Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. März 2016, Teil 1

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Nein, gehen Sie bloß nicht in diesen dämlichen Film. Es ist nachgerade peinlich, wenn solche Hollywoodstars wie Bill Murray, Bruce Willis oder Kate Hudson ihre Namen für solche Filme hergeben, die noch dazu einen kulturellen Anspruch behaupten.

 

Es geht nämlich um Orientalisches, um Afghanistan. Dorthin soll oder sollte man besser sagen: darf der abgehalfterte Rockmanager Richie Lanz (Bill Murray) eine Tournee organisieren. Die strapazierten US-Soldaten sollen Heimisches zur Entspannung hören. Der Auftrag bringt endlich Geld, aber Lanz muß jetzt eine Truppe aufbieten. Da er aber schon fast raus aus dem Geschäft ist, kann er die großen Namen nicht bieten. Klar, daß seine letzte Sängerin, die bei ihm unter Vertrag steht, dabei sein soll, auch wenn sie nicht die geringste Lust hat und zudem zweitklassig ist: Ronnie (Zooey Deshanel). ,

 

Richie Lanz hat sich gründlich verkalkuliert. Auch wenn er in den USA den griesgrämigen Kotzbrocken gab, so schwimmen ihm in Kabul nun die Felle weg. Denn als die beiden dort ankommen, geht es nach den amerikanischen Vorurteilen so chaotisch-orientalisch zu, daß sich das aussichtsreiche Früchtchen Ronnie aus dem Staub macht. Allerdings ist sie durchtrieben genug, mit ihrem Abflug das gesamte Geld und alle Unterlagen mitzunehmen. Was tun?, fragt sich der ruinierte Lanz nicht lange. Als erstes sucht er die Entschwundene und bei der Suche in der zerstörten Stadt findet er nun ganz andere Kaliber. Da ist einmal der abgefahrene Söldner Bombay Brian (sehr peinlich, Herr Bruce Willis!), dann die Dame für die besonderen Stunden, Edelprostituierte Merci (Kate Hudson) sowie die mehr als zwielichtigen Waffenhändler Nick und Jake.

 

Der Deal ist nun, daß Lanz auf einem Laster Munition in ein abgelegenes Paschtunen-Dorf transportieren und dafür fürstlich belohnt werden soll. Und auf dem schwierigen Weg über Stock und Stein und durch die Wüste hört er die Stimme seines Lebens. Aus einer Höhle ertönt ein Schalmeiengesang, es ist die – natürlich – wunderschöne Paschtunin Salima, deren große Sehnsucht es ist, einmal bei der beliebten Fernsehschau AFGHAN STAR aufzutreten, die in Afghanistan so in etwa die Funktion der bundesdeutschen TV-Sendung DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERSTAR hat. Aber jetzt kommen die heimischen Probleme ins Rollen, will sagen, Frauen haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen und wir erleben am Beispiel der jungen Frau, wie borniert deren Familie ist und mit welchen Mitteln sie sie austricksen kann. Sie ahnen schon, daß der Hintergrund die Verschleierung anspricht, mit der im Fernsehen aber kein Staat zu machen ist als Musikstar.

 

Es geht darum, wie nun der bisher egoistische Lanz aufopferungsvoll die Karriere der jungen Frau in Gang setzt und im fremden Land zu einem guten Amerikaner mutiert. Das Ganze ist wirklich unerträglicher Kitsch und schlecht gemacht dazu. Den Schauspielern glaubt man kein Wort.