50 JAHRE KURATORIUM JUNGER DEUTSCHER FILM im Deutschen Filmmuseum Frankfurt, Teil 2

 

Günther Winckel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Innerhalb der Filmreihe bis zum Sonntag, 31. Mai gibt es auch ein Programm, das die Filmemacher persönlich vorstellt. Dabei ist auch Sandra Prechtel dabei, denn die Männerlastigkeit war schon auffallend. Lesen Sie selbst.

 

 

Sonntag, 17. Mai, 18 Uhr

ROLAND KLICK ZU GAST

 

Roland Klick, geboren 1939, distanzierte sich immer wieder vom Kunstanspruch des Neuen Deutschen Films. Er drehte Gangsterthriller wie DEADLOCK (BRD/IS 1970) und Genrearbeiten (SUPERMARKT, BRD 1973, und WHITE STAR, BRD 1983). Er erhielt insgesamt vier Bundesfilmpreise für die Beste Regie. Seit seiner jüngsten Kinoarbeit SCHLUCKAUF (DE 1992) lebt Roland Klick als Autor zurückgezogen in Irland.

 

 

ROLAND KLICK – THE HEART IS A HUNGRY HUNTER

Deutschland 2013. R: Sandra Prechtel

Dokumentarfilm mit Roland Klick. 80 Min. DCP

 

Der Film zeigt Roland Klick als „Legende“: Klick machte aufwühlendes Publikumskino, doch nach nur sechs Spielfilmen hatte sich das große Talent in eine Sackgasse manövriert. Sandra Prechtels Dokumentation lotet die Abgründe im Leben eines Regisseurs aus, der keine Kompromisse kannte.

Zu Gast: Roland Klick und Sandra Prechtel

 

 

Sonntag, 17. Mai, 20:15 Uhr

BÜBCHEN

BRD 1969. R: Roland Klick

D: Sascha Urchs, Renate Roland, Sieghardt Rupp. 86 Min. 35mm

 

Roland Klicks erster abendfüllender Spielfilm erzählt die verstörende Geschichte eines Verbrechens: Der zehnjährige Achim erstickt seine kleine Schwester Katrin mit einer Plastiktüte. Er versteckt ihre Leiche auf einer Müllkippe und lenkt den Verdacht auf Otto – den Verehrer der Nachbarstochter Monika, die eigentlich auf Katrin hatte aufpassen sollen.

Dann entdeckt Achims Vater die Wahrheit.

Vor dem Film sprechen Anna Schoeppe (Kuratorium) und Urs Spörri (DIF) mit Roland Klick und Sandra Prechtel.

 

 

Mittwoch, 20. Mai, 20:15 Uhr

PHILIP GRÖNING ZU GAST

 

Philip Gröning, geboren 1959, erregte 1992 mit dem Spielfilm DIE TERRORISTEN Aufsehen. Sein bislang größter Erfolg war der Dokumentarfilm DIE GROSSE STILLE (FR/CH/DE 2005), der beim Sundance-Filmfestival gewann und mit dem Europäischen Filmpreis, dem Preis der

Deutschen Filmkritik sowie dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet

wurde. Für DIE FRAU DES POLIZISTEN erhielt Gröning den Spezialpreis der

Jury in Venedig.

 

 

L’AMOUR

Deutschland/Schweiz/Frankreich 2000. R: Philip Gröning

D: Sabine Timoteo, Florian Stetter. 134 Min. 35mm

 

Marie verdient ihr Geld auf dem Berliner Straßenstrich. Eines Nachts lernt sie den Außenseiter David kennen, der kurz zuvor seinen Job verloren hat. Nach einer gemeinsamen Liebesnacht beschließen die beiden, die kalte Großstadt zu verlassen. Als ihnen das Geld ausgeht. ist Marie erneut gezwungen, ihren Körper zu verkaufen. Schon bald wird ihre Reise zu einer endlosen Folge aus billigen Hotels, Autostrich und Peepshows. Für L’AMOUR erhielt Philip Gröning den Hessischen Filmpreis.

Zu Gast: Philip Gröning