Neu auf DVD und Blu-ray am 29. Januar 2016

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - "Galapagos mit David Attenborough" ist eine dreiteilige Fernsehserie über die Geheimnisse der Natur anhand der Entstehung und Besiedlung der zu Ecuador gehörenden Galapagos Inseln. Der Name "Galapagos" ist spanisch und benennt die sicher interessantesten Tiere des Archipels - die großen Landschildkröten.

 

1. Schöpfung: Die ca. 160 Inseln und Inselchen des Galapagos-Archipels sind alle vulkanischen Ursprungs und zusammen etwa halb so groß wie Schleswig-Holstein. Die Besiedlung erfolgte erst durch Pflanzen, deren Samen vom südamerikanischen Festland angeweht wurden. Danach konnten sich dort kleine Spinnen, Bienen und Käfer ansiedeln, die ebenfalls vom Wind auf die Inseln geweht wurden.

 

Die besonderen Strömungsbedingungen von Wind und Wasser führten zur Besiedlung sowohl von Südamerika als auch aus der Karibik durch Vögel, Echsen, Schildkröten, Pinguine und Seelöwen, die sich alle im Laufe der Zeit an die besonderen Bedingungen der kleinen windigen Inseln angepasst haben.

 

Gleichzeitig kommt eine kalte nahrungsreiche Meeresströmung aus Polynesien bei den Inseln an die Oberfläche. Dies führt zu einer massenhaften Vermehrung des Phytoplanktons, das wiederum die Nahrungsgrundlage von großen Fischschwärmen und auch großen Meeressäugern ist.

 

 

2. Eroberung: Der geologische Lebenszyklus der einzelnen Inseln ist ca. 4 Mill. Jahre vom vulkanischen Entstehen und Wachstum als über den Meeresspiegel herausragende Vulkankegel (z.B. Fernandina) über mittelalte Inseln (z.B. Santa Cruz) mit einem sichtbaren bewachsenen Vulkankegel und einer ausgeprägten, speziellen Vegetation bis zu alten erodierten flachen Inseln mit teilweise eingebrochenen Rändern (z.B. Espaniola). Am Ende (im Osten des Archipels) sinken die Inselreste unter den Meeresspiegel und bieten dort wiederum Korallen und Riffbewohnern einen neuen Lebensraum.

 

Durch diese Sukzession ist die Tier- und Pflanzenwelt auf den einzelnen Inseln völlig verschieden. Die unterschiedliche Entwicklung der Inseln zeigt auf der einen Seite die ökologische Veränderung und auf der anderen Seite auch die ökologische Anpassung im evolutiven Rahmen. Dies wird im Film z.B. an Hand der Galapagos-Meerechsen dargestellt.

 

 

3. Wunderland: Die einzelnen Inseln des Archipels entstehen vulkanisch durch einen Hotspot. Im Laufe ihrer Entwicklung werden sie dann durch die Bewegung des Meeresbodens nach Süd-Osten getrieben. So ist z.B. die Insel Espaniola im Laufe der Zeit um etwa 160 km gewandert.

 

Der dritte Teil der Reihe konzentriert sich besonders auf Beispiele, die Darwins Evolutionstheorie stützen. Als eines der Beispiele dienen die großen Landschildkröten. Insgesamt gibt es 15 verschiedene Arten, die ganz speziell an das Nahrungsangebot und die Vegetation der Inseln angepasst sind, z.B. durch eine Veränderung des Rückenpanzers und eine Verlängerung des Halses. Weiterhin sind diese großen Schildkröten durch ihre Wanderungen in der Lage, das Ökosystem der einzelnen Inseln mit zu gestalten.

 

Da es auf den Galapagos Inseln kaum größere Räuber gibt, vermehren sich die einzelnen Tierarten recht schnell. Durch die innerartliche Konkurrenz beschleunigt sich wiederum die Evolution, da die besser angepassten Tiere eine größere Chance haben, sich fortzupflanzen.

 

Durch den Tourismus kommen zusätzlich zu den ca. 30 000 Einwohnern viele Menschen auf einen Teil der Inseln, die leider auch fremde Tier- und Pflanzenarten einschleppen. Die können sich teilweise gegen die einheimischen Arten durchsetzen und so das Ökosystem verändern. Zur Zeit ist die große und einzigartige Artenvielfalt auf den Galapagos Inseln noch vorhanden. Es besteht aber die Gefahr, dass sich dies ganz schnell ändern kann.

 

 

Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough, der am 8. Mai 90 Jahre alt wird, gehört zu den bekanntesten Naturfilmern der Welt. Daneben widmet er sich aber auch der Stammeskunst von außereuropäischen Urvölkern. Er ist der jüngere Bruder des verstorbenen Regisseurs und Schauspielers Richard Attenborough.

 

Die Serie "Galapagos mit David Attenborough" entwickelt nicht nur eine interessante Sicht auf die Evolution am Beispiel der Galapagos-Inseln, die ja auch Charles Darwin zu seinen Aussagen zur Evolution angeregt haben, sondern sie zeigt auch wunderschöne und innovative Bilder. Dies gilt besonders für die Mikroaufnahmen des Meeres-Planktons, aber auch für die immer wieder gezeigten aufschlussreichen Animationen.

 

Leider gibt es nicht immer Grafiken, die die genaue Lage der gerade angesprochenen Insel anzeigen und manchmal wird der Name von Inseln auch nicht genannt. Man merkt auch, dass "Galapagos" als Serie angelegt wurde, dadurch sind manche Szenen redundant, da Bilder und auch Teile der Erklärungen immer wieder verwendet werden.

 

Auch wenn die Serie manchmal etwas betulich wirkt und populärwissenschaftlich gehalten ist, ist sie trotzdem auch ausgesprochen anspruchsvoll. Sie ist deshalb sowohl für interessierte Laien als auch für biologisch Vorgebildete geeignet.

 

Foto: Cover der DVD © Polyband Medien GmbH

 

Info

"Galapagos mit David Attenborough" ist ab dem 29. Januar 2016 auf DVD (2 Discs), Blu-ray 3D (auch in 2D abspielbar) erhältlich. Sprachversionen sind auf der DVD Deutsch und Englisch in 5.1 Dolby Digital, auf der Blu-ray Deutsch und Englisch DTS HD 5.1. Untertitel sind bei beiden Formaten in Deutsch. Das Bildformat der DVD und der Blu-ray ist 16:9 anamorph (1,78:1).

 

Als Extras sind auf DVD und Blu-ray 50 Minuten Bonusmaterial mit Making-of.

 

Galapagos mit David Attenborough (Großbritannien 2013)

Originaltitel: Galapagos - with David Attenborough

Genre: Naturdokumentation

Filmlänge: ca. 150 Minuten (3x50 Minuten)

Regie: Martin Williams

Drehbuch: David Attenborough

Erzähler: David Attenborough

Verleih: Polyband Medien GmbH

FSK: Info-Programm