LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans vom 18. bis 25. September 2016 in Frankfurt am Main legt los, Teil 2

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das gesamte Spektrum der Filmgeschichte bestimmt das qualitativ anspruchsvolle Langfilm-Programm. Damit setzen sich Christine Kopf, zu deren Abteilung Filmbildung und -vermittlung das Festival jetzt gehört, und die Künstlerische Leiterin Cathy de Haan ganz bewusst ab vom Premierenfokus anderer Festivals: "Wir wollen Kinder und Jugendliche mit unserer Begeisterung für das Kino anstecken", betonten die beiden bei der Eröffnung.

"Deshalb zeigen wir Filme, bei denen wir davon überzeugt sind, dass sie Neugier und Leidenschaft bei der jungen Zielgruppe wecken." Dazu gehören neben aktuellen Filmen aus aller Welt, auch Klassiker der Filmgeschichte und selbstverständlich auch Werke, die nicht explizit als Kinder- oder Jugendfilme gelabelt sind. "Wir glauben, dass sich die Heranwachsenden für die ganze Bandbreite des internationalen Kinos interessieren", so de Haan. Der Premierenstatus ist daher keine Voraussetzung mehr für die Teilnahme am Festival: "Viele wunderbare internationale Filme finden keinen Verleih in Deutschland das bedeutet, wer nicht die Berlinale oder andere Festivals besucht, bekommt diese Filme nie zu sehen, und das fänden wir schade." 16 Langfilme sind im Wettbewerb, darunter auch der Eröffnungsfilm RAUF (TR 2016, R: Baris Kaya, Soner Caner) über einen neunjährigen Jungen, der im Bürgerkriegsgebiet im Nordosten der Türkei heranwächst. Der Film wurde gerade in die Vorauswahlliste zum Europäischen Filmpreis aufgenommen. Dasselbe gilt für SPARROWS (Spatzen, IS/DK/KR 2015, R: Rúnar Rúnarsson), der die Geschichte des jungen Isländers Ari erzählt, der bei seinem alkoholkranken Vater aufwächst.


Auch im LUCAS-Kurzfilmwettbewerb, jetzt erweitert zum "Wettbewerb für kurze und mittellange Filme" mit insgesamt 26 Werken gebe es viel zu entdecken, etwa KONINGSDAG (Königstag, NL 2015, R: Steven Wouterlood), in dem Kelvin und Younes Musik als verbindendes Element ausmachen, den Fußball-Film SLUSH ICE (Wassereis, DK 2016, R: Sören Grinderslev Hansen) oder WATER BABY (IN 2016, R. Pia Shah) in dem die Regisseurin zeigt, wie der schüchterne Melvin seine Angst vor Wasser überwindet.



Preise


Die Jurys, die sich paritätisch aus jungen Filmfans und Branchenprofis zusammensetzen, vergeben in den Altersgruppen 8+ und 13+ den Preis für den besten Langfilm (5.000 Euro) und den Preis für den besten kurzen oder mittellangen Film (2.000 Euro). Unter den Langfilmen der Altersgruppe 13+ wird außerdem der SIR PETER USTINOV AWARD (2.000 Euro) vergeben. Zusätzlich gibt es den undotierten Publikumspreis. Zu Gast ist eine Jury der ECFA (European Children's Film Association).


Partizipation


Ein besonderer Schwerpunkt von LUCAS bleiben weiterhin die Begegnungen mit Filmschaffenden aus aller Welt. Kinder und Jugendliche übernehmen auch mal selbst die Moderation und gestalten den Ablauf mit. Schon im Vorfeld haben sich Kinder aus der Karmeliter- und Weißfrauenschule sowie aus dem Internationalen Kinderhaus (alle im Frankfurter Bahnhofsviertel) und der Strothoff International School in Dreieich in von LUCAS betreuten Workshops mit dem Thema Film beschäftigt, eigene Filme gedreht oder Filmgespräche vorbereitet. LUCAS bietet weitere vielfältige Möglichkeiten der Mitgestaltung für die Heranwachsenden, so Cathy de Haan, die sich schon jetzt auf die Preisverleihung des Festivals freut. Denn dafür erarbeiten Jugendliche einer Intensivklasse gemeinsam mit den Komponistinnen und Musikerinnen Eunice Martins und Laura Mello eine Experimentalfilm-Vertonung und führen diese live auf.
Mit Young European Cinephiles gibt es eine neue Sektion bei LUCAS: Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus ganz Europa kuratieren hier das Programm selbst. Die Idee: Je zwei junge Erwachsene aus Italien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden programmieren ein inhaltlich aufeinander abgestimmtes Double Feature, das an vier LUCAS-Abenden um 18:30 und 21:00 Uhr läuft. Dazu gehört natürlich auch die Begründung für die Auswahl, Moderation und Einführung am Vorführabend. Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, freut sich darüber, dass die filmisch vorgebildeten Jugendlichen aus den europäischen Partnerinstitutionen "bei ihrer Auswahl auf die gesamte Filmgeschichte blicken und für ihre Programme auch auf Filmklassiker zurückgegriffen haben." Darunter etwa die auch 31 Jahre nach ihrer Premiere immer noch hochaktuelle Dystopie BRAZIL (GB 1985, R: Terry Gilliam).
Für die jüngsten Kinogäste der Altersgruppe 4plus bringt das Festival preisgekrönte Programme aus animierten Kurzfilmen auf die Leinwand. Mit dabei ist etwa MAA BAA (DE 2015), ein Film von Ahmad Saleh, Studenten- Oscar®-Gewinners 2016.
Filme aus 27 Ländern werden im international ausgerichteten Festivalprogramm präsentiert wahlweise in der originalen Sprachfassung oder mit deutscher Einsprache. Zahlreiche Filmemacher/innen aus der ganzen Welt freuen sich auf intensive Gespräche mit dem jungen Publikum.
Eine dreitägige, internationale Tagung und Zukunftswerkstatt "Film, Flucht und Interkultur" veranstalten das Deutsche Filminstitut und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut begleitend zum Festival vom 21. bis 23. September 2016.                        

Foto: Das LUCAS-Kernteam 2016; v.l.n.r.: Gesine Götting, Christine Kopf, Dr. Cathy de Haan, Marie Wolters

Info:


Künstlerische Leitung
Dr. Cathy de Haan

Auswahlkommission Langfilm
Annette Friedmann, Dr. Martin Ganguly, Dr. Cathy de Haan

Auswahlkommission kurze und mittellange Filme
Pamela Fischer, Dr. Cathy de Haan, Dr. Ursula Vossen

Vorsichtungskommission Kurz- und Mittellangfilm
Philippe Crackau, Felix Endruweit, Gesine Götting, Dr.


Preise
3,50 € für junge Filmfans aus Schulen, Kindergärten und Kitas
1,50 € für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen
7,00 € für Erwachsene
5,00 € ermäßigter Eintritt für Erwachsene
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
10,00 € Sonderpreis für Double Features
7,00 € ermäßigter Sonderpreis für Double Features
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
Preise in Wiesbaden können geringfügig abweichen.

Begleitpersonen von Gruppen mit mehr als zehn jungen Filmfans erhalten freien Eintritt (max. 3 Begleitpersonen).

Gegen Vorlage der CleverCard erhalten Besucher/innen an der Kinokasse (außer in Wiesbaden) einen Euro Nachlass auf den regulären Eintrittspreis.

Weitere Informationen und Buchungsberatung unter:
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Tel.: 069 961 220 678
069 961 220 674

Unter www.lucas-filmfestival.de sind alle Informationen rund um das Festival und seine Filme und Veranstaltungen sowie aktuelle Ankündigungen zu finden. Auch die Tickets zu den Vorstellungen sind online erhältlich.


Festivalzentrum
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
U1, U2, U3, U8 / Station: Schweizer Platz
U4, U5 / Station: Willy-Brandt-Platz
Straßenbahn 14, 15, 16 / Station: Gartenstraße
Bus 46 / Station: Untermainbrücke

Spielstätten
Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt)
CineStar Metropolis (Frankfurt)
CINEMA (Frankfurt)
Caligari FilmBühne (Wiesbaden)
Kino im Hafen 2 (Offenbach)

 

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich, darauf legt der Veranstlater wert,  durch zahlreiche Förderer, für deren Unterstützung wir uns bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Europäische Union (Creative Europe), die Peter Ustinov Stiftung, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, traffiQ, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, Fazit-Stiftung und Vision Kino. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner ŠKODA AUTO Deutschland.


www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu