Diesen Film vom ÜberLeben als Flüchtling zeigt das naxos.kino in Frankfurt heute, am Dienstag, 30. August in der Naxoshalle
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Aktuell ist dieser Dokumentarfilm allemal und er zeigt Flüchtlingssituationen ganz speziell, was am Ort vor dem Watzmann liegt. Zum anschließenden Filmgespräch erwarten Sie der Regisseur Matthias Koßmehl, die Frankfurter Stadträtin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg und Bernd Mesovic von PRO ASYL. Moderation: Wolf Lindner.
Kurzfassung des Filminhalts:
In einem Berchtesgadener Gasthof vor der sehenswerten Alpenkulisse des Watzmann und seiner Ausläufer treffen Touristen, Asylbewerber und Einheimische aufeinander. Es ist das in die Jahre gekommene “Café Waldluft”. Früher Ziel von Busladungen von Touristen, leben dort heute Flüchtlinge aus unterschiedlichsten Ländern gemeinsam mit einigen Touristen und natürlich den Einheimischen. Alle haben ihre eigenen Erfahrungen mit Flucht und Fremdsein in neuer Umgebung gemacht, auch das Personal und die pragmatische Wirtin. Die eigentlichen Flüchtlinge leben hier zwar weit entfernt von Krieg und anderen Konflikten, aber sie merken, dass ihnen der Zugang zu ihrer neuen Heimat oft verwehrt wird. Was sollen sie tun, um wirklich anzukommen und akzeptiert zu werden? Der Dokumentarfilm “Cafè Waldluft” von Matthias Koßmehl zeigt, wie Vorurteile überwunden werden können und wie daraus fast so etwas wie eine Gemeinschaft entsteht. Der Film erhielt neben anderen Auszeichnungen den DEFA Förderpreis auf der DOK Leipzig 2015, dem internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilme.
ÜberLeben als Flüchtling
Dienstag, 30. August 2016 um 19.30 Uhr, Naxoshalle
Café Waldluft
von Matthias Koßmehl
D-2015 / 79 Minuten
Mehr zum Film
Asylbewerber, Einheimische und Touristen unter einem Dach. Alle, die hier wohnen, haben ihre eigenen schmerzlichen Erfahrungen mit Flucht oder Fremdsein – das Personal und die pragmatische Wirtin inbegriffen. Der Film zeigt auf schöne, aber nicht beschönigende Art, wie Vorurteile überwunden werden und fast so etwas wie eine Gemeinschaft entsteht.
Einst kamen die Touristen in ganzen Busladungen, um im schönen Café Waldluft einen Platz an der Sonne zu suchen, zumindest für die Zeit ihres wohlverdienten Urlaubs. Seit zwei Jahren aber beherbergt das Traditionshotel in Berchtesgaden, mit Blick auf den deutschen „Schicksalsberg“ Watzmann und seine Ausläufer, Gäste aus anderen Regionen der Welt: Sie stammen aus Syrien, Afghanistan oder Sierra Leone und haben sich das Alpen-Musteridyll keineswegs ausgesucht. Ihr Aufenthalt als Asylbewerber ist geprägt von endlosem Warten, ermüdenden Behördengängen, Heimweh und Sorge um ihre Verwandten. Seither hat sich die Dynamik im Städtchen verändert.
Doch wenn Matthias Koßmehl seinen Film mit einer bayrischen Trachtenparade in Zeitlupe eröffnet, dann nur, um mit den Erwartungen, die dieses Klischee hervorruft, aufzuräumen und stattdessen nüchtern, aber offenen Herzens zu schauen, was für Begegnungen wirklich stattfinden an diesem sonderbaren Ort. Da ist Mama Flora, die Inhaberin, die sich gottergeben um jeden ihrer Schützlinge kümmert, und da ist die ostdeutsche Köchin, die hier ihre Wahlheimat gefunden hat. Die Zufallsbegegnungen mit Stammkunden oder Wanderern und das alltägliche Miteinander im Haus entsprechen einer Vielzahl sich kreuzender Lebenspfade. Der Watzmann, ob verhangen oder klar, bleibt stets am Horizont.
Foto: aus Café Waldlust (c) Veranstalter
Info:
Dokumentarfilms „Café Waldluft” von Matthias Koßmehl am 30. August 2016 um 19:30 Uhr im Rahmen der Filmreihe “ÜberLeben als Flüchtling” im naxos.Kino im WILLY PRAML THEATER in der Naxoshalle in Frankfurt (Eingang Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof)