Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. August 2016, Teil 1

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Nancy Adams (Blake Lively) hat nach dem Krebstod ihrer Mutter ihr Medizinstudium unterbrochen und lässt sich von Carlos (Óscar Jaenada) zu einem abgelegenen Strand in Mexiko bringen, an dem vor vielen Jahren ihre Mutter schon gesurft hatte.


Außer ihr surfen dort nur noch zwei Mexikaner (Angelo José Lozano Corzo, José Manuel Trujillo Salas), von denen einer eine Helmkamera dabei hat.

Als die beiden Surfer schon auf dem Heimweg sind und nur noch Nancy im Wasser ist, sieht sie etwas weiter von der Küste entfernt einen Wal-Kadaver, der wohl von einem Hai getötet worden ist. Sie selbst wird plötzlich von einem großen Hai angegriffen und am Oberschenkel verletzt. Sie rettet sich zuerst auf den toten Wal und, nachdem der Wal vom Hai immer wieder umgedreht wird, zusammen mit einer verletzten Seemöwe auf einen aus dem Wasser ragenden Felsen.

Sie versorgt ihre Wunde soweit es geht, kann aber nicht an Land schwimmen, da der Hai den Felsen regelmäßig umkreist, und muss dort übernachten. Als am nächsten Morgen die beiden Surfer wieder kommen, versucht sie diese durch Handzeichen und Rufen zu warnen. Sie bemerken sie aber nicht, werden von dem Hai angegriffen und getötet. Dabei wird die Helmkamera an den Felsen geschwemmt auf dem Nancy sitzt. Die Kamera hat den Haiangriff aufgenommen.

Nancy spricht eine Nachricht auf die Kamera und wirf sie wieder ins Meer, da inzwischen die Flut eingesetzt hat und den Felsen zu überfluten droht.

Im letzten Moment rettet sie sich auf eine etwas entfernte Boje, indem sie durch einen Schwarm von nesselnden Quallen schwimmt, und versucht sich von dort aus bemerkbar zu machen. Gleichzeitig zerstört der Hai bei jedem seiner Angriffe einen Teil der Boje....


Seit Steven Spielbergs "Der weiße Hai" von 1975 gelten Haie in Hollywood Filmen als die Inkarnation des Bösen. Da der Film so erfolgreich war, gab es dann jede Menge Folgefilme, die ganz sicher nicht zu den Highlights der Filmkunst gehören.

Regisseur Jaume Collet-Serra hat mit "The Shallows - Gefahr aus der Tiefe" versucht, das Genre wieder zu beleben. Sein Film über einen Haiangriff ist am Ende einfach nur eine Überlebensgeschichte. Dass dabei wieder ein Hai als grundlos aggressiv dargestellt wird, entspricht natürlich keinesfalls der biologischen Wirklichkeit.

Vor allem, nachdem der Hai einen Wal getötet hat (kann das ein einzelner Hai eigentlich?) und er sich daran satt gefressen hat, würde er ganz sicher keine Menschen angreifen. Selbst dann nicht, wenn er - wie im Film dargestellt - vorher von einer Harpune getroffen worden ist. In dem Film werden dem Hai sehr menschliche Rachegefühle unterstellt, alles, was sich bewegt, ist zu töten. Ein Gefühl, zu dem ein Hai ganz sicher nicht fähig ist. Auch eine weitere Situation, in dem Nancy mit einer Leuchtpistole aus dem toten Wal austretender Waltran ansteckt, ist ganz sicher mehr als unwahrscheinlich.

Lässt man aber solche Gedanken außen vor, bleibt der Film ein spannender Überlebensthriller, in dem Blake Lively die meiste Zeit allein auf der Leinwand zu sehen ist und nicht nur im Bikini, sondern auch schauspielerisch eine gute Figur abgibt. Trotz aller Kritik ist der Film für Freunde dieses Genres sehenswert.

Foto: Blake Lively als Nancy Adams © Sony Pictures Germany

Info:
The Shallows - Gefahr aus der Tiefe (USA 2016)
Originaltitel: The Shallows
Genre: Thriller
Filmlänge: 86 Minuten
Regie: Jaume Collet-Serra
Drehbuch: Anthony Jaswinski
Darsteller: Blake Lively, Óscar Jaenada u.a.
Verleih: Sony Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 25.08.2016