Elisabeth Ok zeigt Dokumentarfilm im Historischen Museum Frankfurt

 

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Jeder, der in Frankfurt lebt, muß diesen Film gesehen haben und jeder Jazzfreund auf der Welt auch. 1941 gründete Carlo Bohländer mit befreundeten Musikern in einem Kellergewölbe den Hot Club Frankfurt, um im Verborgenen den Jazz zu leben. Das war lebensgefährlich, wie noch heute Emil Mangelsdorff spannend erzählt.

 

Jazzmusik war als entartete Kunst von den Nationalsozialisten verboten worden. Und sie kam aus dem Westen, Feindesland. Nach Kriegsende betrieb Bohländer das Domicile du Jazz, den heutigen Jazzkeller. Dieser diente tagsüber als Proberaum, nachts traten dort weltberühmte Jazzgrößen aus Übersee und Deutschland auf, denn Jazz war zur bestimmenden Größe der Musik geworden, insbesondere der Musik der Jugend. Die in den Film eingestreuten Interviews lassen einen so lebendigen wie sich dem Jazz verschrieben habenden Musiker erkennen. Es geht also auch um Carlo B., aber darüberhinaus um all das, was seine Welt ausmachte. Ein wunderbares Zeitdokument, zumal das im Krieg zerstörte Frankfurt eine Kulisse abgibt, die es in sich hat.

 

Die Filmemacherin Elisabeth Ok lässt am Mittwoch, 14. Oktober, um 19 Uhr, die 50er und 60er Jahre wieder lebendig werden. Persönliche Fotografien, historische Dokumente, Zeitzeugeninterviews und nicht zuletzt die Musik zeugen vom Wunsch der jungen Musiker, ihre persönliche Freiheit zu Leben. Für ihren Dokumentarfilm wurde Elisabeth Ok für den Hessischen Filmpreis nominiert.

 

Gezeigt wird der Film im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Bibliothek der Alten. Treffpunkt ist der Sonnemann-Saal im Historischen Museum, der Eintritt beträgt vier Euro.

 

 

Unsere Besprechungen des Films in Weltexpresso

 

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