Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. Dezember 2016, Teil 3

Filmheft

Berlin (Weltexpresso) - 30 Jahre lang hat der gefeierte Regisseur Wolfgang Petersen nicht in Deutschland gearbeitet. Jetzt kehrte er für „Vier gegen die Bank“ zurück. Das Projekt basiert auf seinem eigenen Fernsehfilm von 1976.



Der war die Adaption des Romans „The Nixon Recession Caper“ (Gentlemen in roten Zahlen) von Ralph Maloney – der legendäre Wolfgang Menge bearbeitete den Stoff für die Bavaria-TV-Fassung. Im Mittelpunkt der Story stehen vier ehemals gut situierte Herren. Sie geraten durch die Rezession der 1970er-Jahre in Schwierigkeiten und planen nun, sich durch einen Bankraub zu sanieren. Dazu Wolfgang Petersen: „Meine Frau Maria arbeitete damals als meine Regieassistentin und meinte, dass sich der Stoff für eine  Leinwandversion bestens eignen würde, denn ich hatte noch nie eine Kinokomödie gedreht. Diese Idee habe ich seitdem nie aus den Augen verloren. Wir haben das Storykonzept in der aktuellen Version allerdings stark verändert: Unsere jetzigen Helden haben lange gespart und sind um ihr Geld betrogen worden, haben also eine moralisch durchaus vertretbare Motivation,sich ihr Geld zurückzuholen.“

Petersen fährt fort: „Ich plante also das Kino-Remake unseres TV-Films, als ich in Los Angeles über Produzent Günter Rohrbach Bully Herbig kennenlernte. Wir sprachen über unsere Projekte, ich erzählte von ‚Vier gegen die Bank‘ und erwähnte, dass ich Til Schweiger bereits eine erste Drehbuchfassung geschickt hätte. Ein paar Tage später – Bully war wieder in Deutschland – rief er mich an, da ihm das Thema nicht mehr aus dem
Kopf ging: ,Du Wolfgang, den Til hast Du ja schon. Was hältst Du denn davon, wenn Matthias und ich auch noch mitmachen? Dann musst Du aber auch die Regie übernehmen?‘ Zu diesem Zeitpunkt kannte Bully die Filmgeschichte noch gar nicht im Einzelnen. Aber er hatte seine Kollegen bereits von sich aus angesprochen und ihr großes Interesse geweckt. Das war die Initialzündung, Mit Jan Josef Liefers war der vierte Hauptdarsteller gefunden und alles klappte blitzschnell.

Auch Willi Geike von Warner Bros. war von der Idee sofort begeistert, ich ließ mich davon anstecken und beschloss, selbst die Regie zu übernehmen, was zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht sicher war. Denn die vier Stars sagten spontan und enthusiastisch zu, wollten den Film aber nur unter meiner Regie machen.“



Über das Gefühl bei seiner Rückkehr berichtet der Regisseur: „Für mich war es eine wunderbare Erfahrung, nach vielen Jahren wieder in Deutschland zu drehen – ein großes Vergnügen, aber auch aufregend, denn ich kannte natürlich nicht den Standard der Teams, die heute in Deutschland Filme drehen. Ich bin verwöhnt von den großen Budgets und umfangreichen Crews der Hollywood-Produktionen. Entsprechend war ich sehr überrascht von dem Spitzenteam, das Warner Bros. und speziell die Produzenten Chris Doll und Lothar Hellinger für mich zusammengestellt haben – einfach sagenhaft! Zudem wird in Deutschland sehr viel schneller gedreht, was durchaus gut funktioniert, weil alle Beteiligten professionell und zügig arbeiten: absolute Weltklasse!“
Fortsetzung folgt

 

Foto: Erkennen Sie die drei Herren wieder? Darauf wollen wir in 20 Jahren dann mal zurückkommen, wenn der natürliche Alterungsprozeß läuft. Schweighörer, Liefers und Schweiger (c) Filmverleih


Info I : Wir sahen den Film in den E-Kinos in Frankfurt am Main an der Hauptwache. Die nächsten Vorstellungen sind ab 26. Dezember um 14 Uhr, 18.15  und 21.15 Uhr.

Info:
Besetzung:

Til Schweiger, Chris
Matthias Schweighöfer, Max
Michael Bully Herbig, Tobias
Jan Josef Liefers, Peter
Antje Traue, Elisabeth Zollner
Alexandra Maria Lara, Freddie
Thomas Heinze, Schumacher