Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. August 2016, Teil 2

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Nach dem Tod von Superman stellt Regierungsagentin Amanda Waller (Viola Davis) eine Task Force X genannte Gruppe von äußerst zwielichtigen Gestalten aus den Gefängnissen der Stadt zusammen. Den verurteilten Superbösewichten bietet die Regierung im Gegenzug eine Minderung ihrer Haftstrafen an.


Dem Himmelfahrtskommando gehören u.a. Deadshot (Will Smith), Harley Quinn (Margot Robbie), der Australier Captain Boomerang (Jai Courtney), El Diablo (Jay Hernandez) und Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) unter der Leitung des Special-Forces-Soldaten Rick Flagg (Joel Kinnaman) an. Flagg, der sich Rückdeckung bei Katana (Karen Fukuhara) mit ihrem Samurai-Schwert geholt hat, ist persönlich involviert, da seine Freundin Dr. June Moone von der düsteren und bösen Hexe Enchantress (beide Cara Delevingne) übernommen worden ist und nur solange im Zaum gehalten werden kann, wie Waller ihr Herz besitzt und es bei Gefahr durch Voodoo traktiert.

Eines Nachts verwandelt sich June in die Enchantress, entkommt Flagg und findet in Wallers Haus eine Figur ihres Bruders Incubus, stielt sie und erweckt ihn zum Leben.

Kaum hat Waller die "Suicide Squad" zusammengestellt, muss sie also auch schon zusammen in Aktion treten. Die Schurken werden mittels implantierter Nano-Bomben vom Fliehen abgehalten. Den Auslöser trägt Flagg mit sich.

Die Mitglieder des Selbstmordkommandos müssen zusammen mit Flagg und einigen Regierungs-Soldaten unter der Leitung von Lieutenant Edwards (Scott Eastwood) verhindern, dass sich die Enchantress mit Hilfe ihres Bruders eine wirkungsvolle Waffe zusammenbaut, mit der sie die Menschen vernichten will. Daneben funkt der Gruppe auch noch der Joker (Jared Leto) dazwischen, der seine Freundin Harley Quinn befreien möchte.....


Regisseur und Drehbuchautor von "Suicide Squad" ist David Ayer nach den von John Ostrander entwickelten Charakteren aus dem DC Comic Universum.

Er hat für seinen Film Stars wie Will Smith, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis oder Jared Leto gewinnen können. Leider hat Ayer wieder auf die von ihm so geliebten Flashbacks zurückgegriffen, was den Fortgang des Films an einigen Stellen nicht gerade zu seinem Vorteil unterbricht, auch wenn einige der Szenen sehr gelungen sind.

Leider wurde doch sehr darauf geachtet, den Film trotz der Superschurken nicht zu düster werden zu lassen, damit der Film in den USA mit PG13 durchgehen kann. In Deutschland ist er von der FSK trotzdem nur ab 16 Jahren zugelassen worden. Schade, dass man aus Mördern und Psychopathen einen Haufen Antihelden gemacht hat, die nicht allzu böse wirken, und denen man die Daumen im Kampf gegen das Oberböse drückt.

Obwohl die Chemie innerhalb des Teams eigentlich nicht so richtig rübergekommen ist, waren die schauspielerischen Leistungen von einigen der Darsteller sehr gut gelungen. So stielt ganz sicher Margot Robbie als aufreizende, mädchenhafte Baseballschläger-Psychopathin Harley Quinn allen die Show, auch wenn ihre Szenen an einigen Stellen doch stark übertrieben wirken. Auch Will Smith, der eigentliche Hauptdarsteller des Films, zeigt in vielen seiner Szenen sein Charisma, allerdings glaubt man seinem Deadshot den skrupellosen Killer nicht unbedingt. Eindeutig zu dick aufgetragen und deshalb auch unglaubwürdig sind die Szenen mit seiner Filmtochter Zoe (Shailyn Pierre-Dixon).

Jai Courtney spielt Captain Boomerang (im Original mit dickem australischem Akzent) als Dauersäufer und Kneipenschläger, der aber auch weiß, wie man mit seinem aus Messern zusammen gesetzten Bumerang umzugehen hat. Die anderen Charaktere des Teams können sich leider nicht eigenständig entwickeln. Dies gilt auch für Cara Delevingne in ihrer Doppelrolle als June Moone und Enchantress, die als Hexe leider nicht gefährlich sondern manchmal nur albern wirkt. Dazu ist die Chemie von June Moone zu Joel Kinnamans Flagg nicht allzu deutlich zu spüren.

Davis’ nüchtern kaltschnäuzige Performance als Amanda Waller macht sie zu einem überzeugend ausgearbeiteten Charakter und lässt sie viel bedrohlicher wirken als alle Superschurken der Squad zusammen.

Nach Caesar Romero (Batman: The Movie - 1966), Jack Nicholson (Batman - 1989) und Heath Ledger (The Dark Knight - 2008) ist Jared Leto der vierte Schauspieler, der mit dem Joker den berühmtesten Batman-Widersacher in einem Film spielt. Leider ist die Rolle des Jokers in "Suicide Squad" nicht allzu umfangreich. Auch wenn die Chemie zwischen ihm und Margot Robbies Harley Quinn stimmt, ist seine Rolle eigentlich nur Störfeuer, die nichts mit dem Hauptstrang der Geschichte zu tun hat. Zudem ist Letos Darstellung viel zu wenig durchgeknallt - vor allem im Vergleich zu Heath Ledgers Joker. Dazu wird das Bestreben vom Joker, Harley zu befreien, zu einem Nebenschauplatz degradiert und wirkt deshalb etwas unmotiviert für den Fortgang des Films.

Insgesamt ist "Suicide Squad" eine eher durchschnittliche Comic-Verfilmung, die mehr aus den viel versprechenden Charakteren hätte machen können und die leider wieder mal mit CGI überladen wurde. Es ist auch nicht nötig, sich den Film in 3D anzusehen. Er ist vor allem für Hardcore-Fans des Genres empfehlenswert.

Foto: v.l.n.r: Margot Robbie als Harley Quinn, Adewale Akinnuoye-Agbaje als Killer Croc, Karen Fukuhara als Katana, Joel Kinnaman als Rick Flag, Jai Courtney als Boomerang und Will Smith als Deadshot © Warner Bros. Pictures Germany

Info:
Suicide Squad (USA 2016)
Originaltitel: Suicide Squad
Genre: Action, Science Fiction
Filmlänge: 123 Minuten
Regie und Drehbuch: David Ayer
Darsteller: Will Smith, Jared Leto, Margot Robbie, Joel Kinnaman, Viola Davis, Jai Courtney, Jay Hernandez, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Scott Eastwood, Cara Delevingne, Karen Fukuhara u.a.
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 18.08.2016