Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. Oktober 2016, Teil 8

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Bridget Jones ist jetzt 43 Jahre alt, TV-Produzentin der erfolgreichen TV-Nachrichtenshow "Hard News", hat gerade ihr Idealgewicht erreicht und ist immer noch Single. Dazu muss sie auch noch an ihrem Geburtstag zur Gedenkfeier von ihrem Ex-Freund Daniel Cleaver (Hugh Grant) gehen, der seit dem Absturz seines Privatflugzeugs in Südamerika verschollen ist.

Neben vielen Freunden und Freundinnen Cleavers nimmt auch Bridgets verflossene Liebe Mark Darcy (Colin Firth) zusammen mit seiner Frau Camilla (Agni Scott) an der Feier teil.

Ihre Freundin und TV-Moderatorin Miranda (Sarah Solemani) lädt Bridget zu einem Wochenendausflug ein. Leider entpuppt er sich als Besuch eines Musikfestivals voller Alkohol, lauter Musik, Menschenmassen und tiefem Matsch. Zum Glück hilft Bridget der gutaussehende Amerikaner Jack (Patrick Dempsey) nach einem Sturz in den Schlamm wieder auf die Beine. Als sie sich etwas alkoholisiert später in der Nacht in Jacks Zelt verirrt, ist der Abend doch noch gerettet.

Kurz darauf trifft Bridget allerdings bei einer Taufe wieder auf Mark Darcy, der ihr während eines gemeinsamen Spaziergangs erzählt, dass er mitten in einer Scheidungsschlacht steckt. Später verbringen die beiden eine tolle Nacht miteinander. Diese endet für Mark am Morgen mit einem Schock: Er findet einen Brief von Bridget auf dem Kopfkissen, in dem sie betont, dass dieses Abenteuer ein einmaliger Ausrutscher war.

Kurze Zeit später legt Bridget allerdings an Gewicht zu. Miranda schlägt ihr einem Schwangerschaftstest vor – mit positivem Ergebnis. Die sympathische und pragmatische Frauenärztin Dr. Rawlings (Emma Thompson) bestätigt das Ergebnis, ermutigt sie auch, dass sie sicher in der Lage sein würde, ohne Mann zurecht zu kommen und das Kind allein aufzuziehen.

Doch wer ist denn nun der Vater von Bridgets ungeborenem Kind: der charmante One-Night-Stand Jack, ein millionenschwerer Gründer einer Online-Dating-Plattform, oder Mark Darcy, Menschenrechtsanwalt am Obersten Gerichtshof?

Für Bridget Jones beginnt eine turbulente Zeit, da beide Männer an der Schwangerschaft teilhaben wollen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wer eigentlich der Vater des Babys ist, sondern auch, an wen Bridget ihr Herz verschenken möchte.


"Bridget Jones' Baby" ist nach "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" (2001) und "Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns" (2004) die dritte Verfilmung mit Helen Fieldings Romanheldin. Allerdings beruht dieser Film nicht auf einem Roman Fieldings, sondern basiert auf deren Zeitungskolumnen. Sie hat aber das Drehbuch zusammen mit Dan Mazer und Emma Thompson (die auch eine kleine Rolle als Frauenärztin übernommen hat) geschrieben. Als Regisseurin konnte wieder Sharon Maguire gewonnen werden, die bereits beim ersten Bridget-Jones-Film Regie geführt hat.

Natürlich ist der Film genauso vorhersehbar wie seine beiden Vorgänger, aber er ist auf jeden Fall witziger und hat glücklicherweise auch weniger peinliche Auftritte von Bridget. Dadurch wirkt die Geschichte reifer. Angenehm ist auch, dass es weniger Szenen zum Fremdschämen gibt. Deshalb unterhält der Film auf einem etwas höheren Niveau.

Renée Zellweger macht ihre Sache als überdrehte Heldin gut, leider ist ihr Gesicht inzwischen kaum gealtert und wirkt dabei ausgesprochen maskenhaft. Auch die beiden männlichen Hauptdarsteller sind perfekt gewählt. Colin Firth ist als Mark Darcy wieder typisch britisch zurückhaltend und Patrick Dempsey ist als Jack Qwant ausgesprochen liebenswert und unterstützend. Er ersetzt den bisherigen Gegenspieler Daniel Cleaver, in den früheren Filmen gespielt von Hugh Grant, gekonnt. Beide agieren sehr souverän. Weiterhin spielen auch wieder einige Schauspieler mit, die man bereits aus den beiden Vorgängerfilmen kennt, wie z.B. Jim Broadbent und Gemma Jones als Bridgets Eltern. Emma Thompson brilliert in einer Nebenrolle als Frauenärztin, die mit typisch britischem Witz zu punkten versteht.

Leider ist die Geschichte absolut durchschaubar, dies wird aber teilweise durch die liebenswerte Darstellung der Charaktere und den Humor der Story wett gemacht. Dafür ist das Ende dann doch wieder sehr spießig ausgefallen.

Insgesamt ist "Bridget Jones' Baby" ordentliche Komödienunterhaltung, trotz einer haarsträubend konstruierten Handlung, die vor allem durch die hervorragenden Schauspieler punktet. Der Film lohnt sich vor allem für einen Kinoabend mit Freundinnen. Eine weitere Fortsetzung - wie am Ende angedeutet - muss es aber nicht geben.

Foto: Renée Zellweger, Patrick Dempsey und Colin Firth © StudioCanal

Info:
Bridget Jones’ Baby (Großbritannien 2016)
Originaltitel: Bridget Jones’s Baby
Genre: Komödie
Filmlänge: 122 Minuten
Regie: Sharon Maguire
Drehbuch: Helen Fielding, Dan Mazer, Emma Thompson
Darsteller: Renée Zellweger, Colin Firth, Patrick Dempsey, Jim Broadbent, Gemma Jones, Emma Thompson u.a.
Verleih: StudioCanal
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 20.10.2016