Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 15. September 2016, Teil 1
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Da ist sie auf den gleichnamigen Roman hereingefallen, die so gute Schauspielerin Karoline Herfurth, die diese Geschichte unbedingt verfilmen wollte und sich selbst als Clara mit der Hauptrolle besetzte.
Es tut einem schon leid, denn die ersten Gehversuche als Regisseurin sind für als Schauspieler Bekannte sowieso schwierig, sich aber dann ausgerechnet dies Genre eine romantischen Komödie auszusuchen, ist angesichts des Schwachsinns, der hier weithin grast, einfach eine falsche Entscheidung und wie die erste Regietat von Karoline Herfurth ausgesehen hätte, hätte sie einen anderen Stoff gewählt, können wir nun nicht beurteilen. So auf jeden Fall gefällt uns das nicht, auch wenn sicher so viele vor allem jungen Leute in diesen Film gehen und er kommerziell sicher ein Erfolg wird. Schade drum.
Die Geschichte? Die kennen Sie längst. Da ist Clara (Karoline Herfurth), eine Buchillustratorin und sogar Schriftstellerin, die auch zwei Jahre nach dem Unfalltod ihres Ben, der ihre große Liebe war, - diesem Tod sehen wir gespiegelt in der Scheibe, durch die wir Clara und ihre Reaktion miterleben - noch nicht zur Normalität und zum nächsten Mann übergehen kann. Ja, was glauben die Leute eigentlich, was der Verlust des geliebtesten Menschen bedeutet? Da sind zwei Jahre doch gar nichts. Trauerarbeit ist Arbeit und die vergehende Zeit ist ein wesentlicher Faktor dabei. Nun also, da gibt es die beste Freundin namens Katja, die Nora Tschirner gewohnt resolut und herzlich darstellt. Und die versucht nun, die ihrerseits beste Freundin Clara dem Leben zurückzugeben.
Deshalb ist Clara auch endlich zu Hause ausgezogen und nach Berlin zugezogen. Ihr Motiv ist, Anregungen für einen nächsten Bildband zu gewinnen. Nicht ein neuer Mann. Den alten im Herzen und in den Gedanken hat sie für ihre Trauer einen hilfreichen Ausweg gefunden. Sie schreibt an ihren geliebten Verstorbenen eine SMS nach der anderen, denn seine Handynummer ist ja nicht mit ihm verstorben.
Sie weiß allerdings nicht, daß die Nummer, wie üblich, längst einem anderen Teilnehmer gehört. Hätten wir gemutmaßt, aber im Film ist das viel phantastischer. Da kommen die Mails deshalb auf dieses Handy, weil ein gesamter Stromausfall in Berlin das bewirkt. Sehr wahrscheinlich. Das ist der Journalist Mark (Friedrich Mücke), dem die inniglichen Ergüsse – wirklich ziemlich schwülstiges Zeugs, aber wer trauert, darf schreiben wie er will - gerade recht kommen, denn sie zeigen ihm erneut, daß er in seinem Unglück mit Fiona (Friederike Kempter) doch etwas Besseres verdient hätte. Also nichts wie auf die Suche nach der wunderbaren Frau, die so schreiben kann, ein so volles Herz hat. Dabei will ihm Freund David (Frederick Lau) helfen.
Nein, mehr gibt es Inhaltlich nicht zu sagen. Sensationell allerdings wieder einmal Katja Riemann als Schlagerstar, der Jenseitsgefühle vermittelt. Daß der Film gar zu viele Details aus amerikanischen Filmen übernimmt, vom Schlaflos in Seattle bis zu E-Mail für Dich nur nebenbei. Schade.