Zur baldigen Aufführung des Dokumentarfilms über diesen charismatischen Künstler
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zugegeben, gleich zweimal hintereinander von 'ante portas' zu sprechen, ist vom Zeitungsmachen her eher öde. Aber, wenn man sagt, daß es sich beide Male um Amerikaner handelt, ist das schon deshalb etwas anderes, weil die beiden: Trump auf der einen Seite und Zappa auf der anderen, als Personen das weite Sprektrum aufzeigen, was man unter Amerikaner verstehen kann. Daß wir bei der Titelformulierung allerdings auch an Loriots PAPPA ANTE PORTAS denken mußten, ist klar.
Lautmalerisch nämlich unterscheidet den Pappa von Zappa nur der Anfangsbuchstabe. Und welch guter Papa unser Zappa war, das werden Sie in dem Film von Thorsten Schütte noch erleben, der am 8. Dezember seinens Bundesstart hat. Buchstäblich ein Pappa für seine Musiker, zudem ein aufmerksamer Beobachter der politischen Zustände seines Landes und der wirtschaftlichen auch. Daß er für seine Kinder ein so guter Vater war, trotz der wenigen Zeit, konnte man vor Jahren schon in einem Buch der Tochter Moon nachlesen. Und warum uns Zappa wichtig ist und auch der Film in Weltexpresso noch eine größere Rolle spielen wird, hat mit dem unauslöschlichen Eindruck zu tun, als der schon schwerkranke Frank Zappa nach Frankfurt in die Alte Oper kam, um die Uraufführung seines Stückes THE YELLOW SHARK mit dem Esnsemble Modern einzustudieren.
Spätestens dann war klar, daß Frank Zappa, als kalifornischer Multimediakünstler weltbekannt und als lautstarker Querdenker in Amerika berüchtigt, ein Komponist moderner Musik ist. Und daß er bei seinen Kompositionen nicht, wie oft, die Musik verhohnepiepelt, sondern ernsthaft komponiert. Die damalige Aufführung im Rahmen der Frankfurt Feste war ein echter Erfolg. Das jährlich wechselnde Motto zu den Festen, mit denen die Alte Oper ihre Saison eröffnete, hieß damals: "Auf der Suche - Fallende Grenzen, Grenzfälle", also just das Gegenteil dessen, was der zukünftigen US-Präsidenten will, der ja Zäune errichten will, nicht nur zur Abschottung von außen richtige Mauern aus Zement, sondern auch Mauern in den Köpfen seiner Landsleute, bzw. deren Mauern neu zementieren, denn sie sind ja längst vorhanden.
Daß sich in dem Zusammenhang der bundesdeutsche Bernd Scheifele, Chef von Heidelbarg Cement, die international so heißen, weil sie Werke in den Vereinigten Staaten besitzen, derart im Ton vergriff, wenn er sich bei Trump zum Mauernbauen andiente und bekräftigte, "wären wir mit Zementwerken in Texas und Arizona gut vertreten", ist mehr als eine Peinlichkeit. Es müßte ein Entrüstungssturm durch Deutschland gehen. Die Nation, die mit dem Mauerbau historisch den Eisernen Vorhang auch real vollzog, die Nation, deren Industrie im Dritten Reich die KZs bauten und das Giftgas dorthin schickten, diese Nation und auch ihre wirtschaftlichen Vertreter sollten öffentlich die Klappe halten, wenn es um neue Abgrenzungen und um das Verdienen daran geht. Ein Skandal, was dieser Mann da vor sich hin sagte, für den öffentliches Fremdschämen angesagt ist.
Zurück zu Zappa, denn jemand wie er hatte mit diesen Mauern vielleicht mehr zu tun, als jeder andere amerikanische Pop-Künstler. Er selbst hatte von Anfang an, also schon in den Sechzigern von seinen Popmusikparodien als "musikalischen Müll-Skulpturen" gesprochen. Aber auch dies, nämlich welchen gesellschaftlichen sowie musikalischen Überblick und Durchblick Zappa zu Zeiten hatte, als die meisten blind mitmachten, wird der Film in Ton und Bild uns vor Augen führen, was deshalb wichtig ist, weil in Deutschland - abgesehen von dem Ereignis in Frankfurt - Frank Zappa immer aufgrund seines eindringlichen Schwarz-Weiß. Plakates als Bürgerschreck galt. Denn dieses Plakat, das ihn von vorne oder von der Seite auf der Toilette sitzen sieht, das hing in jeder besseren Wohnegemeinschaft - tja, meistens auf dem Klo.
Warum wir aber gerade heute auf FRANK ZAPPA zu sprechen kommen, hat mit AMAZON zu tun. Die lesen wohl WELTEXPRESSO. Oder auch unsere Emails. Denn da flattert doch heute per Email folgendes Angebot ins Haus:
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Also, das gefällt uns. Und ausnahmesweise geben wir diese Werbung weiter!!! Aber wir verbinden sie mit dem kommenden Film über Frank Zappa, in dem seine originalen Interviews durch alle Jahrzehnte hindurch beglücken, ein Film, zu dem es Aussagen seiner Familie gibt, die der mit 52 Jahren verstorbenen Künstler in gesicherten finanziellen Verhältnissen zurückließ.
DIE KINDER von FRANK ZAPPA über den Film
Die ZAPPA FAMILIE ist begeistert darüber, dass FRANK ZAPPA – EAT THAT QUESTION jetzt
endlich das Licht der Welt erblickt. Unsere Mutter GAIL ZAPPA hat viele Jahre mit THORSTEN
SCHÜTTE und ESTELLE FIALON an diesem Projekt gearbeitet und hat vor beiden großen Respekt.
Der Film, den Thorsten gedreht hat, bietet alten und neuen Zappa-Fans die Möglichkeit, mehr über FZ
zu erfahren – in seinen eigenen Worten. Gail würde sich so darüber freuen, den Film im Kino sehen zu
können. Habt Spaß!
— AHMET ZAPPA
Dieser Film fängt so viel vom rasenden Genius unseres Vaters ein. Er war ein Außenseiter, der seiner
Zeit voraus war und der auf dem Pfad der Kreatvität geblieben ist, egal was dagegen sprach. Ich wäre so
dankbar dafür, wenn dieser Film auch nur eine Person erreicht, die sich ihren Talenten verpflichtet, egal,
ob die Welt gegen sie ist.
— MOON ZAPPA
Ich bin sehr glücklich darüber, dass es jetzt für die Leute eine Möglichkeit gibt, meinen Vater Frank
Zappa nicht nur als Musiker, sondern als Menschen zu erleben. Seine Worte und seine Herzlichkeit sind
gerade heute so wichtig und nötig!
— DIVA ZAPPA
