KLASSIKER UND RARITÄTEN im Mai im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Immer am Dienstag, seit Dienstag, 12. Mai, bis Dienstag, 26. Mai gibt es diesmal wieder unter einem speziellen Thema das Besondere zu sehen. Der Film wurde im Dritten Reich von den Nationalsozialisten besonders gefördert und radikal zensiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Filmindustrie vor der Aufgabe, sich zur Frage der Schuld an den Verbrechen des Krieges zu positionieren.

 

Die Reihe im Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert drei Filme, die eine differenziertere Auseinandersetzung mit dem Thema suchen.

 

 

Am Dienstag, 12. Mai, gab es um 18 Uhr

IN JENEN TAGEN

Deutschland (West) 1947. R: Helmut Käutner. D: Winnie Markus, Werner Hinz, Gisela Tantau. 111 Min. 35mm

 

Helmut Käutners erster Nachkriegsfilm verfolgt in sieben Episoden die Geschichte eines Autos und seiner unterschiedlichen Besitzer in den Jahren 1933 bis 1945. Sieben Gegenstände, die sich im Auto befinden, geben Hinweise auf die Menschen, die das Auto fuhren, und darauf, was ihnen widerfahren ist. Die gleichnishaften Episoden zeigen, dass es während des Zweiten Weltkriegs immer wieder Menschen gab, die sich für die Stimme ihres Gewissens und ihres Herzens entschieden haben.

Einführung: Daniela Kalscheuer (Filmhistorikerin, Frankfurt)

 

 

Dienstag, 19. Mai, um 18 Uhr

EHE IM SCHATTEN

Deutschland (Ost) 1947. R: Kurt Maetzig. D: Paul Klingler, Ilse Steppard, Alfred Balthoff. 104 Min. DCP

 

EHE IM SCHATTEN ist einer der ersten Filme der 1946 gegründeten DEFA und einer der wenigen Nachkriegsfilme, die die Auswirkungen der Nürnberger Rassegesetze thematisieren. Er zeigt am Beispiel eines Schauspieler-Ehepaars, wie sich die Situation im Zweiten Weltkrieg immer mehr verschärft.

Einführung: Tim Gallwitz (Filmwissenschaftler, Hamburg)

 

 

Dienstag, 26. Mai, um 18 Uhr

DER RUF

BRD 1949. R: Josef von Baky. D: Fritz Kortner, Ernst Schröder.

104 Min. 35mm

Autor und Hauptdarsteller Fritz Kortner, der als Jude 1933 über Wien und London in die USA geflohen und 1948 nach Deutschland zurückgekehrt ist, verarbeitet in DER RUF seine Erfahrungen mit der Nachkriegsgesellschaft: Professor Mautner kehrt nach 15-jährigem Exil auf Einladung der Universität Göttingen in seine Heimat zurück. Die ablehnende Haltung und die feigen Intrigen seiner Kollegen, seiner Studenten und seines eigenen Sohnes machen ihm schwer zu schaffen. Eines der bedeutendsten und psychologisch stimmigsten Filmdokumente deutscher Remigration.

Einführung: Sebastian Stauß (Filmwissenschaftler, München)

 

 

INFO:

 

IN JENEN TAGEN

Dienstag, 12. Mai, 18:00 Uhr

EHE IM SCHATTEN

Dienstag, 19. Mai, 18:00 Uhr

DER RUF

Dienstag, 26. Mai, 18:00 Uhr