Filmreihe von Mittwoch, 1., bis Donnerstag, 23. April im deutschen Filmmuseum Frankfurt
Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Schon vier Mal war sie für einen Oscar® nominiert, am 22. Februar war es soweit: Julianne Moore hielt die begehrte Trophäe endlich in Händen – hochverdient wurde sie für ihre Rolle in dem Alzheimer-Drama STILL ALICE (USA/FR 2014) ausgezeichnet.
Moore, die auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken kann, überzeugt auch in diesem Film durch ihr nuancenreiches Spiel und ihre Fähigkeit, ganz unterschiedliche Charaktere glaubhaft darzustellen. Im April zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine Auswahl aus ihren bislang mehr als 50 Kinofilmen.
Mittwoch, 1.4., 20:30 Uhr; Donnerstag, 2.4., 18:00 Uhr
VANYA ON 42nd STREET Vanja – 42. Straße
USA/GB 1994. R: Louis Malle. D: Wallace Shawn, Phoebe Brand, Julianne Moore. 120 Min. 35mm. Omdt/frzU
Eine Gruppe von Schauspielern probt Anton Tschechows Stück Onkel Wanja und erlebt dabei allerhand. Louis Malles letzter Film wurde im New Amsterdam Theatre in der 42. Straße in New York gedreht – an einem einzigen Abend und ohne Hintergrundkulissen oder Kostüme – und gibt einen intimen Einblick in den Kosmos des Theaterlebens. Von der Kritik einhellig gelobt wurden die exzellente Kameraarbeit und das überragende Schauspielerensemble – allen voran Julianne Moore in einer ihrer ersten Hauptrollen als schöne und begehrenswerte Yelena.
Freitag, 3.4., 18:00 Uhr; Samstag, 4.4., 20:30 Uhr
THE END OF THE AFFAIR Das Ende einer Affäre
GB 1999. R: Neil Jordan
D: Ralph Fiennes, Ian Hart, Julianne Moore. 109 Min. 35mm. Omdt/frzU
1946 begegnet der Schriftsteller Maurice Bendrix in einer regnerischen Nacht in London seinem alten Bekannten Henry Miles, der ihm verzweifelt von dem Verdacht berichtet, dass seine Frau Sarah ihn betrügt. Bendrix kann sich gut vorstellen, dass das Misstrauen von Miles berechtigt ist, hatte er doch selbst vor Jahren eine leidenschaftliche Affäre mit der impulsiven Sarah, die plötzlich und unerwartet endete. Bendrix lässt sich von Miles überreden, Sarah zu beschatten.
Sonntag, 5.4., 20:30 Uhr; Mittwoch, 8.4., 20:30 Uhr
FAR FROM HEAVEN Dem Himmel so fern
USA/Frankreich 2002. R: Todd Haynes
D: Julianne Moore, Dennis Quaid, Dennis Haysbert. 107 Min. 35mm. OF
Cathy Whitaker führt Anfang der 1950er Jahre ein Vorzeige-Familienleben in der Vorstadt – bis sie entdeckt, dass ihr Mann schwul ist. Sie findet Trost in der Freundschaft zu ihrem afro-amerikanischen Gärtner Raymond und bricht damit ein soziales Tabu. Regisseur Todd Haynes gelang mit dem Remake von Douglas Sirks ALL THAT HEAVEN ALLOWS (US 1955) eine Hommage an die Hollywood-Melodramen der 1950er Jahre.
Donnerstag, 9.4., 20:30 Uhr; Freitag, 10.4., 18 Uhr
BLINDNESS Die Stadt der Blinden
Kanada/Brasilien/Japan 2008. R: Fernando Meirelles
D: Julianne Moore, Mark Ruffalo, Gael García Bernal. 120 Min. 35mm. OmU
Am Steuer seines Autos wird ein Mann plötzlich blind und sieht nur noch weißen Nebel. Sein tragisches Schicksal teilt er bald mit allen Menschen, denen er begegnet: mit seiner Frau, seinem Arzt und dem Helfer, der ihn nach Hause bringt. Als sich die Krankheit schnell ausbreitet, interniert die Regierung alle an der „Weißen Blindheit“ erkrankten Menschen in einer verlassenen Heilanstalt. Mitten unter den Blinden ist die Frau des Arztes, die auf rätselhafte Weise von der Epidemie verschont blieb. Julianne Moore
glänzt in ihrer Rolle als einzige noch Sehende in einer wirren Welt.
Sonntag, 11.4., 20:30 Uhr; Mittwoch, 15.4., 20:30 Uhr
MAPS TO THE STARS
Kanada/USA/Deutschland/Frankreich 2014. R: David Cronenberg
D: Julianne Moore, Mia Wasikowska, John Cusack. 111 Min. DCP. OmU
In David Cronenbergs Ensemble-Film MAPS TO THE STARS spielt Julianne Moore die neurotische, in die Jahre gekommene Hollywood-Diva Havana Segrand. Sie will unbedingt die Rolle ergattern, mit der ihre Mutter zur Legende wurde und in deren Schatten sie seit jeher steht. Havanas Schicksal ist eng verbunden mit dem der Familie ihres Selbsthilfegurus Stafford, dessen Tochter Agatha ihre Assistentin wird. MAPS TO THE STARS könnte eine Satire auf die Welt der Schönen und Reichen sein – würde der absurde Humor nicht konterkariert vom Spiel der Schauspieler, denen es gelingt, die
Verzweiflung der Figuren deutlich zu machen.
Sonntag, 12.4., 20:30 Uhr; Donnerstag, 23.4., 20:30 Uhr
THE HOURS The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
USA 2002. R: Stephen Daldry. D: Meryl Streep, Julianne Moore, Nicole Kidman, Ed Harris. 115 Min. 35mm. OmU
THE HOURS zeigt einen Tag im Leben dreier Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten, die durch den Roman Mrs. Dalloway von Virginia Woolf verbunden sind. 1923 ringt Virginia Woolf selbst mit einer Depression. Clarissa Vaughan – eine moderne Mrs. Dalloway – organisiert im New York der Jetzt-Zeit eine Party für ihren Freund, der AIDS hat. Die von Julianne Moore verkörperte Hausfrau und Mutter Laura Brown plant Anfang der 1950er Jahre ebenfalls eine Geburtstagsfeier für ihren Ehemann. Sie wird jedoch durch die Lektüre von Woolfs Roman abgelenkt und beginnt, ihr Dasein zu hinterfragen.
Freitag, 17.4., 22:00 Uhr
BOOGIE NIGHTS
USA 1997. R: Paul Thomas Anderson. D: Mark Wahlberg, Burt Reynolds, Julianne Moore, Don Cheadle. 154 Min. Blu-ray. OmU
Die Darstellung des alternden Pornostars Amber Waves in BOOGIE NIGHTS brachte Julianne Moore ihre erste Oscar®-Nominierung als beste Nebendarstellerin ein. Paul Thomas Anderson erzählt in dem Film vom Aufstieg und Fall von Dirk Diggler, der Ende der 1970er Jahre zum Star der Porno-Szene avanciert. Im ambitionierten Pornoregisseur Jack Horner und der mütterlichen Amber Waves findet er eine Ersatzfamilie, die allerdings durch exzessiven Drogenkonsum, Größenwahn und den Untergang der Branche in den 1980ern auseinanderbricht.
Freitag, 17.4., 18:00 Uhr; Samstag, 18.4., 20:30 Uhr
STILL ALICE Still Alice – Mein Leben ohne Gestern
USA 2014. Richard Glatzer, Wash Westmoreland
D: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart. 101 Min. DCP. OmU
Die Linguistikprofessorin Dr. Alice Howland ist in der Blüte ihres Lebens, als bei ihr Alzheimer diagnostiziert wird. Langsam verliert die Spezialistin für Sprachbildung ihr Gedächtnis und damit die für sie zentralen Lebensinhalte. Sprache, Intelligenz und Kommunikationsvermögen werden von Tag zu Tag unschärfer und ihre Persönlichkeit droht ihr zu entgleiten. STILL ALICE zeigt einfühlsam, wie Howlands Familie mit der Krankheit umgeht und wie Alice versucht, die Verbindung zu ihrem früheren Ich aufrecht zu erhalten. Julianne Moore trägt den Film mit ihrem eindrucksvollen Spiel und erhielt dafür 2015 ihren ersten Oscar® als beste Hauptdarstellerin.
Samstag, 18.4., 22:30 Uhr; Freitag, 24.4., 23 Uhr
CARRIE
USA 2012. R: Kimberly Peirce
D: Chloë Grace Moretz, Julianne Moore, Alex Russell. 100 Min. DCP. OF
Carrie White wächst bei ihrer religiösen Mutter Margaret auf, die sie streng erzieht. In der Schule wird sie gehänselt und findet keine Freunde. Als sie entdeckt, dass sie telekinetische Fähigkeiten besitzt, scheut sie sich nicht, ihre Kräfte gegen ihre Peiniger einzusetzen. Am Tag des Abschlussballs kommt es schließlich zur Katastrophe. Fast 40 Jahre nach der ersten Verfilmung des Stephen-King-Romans Carrie durch Brian De Palma wagte sich Kimberley Peirce an eine Adaption der Buchvorlage. Ihr Film ist eher eine Neuinterpretation als ein bloßes Remake. In der Rolle der Mutter überzeugt Julianne Moore.
Foto: Julianne Moore in VANYA ON 42nd STREET
INFO:
VANYA ON 42nd STREET
Mittwoch, 1. April, 20:30 Uhr und
Donnerstag, 2. April, 18 Uhr
THE END OF THE AFFAIR
Freitag, 3. April, 18 Uhr und
Samstag, 4. April, 20:30 Uhr
FAR FROM HEAVEN
Sonntag, 5. April, 20:30 Uhr und
Mittwoch, 8. April, 20:30 Uhr
BLINDNESS
Donnerstag, 9. April, 20:30 Uhr,
und Freitag, 10. April, 18 Uhr
MAPS TO THE STARS
Sonntag, 11. April, 20:30 Uhr und
Mittwoch, 15. April, 20:30 Uhr
THE HOURS
Sonntag, 12. April, 20:30 Uhr, und
Donnerstag, 23. April, 20:30 Uhr
BOOGIE NIGHTS
Freitag, 17. April, 22 Uhr
STILL ALICE
Freitag, 17. April, 18 Uhr, und
Samstag, 18. April, 20:30 Uhr
CARRIE
Samstag, 18. April, 22:30 Uhr und
Freitag, 24. April, 23 Uhr