Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 25. Dezember 2016, Teil 4

Filmheft

Berlin (Weltexpresso) - Wolfgang Petersen fuhr fort: „Nicht zu vergessen die vier Hauptdarsteller – ausgesprochene Profis, mit denen mir die Arbeit wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Die vier wissen sehr genau, was sie tun, aber auch im Zusammenspiel harmonieren sie einzigartig: Sobald sie auftreten, geht die Post ab!



Wir haben uns deshalb stark auf die Hauptfiguren konzentriert – die vielen Figuren und Nebenhandlungen des Fernsehfilms sind verschwunden. Dafür gibt es jetzt in Schumacher einen starken Bösewicht, und auch die Frauen spielen eine Rolle im Leben unserer Helden, aber den Fokus des Films bildet eindeutig das Quartett der Hauptfiguren. Dadurch ist die Kinofassung ein völlig anderer Film geworden, schneller, schnittiger, moderner.“

Natürlich ist es bei einer solchen Konstellation von Superstars von Anfang an wichtig, allen gleichermaßen gerecht zu werden. Die Ausgewogenheit der vier Rollen ist also schon im Drehbuch angelegt. Es musste entsprechend „ausgewuchtet“ werden, damit jeder Einzelne in seiner Persönlichkeit berücksichtigt wird und auch seine Szenenauftritte zeitlich und vom Gehalt her ausgewogen sind. Gleichzeitig lebt die Story davon, dass die vier sehr unterschiedlich sind und sich dadurch perfekt ergänzen.

Dazu Bully Herbig: „Til Schweiger und ich kennen uns schon eine Weile, wir haben ja „(T)raumschiff Surprise“ zusammen gedreht. Da weiß man, was man zu erwarten hat. Matthias bin ich immer mal wieder über den Weg gelaufen, wir waren uns sympathisch und beschlossen, irgendwann etwas zusammen zu machen. Aber es hat sich nie ergeben. Und Jan Josef ist ja ohnehin ein Schatz, mit ihm hatte ich noch nicht gearbeitet, aber
das war ein bisschen Liebe auf den ersten Blick, irgendwie aufregend und spannend, was da so passieren wird, aber Sorgen hatte ich keine.“

Produzent Christopher Doll erinnert sich: „Klar, zu Anfang konnten wir uns schon ein gewisses Konfliktpotenzial vorstellen: Die Darsteller haben ihre eigenen Firmen, führen selbst Regie. Warum soll der eine nicht zum anderen sagen: ‚Mach’s so!‘ Und dann sagt der: ‚Nee, ich mach’s, wie ich will.‘ Aber tatsächlich ist es sicher Wolfgang Petersen zu verdanken, dass dieser Zündstoff nur in der Theorie da war, denn natürlich hat man vor
diesem Mann Respekt.“

Matthias Schweighöfer ergänzt: „Sicher haben wir alle auch eigene Erfahrungen mit unseren Regiearbeiten, gerade auch was Komödie angeht, und wir sprechen Wolfgang schon manches Mal an: ‚Was hältst du von folgender Idee? … und vielleicht noch mal die Einstellung?‘ Manchmal sagt er: ‚Ist eine Superidee, find ich gut!‘ Und manchmal sagt er halt: ‚Nee, brauch ich nicht.‘ Und dann ist es auch in Ordnung. Aber wir sagen immer, was wir aufgrund unserer Erfahrung denken, und Wolfgang entscheidet das dann. Am Anfang hat sich niemand getraut, aber mittlerweile äußern wir alle offen unsere Meinung.“
Petersen weiter: „Aus der glücklichen Konstellation dieses Projekts ergab sich dann, dass sich alle vier Stars von vornherein auf dieses Konzept einließen, weil sie wussten, dass sie gut aufgehoben sind. Und auch die konkrete Arbeit verlief völlig problemlos, denn jeder hatte begriffen, dass er seinen Anteil der Sahnetorte bekommt. Die Torte schmeckte sehr gut – alle haben sie gern gegessen. Sie haben alle Szenen gemeistert, und wenn sie gar alle vier in einer Szene auftraten, spielten sie Pingpong miteinander – wunderbar! Die vier sind persönlich miteinander befreundet, vor allem aber sind sie Profis. Es gibt in diesem Kreis kein Ego, das jemandem im Weg steht – im Gegenteil, sie bemühen sich, auch die Kollegen möglichst gut aussehen zu lassen. Denn sie wissen, dass damit die eigene Leistung aufgewertet wird. Davon abgesehen arbeiten die vier gern in ihrem Beruf: Sie
haben ausgesprochen Spaß am Set. Sie genießen es, die Komik der Rollen voll auszuspielen. Unser Film ist eine unbeschwerte, leichte Komödie, und sie gibt auch uns beteiligten Erwachsenen die Gelegenheit, uns fallen zu lassen und richtig Spaß zu haben.“

Til Schweiger bestätigt: „Es macht wahnsinnig Spaß mit den Kollegen. Ich habe eben schon mit allen gedreht und arbeite mit allen gern. Jeder gemeinsame Tag war sehr lustig.“ Und Jan Josef Liefers ergänzt: „Ich kann natürlich nicht für alle Beteiligten sprechen, aber mein Gefühl war immer: Die richtig guten Schauspieler haben keine Allüren. Und ich finde, das hat sich hier wieder bestätigt – von Wolfgang angefangen über meine Kollegen, über Matthias, Bully, Til. Also, hier zickt niemand auch nur eine Sekunde irgendwie herum. Wir haben alle Spaß und genießen ihn miteinander, wie wir ihn kriegen können.“

„Ich war stark beeindruckt von Til Schweigers Professionalität – er bringt durch die Vielzahl seiner Filme eine ungeheuer große Erfahrung mit“, sagt Wolfgang Petersen über den Darsteller des Boxers Chris. „Wir kennen ihn als cleveren Charmeur – aber diesmal, in der Rolle des Boxers Chris, erleben wir ihn als einen Mann, der einige Schläge zu viel auf den Kopf bekommen hat: Chris wirkt in seinen intellektuellen Möglichkeiten etwas eingeschränkt, zurückgeblieben, und das spielt Til mit einer komödiantischen Wonne, die mich erstaunt – und vor allem sehr zum Lachen bringt. Hut ab, Til, die Zuschauer werden dich lieben.“



Foto: Immer ist von den Vieren die Rede. Aber die zwei, die nicht unwesentlich zum Erfolg der Vier beitragen, kommen immer zu kurz. Der Bankdirektor und seine Vorzeigeangestelle und Geliebte während des Überfalls, leider halbnackt, Thomas Heinze und Jana Pallaske © Filmverleih



Info I : Wir sahen den Film in den E-Kinos in Frankfurt am Main an der Hauptwache. Die nächsten Vorstellungen sind ab 26. Dezember um 14 Uhr, 18.15  und 21.15 Uhr.

Info:
Besetzung:

Til Schweiger, Chris
Matthias Schweighöfer, Max
Michael Bully Herbig, Tobias
Jan Josef Liefers, Peter
Antje Traue, Elisabeth Zollner
Alexandra Maria Lara, Freddie
Thomas Heinze, Schumacher