Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. Juli 2012, Teil 2
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir sind mit dem Batmanfilm noch nicht fertig. Denn sehr schnell ist das Massaker aus den Schlagzeilen verschwunden. Was in den Nachrichten bleibt, sind vor allem die Verkaufszahlen des Films, d.h. wie viele Zuschauer ihn vor allem in den USA anschauen. Das hält sich die Waage, sagt man, zwischen denen, die unbedingt hineinwollen – also ein Erfolg – und denen, die vor dem Besuch Angst haben, es könne erneut ein Psychopath zuschlagen. Also bleibt ein Erfolg, kein strahlender, aber auch kein Mißerfolg.
BAVARIA-TRAUMREISE DURCH BAYERN
Bayern ist schön. Das weiß eigentlich jeder. Thüringen ist auch schön, auch Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings haben die nicht die Lobby, die die Bayern immer schon als etwas Besonderes herausstellte. Aber wir finden albern, jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen und wissen, daß ein Joseph Vilsmaier keinen Bayernfilm drehen wird, in dem Bayern schlecht wegkommt und da er dies von weit oben tut, über den Wolken sozusagen, tut sich eine Traumlandschaft auf.
Man sieht in diesem Film all die schönen Gegenden, die auch im Tourismus eine Rolle spielen: die Städte Passau, Straubing, Regensburg, Bamberg mit ihren Kirchen und mittelalterlichen Stadtkernen, die Flüsse Donau und Inn mit ihren Klöstern und Tälern wie dem Altmühltal, die Burgen allüberall, die Naturdenkmäler und erst die Seen und Berge. Wie aus dem Bilderbuch, vom Herrgott bevorzugt, so soll Bayern rüberkommen und tut es auch. Die Krachledernen dagegen und das Bier, das ist nur eine Art Einstieg und das menschelnde Irdische ist hier nicht das Thema, sondern was Mensch und Kultur aus dem Flecken Natur, der Bayern darstellt gemacht hat.
Das Ganze ist ein Liebesfilm an Vilsmaiers Heimat, wie es jeder mit der Kamera am Hubschrauber drehen könnte, der seine Heimat liebt. Also liebe Bundesländer-Liebhaber. Nachmachen. Und wir hätten nichts dagegen, wenn in diesen Filmen auch Fabriken und anderes vorkommen. Nicht nur die die touristischen Sahnestücke. Und dann sollte man aus den Kommentaren den Schmäh draußenlassen, der allzu sehr nach Werbung klingt, wo doch die Bilder für sich sprechen.
KAREN LLORA EN UN BUS
Ein Film aus Kolumbien. Dieses gebeutelte Land muß sonst immer herhalten für Drogen und mafiose Strukturen. Hier aber geht es um Karen, die in einem Autobus weint. Dafür hat sie verschiedene Gründe. Sie wurde gerade geschieden, weil sie ihren Mann nicht mehr wollte, ist Mitte 30, also am Ende ihres Frauenlebens. Das ist eine der unter die Haut gehenden Botschaften, wie Gesellschaften eine derartige Frau schon als attraktive Ware verschoben haben. Regisseur Gabriel Rojas Vera dreht als Debüt einen Frauenfilm, der seine Hauptdarstellerin nicht schont. An ihr Gesicht denkt man noch länger.
MISS KICKI
Eine schwedische Mutter (Pernilla August) hat einen siebzehnjährigen Sohn und trotzdem Mut, eine Liebesgeschichte mit einem Taiwanesen anzufangen. Regisseur Hakon Liu wurde in Norwegen geboren und läßt die Schweden nach Taipeh zwecks Glückssuche ziehen, denn besser als zu Hause zu trinken, ist das allemal. Interessant am Film ist, daß man mitdenken muß, denn die einzelnen Szenen erfordern einen vom Zuschauer zu leistenden roten Faden. Zentrum ist die trinktüchtige Fünfzigerin, die warmherzig trinksüchtig mit lebenssüchtig austauschen und lebenstüchtig werden kann.
THE UNITED STATES OF HOODOO
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