Macbeth - mit Michael Fassbender und Marion Cotillard

 

Margarete Frühling

 

München (Weltexpresso) - Macbeth (Michael Fassbender) ist der Than von Glamis und der Vetter und Heerführer von König Duncan (Davis Thewlis). Er besiegt den Anführer der Rebellen, Macdonwald (Hilton McRae), obwohl er und seine Männer deutlich in Unterzahl sind. Noch auf dem Schlachtfeld treten ihm und seinem Freund und Heerführer Banquo (Paddy Considine) drei Hexen (Seylan Baxter, Lynn Kennedy, Amber Rissman) entgegen.

 

Sie sagen Macbeth voraus, dass er Than von Cawdor und König von Schottland und Banquo, dass er der Vorfahre zukünftiger schottischer Könige werden wird.

 

Als Macbeth dann vom König wirklich zum Than von Cawdor ernannt wird, versucht er - angetrieben von seiner ehrgeizigen Frau (Marion Cotillard) - auch den zweiten Teil der Prophezeiung wahr werden zu lassen. Er ermordet König Duncan bei einem Besuch in Glamis und besteigt selbst den Thron von Schottland, da Duncans Erbe Malcolm (Jack Reynor) nach England flieht. Während Macbeth und seine Frau von den Dämonen ihrer Schuld geplagt werden und langsam dem Wahnsinn verfallen, wenden sich immer mehr Clan-Führer von ihm ab. Wegen der Prophezeiung lässt Macbeth auch seinen alten Freund Banquo beseitigen. Dessen Sohn Fleance (Lochlann Harris) wird allerdings von den Hexen gerettet. Er lässt auch Macduffs Frau (Elizabeth Debicki) und ihre Kinder verbrennen.

 

In einer zweiten Weissagung teilen die Hexen Macbeth mit, dass sein Thron sicher sei "bis der Wald von Birnam nach Dunsinane" kommen würde und dass er von "keinem Mann von einem Weibe geboren" getötet werden könne. Lady Macbeth stirbt in der Zwischenzeit in Inverness an ihren Albträumen.

 

Als sich Duncans Sohn Malcolm mit Macbeths größtem Widersacher Macduff (Sean Harris), dem Than von Fife, verbündet und eine größtenteils englische Armee gegen den Tyrannen versammelt, wendet sich das Blatt. Die erste Prophezeiung erfüllt sich, als die Soldaten den Wald von Birnam anzünden und verbrannte Blätter und Rinde in die Festung geweht werden. Die zweite erfüllt sich, als Macbeth im Zweikampf mit Macduff erfährt, dass dieser durch einen Kaiserschnitt geboren wurde. Daraufhin hört er auf, gegen ihn zu kämpfen.

 

Während Malcolm als zukünftiger König in die Festung einreitet, kommt Fleance aus dem Wald, ergreift Macbeths Schwert und verschwindet damit.

 

 

Der historische Macbeth lebte von 1005 bis 1057. Er war der Heerführer des schottischen Königs Duncan I, den er 1040 in der Schlacht bei Elgin tötete und sich selbst zum König machte. Dieser Machtwechsel führte ganz im Gegensatz zu Shakespeares Drama zu einer Verbesserung der Lage in Schottland, da seine 17jährige Regierungszeit durch relativen Wohlstand und durch Ruhe und Frieden gekennzeichnet war. Am 15. August 1057 fiel Macbeth im Kampf gegen Duncans Sohn Malcolm III durch die Hand Macduffs. Malcolm hatte sich für seinen Kampf gegen Macbeth Unterstützung beim englischen König Eduard dem Bekenner geholt.

 

"Macbeth" ist eines der bekanntesten Theaterstücke William Shakespeares. Das Drama wurde 1606 verfasst und wohl zu Ehren des neuen aus Schottland stammenden ersten Stuart-Königs James I geschrieben. Dies wird vor allem daran deutlich, da Fleance, der Sohn Banquos, als mystischer Vorfahre der Stuarts galt.

 

Die Drehbuchautoren von "Macbeth" haben im Film Shakespeares Drama an einigen Stellen vor allem mit Blick auf die blutigen und schmutzigen Schlachten und auf die Hauptdarsteller gekürzt, dabei aber in der englischen Originalfassung die Sprache Shakespeares beibehalten. Das wirkt an einigen Stellen etwas seltsam. Die wunderbaren Bilder des Kameramanns Adam Arkapaw - entweder rot für Blut und Brände oder grau für die winterliche Landschaft und die dauernden Kriege - machen den Film aber unbedingt sehenswert. "Macbeth" wurde an den Originalschauplätzen im Winter gedreht. Auch die schauspielerischen Leistungen vor allem von Michael Fassbender, Marion Cotillard, Paddy Considine und Sean Harris sind herausragend.

 

Insgesamt ist Regisseur Justin Kurzel trotz der leichten Kritik ein origineller und zeitgemäßer Film gelungen, den man sich unbedingt in der Originalfassung evtl. mit Untertiteln ansehen sollte.

 

Foto: Cover der DVD © StudioCanal Filmverleih

 

Info

"Macbeth" ist ab dem 7. April 2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich. Sprachversionen und Tonformate sind auf der DVD Deutsch und Englisch in 5.1 Dolby Digital, auf der Blu-ray Deutsch und Englisch in 5.1 DTS-HD (Master Audio). Beide Formate enthalten außerdem eine englische Hörfilmfassung. Die Untertitel auf DVD und Blu-ray sind in Deutsch und Englisch. Das Bildformat der DVD ist 2,40:1 anamorph und der Blu-ray 2,40:1 1080/24p Full HD.

 

Extras sind auf DVD und Blu-ray vier Featuretten:

  • Einen Klassiker neu entdecken

  • Macbeth - Ein Opfer des Krieges

  • Lady Macbeth

  • Interview mit Regisseur Justin Kurzel

 

Zusätzlich bringt StudioCanal von "Macbeth" noch eine Special Edition als Digipak sowohl als DVD als auch als Blu-ray heraus. Hier sind vor allem die zusätzlichen Extras interessant: Neben den Featuretten gibt es noch ein Reclam Heft "Macbeth" und ein Poster: Macbeth Schottland Karte.

 

Macbeth (Großbritannien, Frankreich 2015)

Originaltitel: Macbeth

Genre: Historiendrama

Filmlänge: ca. 110 Minuten

Regie: Justin Kurzel

Drehbuch: Jacob Koskoff, Todd Louiso, Michael Lesslie nach dem Drama von William Shakespeare

Darsteller: Michael Fassbender, Marion Cotillard, Paddy Considine, David Thewlis, Jack Reynor u.a.

Verleih: StudioCanal Filmverleih

FSK: ab 12 Jahren