Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. Juli 2016, Teil 2
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Ich glaube es selber nicht, aber ich habe den ganzen Film hindurch immer wieder laut gelacht und sehr oft gelächelt. Und das bei einem animierten Kinderfilm.
Erst die Kinder und Jugendlichen mußten mich dann belehren, daß unser Hauptschwein, nämlich Waldemar, kein Unbekannter ist, sondern schon einmal vor sieben Jahren sich auf der Leinwand austobte. Aber das ist egal, denn die Geschichte, die wir anschauen, versteht sich von selbst. Und darum müssen wir auch gar nicht weiter darauf eingehen, daß Schwein WALDEMAR eine Erfindung von Helme Heine ist, dessen Kinderbücher schon Klassiker sind.
Kurz gesagt geht es um die Ereignisse rund um Waldemars Geburtstag. Für den ist nämlich eine Riesenparty geplant, ganz Mullewapp, das ist der Schweine zu Hause, ist schon in Aufregung, was alles passiert und vor allem, was es zu essen gibt. Waldemar kann kaum an sich halten, denn die schokoladig-sahnige Erdbeertorte ist schon fertig, wie soll man denn gegen alle Gelüste bis morgen warten können mit dem Torteessen.
Und nun kommt's. Es kommen nämlich Gäste, die weder eingeladen, noch gewünscht sind, entfernte, sehr entfernte Verwandtschaft sozusagen: das rüde Wildschein Horst von Borst mitsamt seiner Bande.
Aber der Kerl hat Köpfchen und als die zwei Freunde von Waldemar diesen von Borst vertreiben wollen, da kommt das Gegenteil heraus, er legt sie rein und sie merken auf einmal, daß sie fern von Mullewapp zur Fahrradtour unterwegs sein. Ach so, so kurz geht’s doch nicht. Denn das Filmpersonal, die Bewohner von Mullewapp, müssen doch getreuer geschildert werden.
Der Hof wird von Franz von Hahn, Johnny Mauser und dem Schwein Waldemar bewohnt, die alle drei den Tag lang werden lassen, so gemütlich und gemächlich geht es dort zu. Sonst. Denn jetzt haben die drei die Scheune aufgeräumt und für die Geburtstagsfeier von Waldemar schön gemacht. Und die Torte. Wie schon beschrieben. Denn die Torte ist nicht nur die von ihm längst erkannte und erwartete Geburtstagsüberraschung für Waldemar, sondern mußte ja erst mal gebacken werden.
Und jetzt kommt das mit den Fahrrädern. Denn es galt, nach dem Tortenbacken, dem so köstlichen Geruch zu entfliehen, denn jeder, der Waldemar kennt, weiß, daß er hemmungslos wird, wenn es um Torten geht. Also muß er weg. Was liegt näher, mit ihm eine Fahrradtour zu machen. Also los!
Aber längst hat die Fledermaus ihren Geheimtrip unternommen und das Ergebnis ihrer Spionage dem Wildschwein-Gauner Horst von Borst gemeldet. Der war gerade mit seinen Kumpanen dabei, einen Bienenstock von einer Waldlichtung zu klauen, aber Torte ist besser und er befolgt die fiesen Ratschläge der Fledermaus. Der Gauner legt sich an den Wegesrand, während die Fledermaus dem Franz so vorm Gesicht herumwedelt, daß der die Sicht verliert und hinknallt. Wo? Auf der Straße im Grünen, wo auf einmal der liegende Horst beteuert, sie hätten ihn eben mit ihren Fahrrädern umgefahren und ganz schön verletzt.
Also, müssen sie ihn nun nach Mullewapp transportieren. Und er darf an den Geburtstagstisch, schließlich haben sie ihm ja Leid angetan. Alles was rumliegt, frißt er sofort, behauptet aber, nur die Geburtstagstorte können ihn wieder gesund machen.
Nein, nein, wir erzählen nicht weiter. Natürlich gibt es allerhand Aufregungen und eine richtige Krimihandlung entwickelt sich auch noch, wo ein gewisses Borstenhaar durchaus ein wichtiges Indiz wird. Und jetzt sind wir immer noch längst nicht in der Mitte der Geschichte, die so weitergeht, daß Flucht und Vertreibung ein Thema für die Mullewapper wird, aber auch, auf welche Hinterbeine man sich stellen muß, will man sein Eigentum und seine Heimat wiedererobern. Daß dabei dann noch viel viel mehr Tiere vorkommen, ist kein Schade bei diesem Animationsfilm, den es sowohl in 2 D wie auch in 3 D gibt.
Uns hat es gefallen, die Kinder gehen mit, auch wenn wir den modisch gezeichneten Tieren nicht soviel abgewinnen können. Zu stromlinienförmig und komisch bunt. Aber Kinder...