Laufende Filmreihe, persönlich zu Gast am Sonntag, 19. Juni, im Kino des Deutschen Filmmuseums
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Seit dem Donnerstag läuft die Filmreihe zum französischen Regisseur, die bis zum Dienstag, 28. Juni fortgesetzt wird. Den Namen kennen nicht so viele Zuschauer, die sich sehr gut an die fulminante Nase von Gérard Depardieu in CYRANO DE BERGERAC erinnern, der zum erfolgreichsten Film für Rappeneau wurde.
Zum Abitur erfüllten die Eltern von Jean-Paul Rappeneau ihm seinen größten Wunsch: Sie schenkten ihm eine 16mm-Kamera, mit der er sich langsam an das Filmemachen herantastete. Nach einigen Assistenzeinsätzen beim Film entwarf er gemeinsam mit Louis Malle das Buch zu dessen Film ZAZIE DANS LE MÉTRO (FR 1960), und auch am Script zu L´HOMME DE RIO (FR/IT 1964, R: Philippe de Broca) mit Jean-Paul Belmondo war er beteiligt. Von 1966 an fing er an, selbst Filme zu inszenieren.
Inzwischen ist Jean-Paul Rappeneau 83 Jahre alt, unter seiner Regie entstanden in 50 Jahren nur acht Filme. Er lässt sich viel Zeit, entwirft monumentale Szenarien und Sets, und setzt auf große Schauspielernamen. In - wie gesagt -seinem größten Erfolg CYRANO DE BERGERAC (FR 1990) spielte Gérard Depardieu den Titelhelden mit der großen Nase. Der Film gewann einen Oscar® und zwei Europäische Filmpreise sowie vier Césars.
Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt im Juni eine Reihe mit Filmen des Regisseurs und Drehbuchautoren. Zur Filmvorführung am Sonntag,
19. Juni, ist Jean-Paul Rappeneau persönlich anwesend.
Donnerstag, 16. Juni 2016, 18:00 Uhr
Freitag, 17. Juni 2016, 20:30 Uhr
LA VIE DE CHÂTEAU
Frankreich 1966. R: Jean-Paul Rappeneau. D: Philippe Noiret,
Catherine Deneuve, Pierre Brasseur. 95 Min. 35mm. OmeU
Frankreich zur Zeit der deutschen Besatzung 1944: Jérôme lebt mit seiner Frau Marie und seiner Mutter in einem Schloss in der Normandie. Ihr routiniert-eintöniges Leben gerät aus den Fugen, als der Widerstandskämpfer Julien vom Anwesen aus die Landung der Alliierten vorbereiten will. Er macht Marie Avancen, und auch der deutsche Besatzungsoffizier Klopstock beginnt, sich für Marie zu interessieren. All dies lockt Jérôme, der sowohl seiner Frau als auch dem Krieg bisher indifferent gegenüberstand, aus der Reserve.
Sonntag, 19. Juni 2016, 17:30 Uhr (Zu Gast: Jean-Paul Rappeneau)
Mittwoch, 22. Juni 2016, 20:30 Uhr
BELLES FAMILLES
Frankreich 2015. R: Jean-Paul Rappeneau
D: Mathieu Amalric, Nicole Garcia, Marine Vacth. 113 Min. DCP. OmeU
Der gebürtige Franzose Jérôme Varenne lebt in China. Auf einer Geschäftsreise nach Europa stattet er seiner Familie einen Besuch ab und muss feststellen, dass das Landhaus, in dem er aufgewachsen ist, verkauft und abgerissen werden soll. Er fährt zum Haus, um es noch einmal zu sehen. Dabei trifft er alte Bekannte aus seiner Kindheit und lüftet ein dunkles Familiengeheimnis. BELLES FAMILLES ist bisher nicht in den deutschen Kinos angelaufen, dies ist also eine einzigartige Gelegenheit, den Film auf der großen Leinwand zu sehen.
Am Sonntag, 19. Juni 2016, um 17:30 Uhr ist Regisseur und Drehbuchautor Rappeneau im Kino des Deutschen Filmmuseums zu Gast und stellt seinen jüngsten Film BELLES FAMILLES persönlich vor.
Donnerstag, 23. Juni 2016, 18:00 Uhr
Freitag, 24. Juni 2016, 20:30 Uhr
LE SAUVAGE Die schönen Wilden
Frankreich 1975. R: Jean-Paul Rappeneau
D: Yves Montand, Catherine Deneuve. 107 Min. DCP. OmeU
Der Parfümhersteller Martin hat sein stressiges Leben satt. Er beschließt, einen Schlussstrich zu ziehen und flüchtet auf eine einsame karibische Insel, wo er das Leben eines Einsiedlers führen will. Bei einem Kurztrip aufs Festland begegnet er Nelly, die auf der Flucht vor ihrem italienischen Verlobten ist, den sie kurz vor der Hochzeit sitzen ließ. Martin spendiert ihr ein Flugticket nach Paris, ohne zu wissen, worauf er sich damit einlässt. Die rasante Komödie wurde in Südamerika, auf den Bahamas, in New York und Südfrankreich gedreht.
Sonntag, 26. Juni 2016, 18:00 Uhr
Dienstag, 28. Juni 2016, 20:30 Uhr
CYRANO DE BERGERAC
Frankreich 1990. R: Jean-Paul Rappeneau
D: Gérard Depardieu, Anne Brochet, Vincent Perez. 138 Min. 35mm OmeU
CYRANO DE BERGERAC ist der berühmteste Film von Jean-Paul Rappeneau und begründete gemeinsam mit LE HUSSAR SUR LE TOIT (FR 1995) seinen Ruf als Regisseur opulenter Historienfilme. Basierend auf dem Theaterstück von Edmond Rostand spielt Gérard Depardieu den Dichter und Fechtmeister Cyrano. Er ist in seine Cousine Roxane verliebt, traut sich aber nicht, ihr seine Gefühle zu gestehen, weil er befürchtet, wegen seiner großen Nase abgewiesen zu werden. Sie wendet sich dem schönen Christian zu, der allerdings das von ihr geforderte lyrische Talent vermissen lässt. Cyrano kommt ihm zu Hilfe.
Foto: Aus dem neuen Film BELLES FAMILLES, rechts Mathieu Amalric,