Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. November 2016, Teil 7

N.N.

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Stephen Frears, Meryl Streep und Hugh Grant arbeiten bei FLORENCE FOSTER JENKINS, einer begeisternden, bewegenden und herzerwärmenden Komödie über Liebe, Musik und das Wahrwerden von Träumen, zum ersten Mal zusammen.

Der herrliche Kontrast zwischen dem Glauben von Florence Foster Jenkins an sich selbst und ihr erstaunliches Versagen als Sängerin zog Drehbuchautor Nicholas Martin sofort in seinen Bann. „Ich hörte ein Lied von ihr auf YouTube“, meint der Autor, „und war von der Ernsthaftigkeit ihrer Stimme beeindruckt. Ich fand sie sehr bewegend, sehr komisch und sehr traurig. Dann hörte ich mir das Lied noch einmal an und wollte mehr über ihr Leben erfahren. Bei meinen Recherchen merkte ich, dass die Geschichte ihres Auftritts in der Carnegie Hall einen packenden Musikfilm abgeben würde.“

Je mehr er über das Leben von Jenkins erfuhr, desto mehr war Martin von ihrer Starken Persönlichkeit (-“Sie war wie die Sonne, die von allen Planeten umkreist wird“) und von ihrer Beziehung zu ihrem „Ehemann“ St. Clair Bayfield gefesselt, dessen Tagebücher seine tiefe Liebe zu Florence offenbarten, obwohl er mit einer anderen Frau zusammenlebte. Zusammen mit dem Pianisten Cosmé McMoon bildete das Trio den Mittelpunkt der kunstinteressierten Gesellschaft New Yorks, zunächst mit seinen exzentrischen tableaux vivants, bei denen Florence stets die zentrale Muse darstelle, und später mit seinen berühmt-berüchtigten Konzerten.

„Florence war eine bedeutende Persönlichkeit der New Yorker Kunst- und Musikszene während des Zweiten Weltkrieges. Sie spendete viel Geld für die Musik, sogar für die Bereitstellung von Musikinstrumenten für benachteiligte Kinder“, sagt Martin. „Außerdem führte sie viel sehr Reiche in die Welt der Musik ein und überzeugte sie davon, das städtische Musikleben finanziell zu unterstützen. Für ihr Carnegie Hall-Konzert verschenkte sie 1000 Eintrittskarten an Kriegsveteranen, und viele erlebten dort einen unvergesslichen Abend. Anscheinend bogen sie sich vor Lachen, weil es so großartig und skurril war! Aber wusste Florence, wie sie wirklich klang? Das muss das Publikum entscheiden.“

Sechs Monate nachdem Martin mit der Recherche begonnen hatte, war sein Drehbuch fertig. „Ein Freund meinte, dass Produzent Michael Kuhn viel von Musik verstehe, deswegen schickten wir ihm das Drehbuch. Er fand es gut und Stephen ebenfalls. Für mich war klar, dass es nur eine Person gab, die für Florence infrage kam – und diese Person war Meryl Streep. Ohne sie hätten wir den Film nicht machen können. Ich wusste von ihr, dass sie Musik und drastische Charaktere liebt, deshalb hatte ich so eine Ahnung, dass sie annehmen würde. Als Michael anrief und mir zu meinem neuen Film gratulierte, wusste ich sofort, was er meinte. Was für ein wunderbarer Moment! Wir mussten noch warten, bis sie Zeit für uns hatte, aber das hat uns Aufschub gegeben, um weiter am Drehbuch zu arbeiten und es noch einmal erheblich zu verbessern.“

Michael Kuhn (Produzent) war auf Anhieb von Martins Drehbuch überzeugt. „Wenn man ein Drehbuch liest, dann ist man auf der Suche nach etwas anderem, nach etwas, das einen emotional berührt, und als ich das Drehbuch las, war es für mich die perfekte Mischung aus komisch und bewegend“, meint der Produzent. „Ich konnte mir allein Meryl Streep in der Rolle als Florence vorstellen, deswegen mussten wir uns überlegen, wie wir sie davon überzeugen könnten, mitzuspielen. Wir mussten an jemanden kommen, mit dem sie gerne zusammenarbeiten würde. Stephen hat bereits mit allen grandes dames des Kinos zusammengearbeitet, wie etwa Judi Dench und Helen Mirren, und ich dachte mir, dass wir gute Karten hätten, wenn er mitmachen würde. Am meisten bewundere ich an Stephen, dass er sich niemals wiederholt: Jeder Film, den er macht, ist ein neues Abenteuer. Er drängt immer darauf, etwas Neues anzugehen – das ist wirklich bewundernswert. Stephen sagte ganz klar, dass er mit dabei wäre, wenn Meryl zusagen würde. Also schickten wir das Drehbuch ihrem Agenten. Sie meldete sich kurz darauf bei uns und meinte, dass sie den Film gerne machen würde. Wenn das Material gut ist, dann kommt der Film oft ganz schnell zustande.“

„Ich las das Drehbuch von Nicholas Martin und fand die Geschichte lustig“, meint Frears. „Es war witzig, unterhaltsam und interessant. Die Geschichte, die Beziehungen zwischen den Charakteren und der Witz waren gut – was will man mehr? Es gibt eine berühmte Aufnahme von ihr und man erzählte mir, dass diese in den 60er-Jahren oft auf Dinner Partys gespielt wurde. Ich hörte ihre Gesangsaufnahmen auf YouTube: Zuerst war ich einfach nur perplex, aber dann musste ich sehr lachen! Die Aufnahme ist so komisch und grauenhaft, aber gleichzeitig auch bewegend und rührend.“

Fortsetzung folgt


Foto: Hugh Grant und Meryl Streep © Constantin Film

Info:
Florence Foster Jenkins (USA 2016)
Originaltitel: Florence Foster Jenkins
Genre: Tragikomödie
Filmlänge: 110 Minuten
Regie: Stephen Frears
Drehbuch: Nicholas Martin
Darsteller: Meryl Streep, Hugh Grant, Simon Helberg, Rebecca Ferguson u.a.
Verleih: Constantin Film
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 24.11.2016

Text aus dem Programmheft



Fortsetzung folgt.