Internationalen Museumstag im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am 17. Mai von 10 bis 18 Uhr

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Natürlich hat der freie Eintritt für den Sonntag Vorrang, aber die DER STUDENT VON PRAG als Stummfilmmatinee um 12 Uhr ist auch nicht schlecht. Unter dem Motto "MUSEUM. GESELLSCHAFT. ZUKUNFT." feiern die Museen in Deutschland am Sonntag, 17. Mai, den 38. Internationalen Museumstag.

 

Das Deutsche Filmmuseum bietet zu diesem Anlass allen Besuchern freien Eintritt in die Sonderausstellung FILMTHEATER. Kinofotografien von Yves Marchand und Romain Meffre, die nur noch bis Sonntag, 31. Mai, zu sehen ist. Eine Führung durch die Sonderausstellung findet um 14 Uhr statt. Im regulären Eintrittspreis zur Dauerausstellung ist außerdem eine Führung zum Thema „Film und Emotion“ um 15 Uhr inbegriffen.

 

Für die jüngeren Besucher steht von 14 Uhr an das Filmstudio im 4. Obergeschoss offen. Um 15 Uhr ist im Kinderkino der Disney-Klassiker SUSI UND STROLCH (US 1955) zu sehen. Anschließend zeigen die Filmvorführer im Projektionsraum des Kinos, wie ein Film auf die Leinwand kommt: „Kinomagie“ im Filmmuseum!

 

 

Sonntag, 17. Mai, 12 Uhr

Stummfilmmatinee: DER STUDENT VON PRAG

 

DER STUDENT VON PRAG aus dem Jahr 1913 begründete den Weltruf des deutschen Stummfilms. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt die vom Filmmuseum München in Zusammenarbeit mit Wilfried Kugel rekonstruierte Fassung. Für diese arrangierte Bernd Thewes die von Josef Weiss eingespielte Originalmusik neu.

 

DER STUDENT VON PRAG

Deutschland 1913. R: Hanns Heinz Ewers. D: Paul Wegener, Grete Berger, Lyda Salmonova, John Gottowt. 83 Min. Blu-ray. Musikfassung

 

Hanns Heinz Ewers’ DER STUDENT VON PRAG zeigt die Affinität des Stummfilmkinos zu Motiven und Erzählungen der schwarzen Romantik. Der Student Balduin verkauft darin sein Spiegelbild an den geheimnisvollen Wucherer Scapinelli und wird fortan von seinem eigenen Doppelgänger verfolgt. Zum Schluss wird er zum Opfer des makabren Handels.

 

P.S.: Viel zu wenig ist das Werk des Hanns Heinz Ewers (1871-1943) heute noch als Phantastische Literatur bekannt. Ja, es geht so weit, daß man diesen Gattungsbegriff gar nicht mehr findet und auf Fantasy verwiesen wird, was etwas völlig anderes ist und in das Genre Märchen und Sagen gehört, während Phantastik die Möglichkeiten des Menschen auslotet. Hanns Heinz Ewers ist vor allem mit ALRAUNE im literarischen Leben der Nation verewigt. Aber er gehört auch zu denen, die sich in den Fallstricken des Nationalsozisalismus verfingen, wo er als deren Propagandist schnell aufstieg und noch schneller wieder abstieg. Beim Röhm-Putsch am 30. Juni 1934, wo die NSDAP sich selber „säuberte“ soll er auf der Liquidierungsliste der SS gestanden haben. Und er hatte seit dem ein Publikationsverbot. Wenigstens das.

 

 

INFO:

Eintrittspreise:

Sonderausstellung: frei

Dauerausstellung: 6 Euro / 3 Euro ermäßigt

Filmstudio, 4. OG: frei

Kinderkino: 3,50 Euro

 

www.deutsches-filmmuseum.de