ende setzen. Pointierte Dialoge und eine gehörige Portion schwarzer Humor – der selbst viel zu früh verstorbene Frankfurter Produzent Karl Baumgartner hinterlässt mit dieser „Abschiedsparty“ ein Werk, das warmherzig und schonungslos zugleich authentische Schicksale hinter dem Tabuthema Sterbehilfe zeigt.
Sonntag, 22. März 2015, 12:00 Uhr, Filmmuseum
HIER SPRACH DER PREIS
R.: Sabrina Jäger, Dokumentarfilm, D 2014, 72 Min., Deutsche Originalfassung
Ein enervierender Kaufhausmusik-Soundtrack, ruhige Bilder, kaum Handlung – und trotzdem (oder gerade deshalb) ganz wunderbares Kino. In Hier sprach der Preis erzählt Regisseurin Sabrina Jäger von den letzten Tagen eines Praktiker-Baumarkts nach der Insolvenz des Unternehmers. Hier sprach der Preis zeigt, wie der Kapitalismus scheitert, ohne den Zeigefinger zu heben – das macht ihn so überzeugend.
Sonntag, 22. März 2015, 20:15 Uhr, Lederpalast Offenbach/Ledermuseum
TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN
R.: Florian Schwarz, Krimi, D 2014, 90 Min., Deutsche Originalfassung
Auf einem Bahnsteig in Wiesbaden liegen drei tote Männer, Söhne eines kriminellen Werkstattbesitzers. Die Bilder der Überwachungskamera zeigen, wie ein Mann aus einem Zug steigt, die Tat beobachtet und geht. Produziert vom HR und inszeniert mit ausschließlich klassischer Musik, die eigens vom hr-Sinfonieorchester neu eingespielt wurde, ist dieser Tatort stilistisch und atmosphärisch ein Ausnahmewerk der hiesigen Fernsehlandschaft.
Sonntag, 22. März 2015, 13:00 Uhr, E-Kinos
Kinderfilm
DER 7BTE ZWERG
R.: Harald Siepermann, Boris Aljinovic, Animationsfilm, D 2014, 87 Min., Deutsche Originalfassung
Der kleinste Zwerg Bubi löst am 18. Geburtstag von Prinzessin Rose durch seine Tollpatschigkeit einen Eisfluch aus, der das komplette Schloss mit einer Eisdecke überzieht und in einen hundertjährigen Schlaf versetzt. Die Brüder Grimm einmal ganz anders: Aus Dornröschen und Schneewittchen wird hier ein turbulentes Crossover-Abenteuer, bei dem Klein und Groß voll auf ihre Kosten kommen.
Sonntag, 22. März 2015, 15:00 Uhr, Filmmuseum
Kinderfilm
DIE DREI RÄUBER
R.: Hayo Freitag, Animationsfilm, D 2007, 79 Min., Deutsche Originalfassung
Standesgemäß überfallen die finsteren drei Räuber Kutschen und berauben Reisende. Alles läuft prima, bis ihnen das Waisenmädchen Tiffany begegnet, das lieber den grimmigen Kerlen in ihre Räuberhöhle folgen will, als in das furchterregende Waisenhaus zurückzukehren.
Sonntag, 22. März 2015, 18:00 Uhr, Cantate-Saal
Hessenpremiere
DIE UNSICHTBAREN
R.: Benjamin Kahlmeyer, Dokumentarfilm, Deutschland 2014, 78 Min., OmdU
Die Ankunft in Deutschland gleicht nicht wirklich einem herzlichen Willkommen: Wer sich in Brandenburg als Asylbewerber zu erkennen gibt, kommt zunächst in die zentrale Erstaufnahmestelle in Eisenhüttenstadt. Der Film begleitet vier Asylsuchende auf dem Weg durch den behördlichen Entscheidungsprozess. Ein seltener Einblick in den Alltag des deutschen Asylverfahrens zwischen Entwürdigung und Entmenschlichung.
In Anwesenheit des Regisseurs Benjamin Kahlmeyer.
https://www.lichter-filmfest.de
Hintergrundinfo:
Über das LICHTER Filmfest Frankfurt International
Das LICHTER Filmfest Frankfurt International ist die zentrale Plattform des Filmschaffens der Rhein-Main-Region und mit seiner Auswahl von Filmen aus allen Regionen der Welt das einzige internationale Festival an einem wachsenden Standort der Filmbranche. LICHTER geht vom 17. bis 22. März 2015 in seine achte Ausgabe. 6 Tage, 7 Spielstätten, 50 Filme aus über 15 Ländern – das sind die Grundkoordinaten für das Festival.
LICHTER hat seine Wurzeln in der Film- und Kulturszene der Region: Das LICHTER Filmfest Frankfurt International begann als Werkschau des regionalen Films in einem selbstgebauten Atelierkino und hat sich in den vergangenen sieben Jahren zu einem mehrtägigen, internationalen Festival entwickelt. LICHTER findet seit 2008 jedes Jahr im Frühling an verschiedenen Spielstätten in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ein Team aus rund 40 hauptsächlich ehrenamtlich engagierten Filmemachern, Medienexperten und Filmliebhabern richtet das Festival alljährlich aus. Die siebte Auflage des Festivals im März 2014 endete mit Rekordergebnissen: 10.500 Gäste besuchten die 60 Filme und Kurzfilmprogramme aus über 15 Ländern sowie die zahlreichen Begleitveranstaltungen und - Ausstellungen