Neu auf DVD und Blu-ray ab dem 6. Oktober 2016
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Conor (Ferdia Walsh-Peelo) lebt in den achtziger Jahren in Irland. Er ist 15 Jahre alt, als ihm sein Vater Robert (Aiden Gillen) mitteilt, dass seine Eltern durch die Rezension sein Schulgeld für die Privatschule nicht mehr zahlen können und er jetzt die öffentliche Schule in der Synge Street besuchen muss.
Dort sind nicht nur die Sitten rau sondern Conor fällt gleich am ersten Tag Pater Baxter (Don Wycherley) auf, da er nicht wie vorgeschrieben schwarze sondern braune Schuhe trägt. Es hilft auch nichts, wenn der Junge betont, dass seine Eltern kein Geld für andere Schuhe haben. Sein neuer Schulkamerad Darren (Ben Carolan) gibt ihm ein paar nützliche Tipps, wie man an dieser Schule überleben kann.
Zum Schulschluss sieht Conor gegenüber von der Schule die etwas ältere sexy Raphina (Lucy Boynton) stehen, die unbedingt Model werden will. Conor spricht sie an und fragt sie, ob sie nicht im Video seiner Band mitspielen möchte.
Leider hat Conor gar keine Band, kann noch nicht mal besonders gut Gitarre spielen und sein Gesang lässt auch zu Wünschen übrig. Zusammen mit Darren, der der Manager wird, sucht er weitere Musiker unter seinen Schulkameraden, um die coolste futuristische Schulband der Stadt zu gründen. Ein Glücksgriff ist Eamon (Mark McKenna), der nicht nur zu Hause eine große Anzahl von Musikinstrumenten hat und sie auch spielen kann, sondern Eamon ist auch ein talentierter Songschreiber, der Conors Texte problemlos vertonen kann. Weitere Mitglieder finden sich schnell mit Ngig (Percy Chamburuka), dem einzigen schwarzen Schüler der Schule, Larry (Conor Hamilton) und Garry (Karl Rice). Eamon findet auch schnell einen Namen für die Band: "Sing Street", in Anlehnung an den Namen der Schule.
Erste Demotapes werden hergestellt und Conors Bruder Brendan (Jack Reynor) vorgespielt und von ihm kritisiert. Brendan hat sein Studium geschmissen und hängt zu Hause kiffend inmitten seiner Plattensammlung herum.
Die Jungs beginnen an ihrem Musikgeschmack zu feilen und versuchen immer den neusten Musiktrends in ihren Songs und in ihrer Kleidung nachzueifern, selbst wenn sie damit in der Schule gehänselt und sogar von Pater Baxter tätlich angegriffen werden. Bei einem Video-Dreh taucht dann sogar Raphina auf und spielt nicht nur im Video mit, sondern gibt den Jungen auch ein paar sehr nützliche Schmink-Tipps. Allerdings findet Conor recht schnell heraus, dass Raphina einen älteren Freund hat, mit dem sie nach London gehen will, um dort ihre Model-Karriere voranzutreiben.
Nicht nur die Lieder von Sing Street werden von mal zu mal professioneller, sondern auch ihre Videos werden immer besser und die Drehorte ausgefallener. Dadurch wird Conor immer selbstsicherer und auch von den Streitereien in seiner Familie unabhängiger.
Selbst wenn es mit den Abschlussprüfungen am Jahresende nicht so klappt, ist der erste öffentliche Auftritt von Sing Street beim Schulball viel aufregender und wichtiger. Conor hofft natürlich, dass auch Raphina erscheinen wird....
Regisseur von "Sing Street" ist John Carney, dessen Film "Once" 2008 mit dem Oscar für den besten Song für "Falling Slowly" ausgezeichnet wurde. Auch sein zweiter Musikfilm "Can A Song Save Your Life?" (2013) bekam überwiegend positive Kritiken.
Carney verarbeitet in Sing Street seine eigenen Erlebnisse während seiner Teenagerzeit in Dublin. Auch er musste vor dem letzten Schuljahr eine Privatschule verlassen und auf eine staatliche Schule wechseln. Ebenso wie Conor hat auch er Erfahrungen in einer Band. Er war von 1991 - 1993 Bassist bei "The Frames", dessen Leadsänger Glen Hansard war, der in "Once" die Hauptrolle spielte und sang.
Carney hat die Köpfe der Band mit Ferdia Walsh-Peelo und Mark McKenna besetzt. Beide haben zwar keine Erfahrungen als Schauspieler wohl aber schon als Musiker und beiden sieht und hört man die musikalische Praxis an. Daneben wurden mit Aiden Gillen, Maria Doyle Kennedy und Jack Reynor als Conors Familie erfahrene irische Schauspieler gewonnen. Auch Lucy Boynton, die die Raphina spielt, hatte schon in einigen Filmen kleinere Rollen.
Die Authentizität merkt man "Sing Street" in jeder Sekunde an. Dadurch ist ein wunderbar komödiantischer Film über eine Gruppe Jungen entstanden, die erst mal jede neue Musikgattung mitmachen müssen, bevor sie ihren eigenen Stil entwickeln können. Der jeweilige musikalische Stil und die Besonderheiten des dazu passenden Outfits sind voll von Anspielungen auf die in den 80ern angesagten Bands und geben - aus heutiger Sicht - reichlich Anlass für komödiantische Szenen.
Daneben werden aber auch die Probleme im Irland der 1980er Jahre (Rezession, zerrüttete Familien ohne eine Möglichkeit der Scheidung, schlechte kirchliche Schulen, Überheblichkeit der Priester) nicht vergessen. Zusätzlich ist es auch ein Film über erste sexuelle Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht und über das Ablösen eines Jugendlichen von seiner Familie.
"Sing Street" ist ein absolut empfehlenswerter Film, der in jeder Minute Spaß macht, und der nicht nur für Fans der Musik von Duran Duran, The Cure, Joe Jackson und anderen Bands dieser Zeit sehenswert ist.
Foto: Cover der DVD © StudioCanal GmbH
Info:
"Sing Street" ist ab dem 6. Oktober 2016 als DVD und Blu-ray erhältlich. Sprachversionen sind bei der DVD Englisch und Deutsch in Dolby Digital 5.1, bei der Blu-ray Englisch und Deutsch in DTS-HD (Master Audio). Die Untertitel sind in Deutsch. Das Bildformat der DVD ist 2,35:1 anamorph und der Blu-ray 2,35:1 1080/24p Full HD.
Extras sind auf DVD und Blu-ray:
Making Sing Street
Featurettes: Der Cast, die Story, die Musik, der Regisseur
Musikvideos: "Hudson Thames - Drive It Like You Stole It", "Go Now", Making of "Go Now".
Mini Making Of
Trailer
Sing Street (Irland 2015)
Originaltitel: Sing Street
Genre: Musikfilm, Komödie
Filmlänge: ca. 101 Minuten
Regie und Drehbuch: John Carney
Darsteller: Ferdia Walsh-Peelo, Lucy Boynton, Jack Reynor, Mark McKenna, Aiden Gillen, Maria Doyle Kennedy u.a.
Verleih: StudioCanal GmbH
FSK: ab 6 Jahren