9. LICHTER Filmfest Frankfurt International vom 29. März bis 3. April, Teil 2
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ein weites Feld, der Frankfurtbezug, der ja besser mit Rhein-Main-Bezug ausgedrückt wird, obwohl man gleich Hessen sagen könnte. Dabei sind schon längst prämierte Filme wie DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER von Lars Kraume, der auch als Hessen regionalen Touch mitbringt. Auffällig, daß alle Filme bis auf TOKAT aus dem Jahr 2015 sind.
Dokumentar- und Spielfilme mit Rhein-Main-Bezug
Mittwoch, 30. März 2016, 20:00 Uhr, Deutsches Filmmuseum
Im Sommer wohnt er unten
Spielfilm, D 2015, Deutsche OF, 99 min.
Regie: Tom Sommerlatte
Die von der Hessischen Filmförderung kofinanzierte Culture-Clash-Komödie spielt in einem Sommerhaus in Frankreich. Dort treffen zwei Brüder aufeinander: Der eine ein liebenswerter Versager, der andere ein angestrengter Karrierist. Der Film ist eine fein beobachtete Charakterstudie, die mit Witz und Charme Machtkonstellationen innerhalb einer Familie aufzeigt.
Mittwoch, 30. März 2016, 20:00 Uhr, Mal Sehn
Auf einer Skala von 1 - 10
Dokumentarfilm, D 2015, Deutsch mit engl. Untertiteln, 76 min.
Regie: Katharina Uhland
Nachdem ihre 26 Jahre alte Schwester die Diagnose Knochenkrebs erhielt, ist die Kamera für die Darmstädterin Katharina Uhland dokumentierende Begleiterin und Schutzschild zugleich. Entstanden ist ein wunderbar leiser Film, der, mal melancholisch, aber oft auch überraschend humorvoll nach den Auswirkungen einer Krebsdiagnose für Erkrankte und Angehörige fragt.
Donnerstag, 31. März 2016, 18:00 Uhr, Mousonturm // Saal
Der Staat gegen Fritz Bauer
Spielfilm, D 2015, Deutsche OF, 105 min.
Regie: Lars Kraume
Ausgezeichnet mit dem Hessischen Filmpreis erinnert Lars Kraumes Polit-Thriller an den Mann, der den Holocaust erstmals vor die bundesdeutsche Justiz brachte. Ein packendes Kammerspiel mit einem stark aufspielenden Burghart Klaußner in der Rolle des unbequemen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer.
Freitag, 01. April 2016, 20:00 Uhr, Mal Sehn
Deutschlandpremiere
Trading Germans
Dokumentarfilm, D/RUM 2015, Deutsch/Rumän. OmeU, 90 min.
Regie: Răzvan Georgescu
Die zum Teil in Frankfurt gedrehte und von der Hessischen Filmförderung unterstützte Deutschlandpremiere ist Agententhriller und kunstvolle Dokumentation zugleich. Politiker und Verantwortliche geben Einblicke in die geheimen Deals um den einzigen Riss im Eisernen Vorhang: 240.000 Rumäniendeutsche können unter Ceauşescu in den Westen ausreisen.
Wiederholung: Samstag, 02. April 2016, 18:00 Uhr, Caligari Filmbühne Wiesbaden
Freitag, 01. April 2016, 18:00 Uhr, Deutsches Filmmuseum
Ein Atem
Spielfilm, D/GR 2015, Deutsche OF, 100 min.
Regie: Christian Zübert
In dem zum Großteil in Frankfurt gedrehten Drama muss die Athenerin Elena aus finanzieller Not in Deutschland als Kindermädchen bei einem wohlhabenden Paar arbeiten. In einem Augenblick ihrer Unachtsamkeit wird die kleine Lotte entführt. Der einfühlsame Film gibt der Griechenlandkrise ein Gesicht und ist eine scharfe Beobachtung menschlicher Befindlichkeiten.
Freitag, 01. April 2016, 20:00 Uhr, Mousonturm // Saal
Yallah! Underground
Dokumentarfilm, CZE/D/UK/EGY/CAN/USA 2015, OmU, 85 min.
Regie: Farid Eslam
Der Film porträtiert Untergrund-Musiker in den Metropolen Beirut, Kairo, Amman oder Ramallah während des Arabischen Frühlings. Mit elektronischen Beats, provokanten Texten und selbstbewusster Weiblichkeit rütteln sie an den Säulen der autokratischen Regime. Für seine Dokumentation erhielt der Rüsselsheimer Filmemacher Farid Eslam den Hessischen Filmpreis 2015.
Samstag, 02. April 2016, 20:00 Uhr, Mal Sehn
Weltpremiere
Unterwegs in der Musik - Die Komponistin Barbara Heller
Dokumentarfilm, D 2015, Deutsche OF, 83 min.
Regie: Lilo Mangelsdorff
Der Film gibt einen intimen Einblick in das künstlerische Schaffen der in Darmstadt lebenden Pianistin, Komponistin und Mitbegründerin des „Archivs Frau und Musik“. Zugleich erzählt er von den Widerständen, mit denen sich komponierende Frauen noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konfrontiert sahen.
Samstag, 02. April 2016, 18:00 Uhr, Deutsches Filmmuseum
Wir können nicht den hellen Himmel träumen
Dokumentarfilm, D/IT/AU 2015, Deutsche OF, 91 min.
Regie: Carmen Tartarotti
Von den einst 28 Dominikanerinnen im Kloster Maria Steinach in den Dolomiten sind nur die Schwestern Angelika und Benvenuta geblieben. Die Frankfurter Filmemacherin Carmen Tartarotti (Lichter-Preisträgerin 2010) hat den Alltag der zwei Frauen begleitet und dabei leise Momente voller Lebensfreude, Ruhe und manchmal auch Einsamkeit in dieser Enklave eingefangen.
Samstag, 02. April 2016, 20:00 Uhr, Deutsches Filmmuseum
Hessenpremiere
Fritz Lang
Spielfilm, D 2015, Deutsche OF, 104 min.
Regie: Gordian Maugg
Das von der Hessischen Filmförderung unterstützte Biopic mit Heino Ferch in der Hauptrolle erzählt zum 40. Todestag des einflussreichen Filmemachers die spannende Entstehungsgeschichte des genialen Kriminalfilms „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“. Je tiefer Lang sich in eine Düsseldorfer Mordserie einarbeitet, die den Stoff für seinen Film abgeben soll, umso stärker gerät er selbst an den seelischen Abgrund.
Samstag, 02. April 2016, 20:00 Uhr, Mousonturm // Studio 1
Weltpremiere
Lisbeths letzte Reise
Dokumentarfilm, D 2015, Deutsche OF, 79 Min.
Regie: Thomas Carlé
Der Frankfurter Filmemacher Thomas Carlé, Medienprofessor in Darmstadt, hat über zehn Jahre das Sterben seiner Eltern mit der Kamera begleitet. In seiner filmischen Auseinandersetzung mit dem nahenden Tod findet er erstaunlich ehrliche Bilder und gewährt dem Zuschauer intime Einblicke. Ein schonungslos aufrichtiger, berührender und mutiger Film.
Wiederholung: Sonntag, 03. April 2016, 14:00 Uhr , Mousonturm // Studio 1
Sonntag, 03. April 2016, 20:00 Uhr, Mousonturm // Saal
Hessenpremiere // LICHTER-Abschlussfilm
Jonathan
Spielfilm, D 2015, Deutsche OF, 99 Min.
Regie: Piotr Lewandowski
Das sensible Coming-of-Age-Drama erhielt bereits den Hessischen Filmpreis für das beste Drehbuch. Der 24-jährige Jonathan kümmert sich um seinen todkranken Vater Burghardt. Als sich ein Jugendfreund des Vaters als dessen Liebhaber herausstellt, lässt sich die Vergangenheit nicht mehr verdrängen. Vater und Sohn müssen sich ihrer Geschichte stellen. Die eindrucksvollen Bilder entstanden unter anderem im hessischen Birkenau-Reisen und Erbach-Haisterbach.
Foto: aus DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
Info:
Weitere Informationen zu allen beim LICHTER Filmfest laufenden Filmen finden Sie in den kommenden Wochen unter www.lichter-filmfest.de
Jetzt schon Tickets sichern
Schon jetzt können Filmbegeisterte Gutscheine für Kinokarten erwerben. Der Vorverkauf für 3er- und 5er-Tickets läuft. Weitere Infos unter: http://www.lichter-filmfest.de/de/service/tickets.html
Hintergrund:
Das LICHTER Filmfest ist die zentrale Plattform des Filmschaffens der Rhein-Main-Region und mit seiner Auswahl von Filmen aus allen Regionen der Welt ein wichtiges internationales Festival an einem wachsenden Standort der Filmbranche. LICHTER geht vom 29. März bis zum 3. April 2016 in seine neunte Ausgabe. LICHTER hat seine Wurzeln in der Film- und Kulturszene der Region: Das LICHTER Filmfest Frankfurt International begann als Werkschau des regionalen Films in einem selbstgebauten Atelierkino und hat sich in den letzten sieben Jahren zu einem mehrtägigen, internatio- nalen Festival entwickelt. LICHTER findet seit 2008 jedes Jahr im Frühling an verschiedenen Spielstätten in Frankfurt und in anderen Städten der Rhein-Main-Region statt. Ein Team aus rund 40 hauptsächlich ehrenamtlich engagierten Filmemachern, Medienexperten und Filmliebhabern richtet das Festival alljährlich aus. Die achte Auflage des Festivals im März 2015 war ein voller Erfolg: 12.000 Gäste besuchten die 50 Filme aus wenigstens 15 Ländern sowie die zahlreichen Begleitveranstaltungen und die Ausstellung des LICHTER Art Award.