Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 31. März 2016, Teil1

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - Michael "Eddie" Edwards (Taron Egerton) hat einen Traum: Er möchte unbedingt bei den Olympischen Spielen starten. Schon als Kind trainiert er im Hinterhof des elterlichen Hauses. Leider hat er ein paar Probleme, er ist weitsichtig und trägt eine dicke Brille daneben ist auch nicht gerade der sportlichste.

 

Nachdem er merkt, dass es mit einer Teilnahme bei den Sommerspielen wohl doch nichts wird, versucht er es mit dem alpinen Skilauf. Aber auch dort wird er nicht in den endgültigen Kader Großbritanniens für die Olympischen Spiele 1988 in Calgary aufgenommen.

 

Gerade als Eddie aufgeben will, stellt er fest, dass noch nie ein Brite als Skispringer bei den Spielen gestartet ist. Er macht sich also auf nach Garmisch, um auf der dortigen Schanze zu trainieren und beginnt erst mal auf der kleinsten. Obwohl er von den anderen Springern verlacht wird und auch das eine oder andere Mal stürzt, macht er unbeeindruckt weiter. Jeder sagt ihm ungefragt, dass man das Skispringen als Kind anfangen muss und dass er es nicht mehr schaffen wird. Er lernt Petra (Iris Berben) kennen, die ihn eine Zeit lang bei sich wohnen lässt. Dann trifft er auf Bronson Peary (Hugh Jackman), einen ehemaligen Meister-Springer, der aber nie sein Potential ausgeschöpft hat und jetzt als Alkoholiker an den Schanzen die Pistenraupen fährt. Eddie bittet Bronson ihn zu trainieren, was der zuerst widerwillig und hinterher mit Begeisterung macht.

 

Eddie startet auch bei einigen kleineren Wettkämpfen. Um zu den Olympischen Spielen zugelassen zu werden, verlangt das britische Olympische Komitee aber eine Mindestleistung von ihm. Als er diese in einem regulären Wettkampf erreicht, muss er gemeldet werden und wird als erster und einziger Brite bei den XV. Olympischen Spielen in Calgary im Skispringen starten. Matti Nykänen als dreifachen Goldmedaillengewinner und Michael Edwards als "Eddie the Eagle" werden dort in die Sport-Geschichte eingehen.

 

 

"Eddie the Eagle - Alles ist möglich" beruht auf dem Leben des englischen Skispringers Michael Edwards, der 1988 an den Olympischen Spielen in Calgary im Skispringen sowohl auf der kleinen als auch auf der großen Schanze teilgenommen hat und jeweils Letzter wurde. Er versuchte dann noch 1989 bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Lahti zu starten. Durch Regeländerungen wurde dies aber verhindert, so dass Edwards keine Qualifikation für große Wettbewerbe mehr erreichen konnte. Da Skispringen immer noch eine gefährliche Sportart ist, war dies sicher gerechtfertigt, vor allem, wenn man sieht, wie selbst Könner der Szene nicht selten stürzen und sich auch schwerere Verletzungen zuziehen.

 

Der Film wurde in den Pinewood Studios in London, in Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf und Seefeld gedreht. Es zeigt sich an einigen Stellen, dass es nicht möglich war, die Verhältnisse auf den Schanzen vor beinahe 30 Jahren wiederherzustellen. So gab es damals ganz sicher noch keine festen (Keramik-/ Kunststoff-) Schienen und fast alle Skispringer (incl. Matti Nykänen und Michael Edwards) sprangen noch im damals üblichen Parallel- und nicht im heute gebräuchlichen V-Stil. Und ganz sicher konnte Edwards die Skimarke während der Saison nicht wechseln. Aber das ist ein Jammern auf hohem Niveau.

 

"Eddie the Eagle" ist ganz bewusst als Feel-Good Movie angelegt. Und das hat der Film auch ohne Abstriche erreicht. Taron Egerton schafft es, die typischen Bewegungen, Verhaltensweisen und Gesichtsausdrücke von Michael Edwards zu zeigen, ohne dass er dabei lächerlich wirkt. Seine Zusammenarbeit mit Hugh Jackman ist phänomenal. Die Rolle von Jackmans Bronson Peary, einen Trinker und Kettenraucher, der Eddie unter seine Fittiche nimmt, ist nicht historisch sondern dazu erfunden. Warum er allerdings Amerikaner sein muss, kann der Film nicht erklären.

 

Insgesamt ist "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" ein Film, den man sich bedenkenlos mit der ganzen Familie ansehen kann und der hoffentlich auch in Deutschland ein großes Publikum finden wird.

 

Foto: Taron Egerton als Michael "Eddie" Edwards und Hugh Jackman als Bronson Peary © 20th Century Fox

 

Info:

Eddie the Eagle - Alles ist möglich (Großbritannien, Deutschland 2016)

Originaltitel: Eddie the Eagle

Genre: Biographie, Sportfilm

Filmlänge: 105 Min.

Regie: Dexter Fletcher

Drehbuch: Sean Macaulay, Simon Kelton

Darsteller: Taron Egerton, Hugh Jackman, Iris Berben u.a.

Verleih: 20th Century Fox Germany

FSK: ab 0 Jahren

Kinostart: 31.03.2016