Grimme-Preis Nominierungen für ZDF-Produktionen
Helga Faber
Hamburg (Weltexpresso) - Jan Böhmermann gleich zweimal mit „NEO MAGAZIN ROYALE", der Dreiteiler „Ku'damm 56“, die Miniserie „Morgen hör ich auf“, Horst Lichters Flohmarkt-Schätzchen „Bares für Rares“, die Reihe „Sketch History“ – das sind nur einige der ZDF-Produktionen, die für den 53. Adolf-Grimme-Preis 2017 nominiert sind.
Bei den fiktionalen Formaten sind fünf Produktionen im Rennen um einen Grimme-Preis: das Burnout-Drama „Brief an mein Leben“ (ZDF/ARTE) frei nach Motiven des gleichnamigen Buchs von Miriam Meckel, Feo Aladags ZDF-„Fernsehfilm der Woche“, „Der Andere – Eine Familiengeschichte“, „Operation Naked“ von Netzjournalist und Fernsehmacher Mario Sixtus, das dreiteilige Familiendrama „Ku'damm 56“ sowie die Serie „Morgen hör ich auf“ mit Bastian Pastewka als Geldfälscher. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Grimme-Kommission auch den Drehbuch-Autoren von „Alki Alki“ Axel Ranisch, Heiko Pinkowski und Peter Trabner.
In der Kategorie Kinder & Jugend können sich die Macher der ZDF-Formate „Der Mond und ich“ und „Stark! – Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit“ über zwei syrische Flüchtlingskinder Hoffnungen auf einen Preis machen. Nominiert wurden die Sendung „pur+: Verpackt und zugemüllt“ für das Experiment, eine Woche lang keinen Müll zu produzieren, sowie „pur+“-Gastgeber Eric Mayer für „seine kompetente und souveräne Moderation des Wissensmagazins“. „Ab 18!“, drei 3sat-Dokumentarfilme über junge Erwachsene, sowie das funk-Format bei Facebook „Jäger & Sammler“ mit Nemi El-Hassan und Friedemann Karig wurden ebenfalls nominiert.
In der Kategorie Unterhaltung sind vier ZDF-Programme nominiert: Horst Lichters Nachmittags-Quotenhit „Bares für Rares“, „Der satirische Jahresrückblick 2016“ von den Satirikern Werner Doyé und Andreas Wiemers, die Parodien der „Sketch History“ und Friedrich Lichtensteins Roadmovie „Tankstellen des Glücks“ (ARTE/ZDF). Außerdem kann sich Jan Böhmermann freuen: Der Beitrag "Einspielerschleife" für das „NEO MAGAZIN ROYALE" am 7. April 2016 wurde in der Kategorie Innovation, der Kandidaten-Schwindel „#verafake“ in der Kategorie Spezial nominiert.
Sechs Nominierungen gibt es in der Kategorie Info & Kultur für das ZDF und seine Partnerprogramme: „Besessen“ und „California City“ (ZDF/ARTE), die 3sat-Porträts „Zwei Stimmen aus Korea“ über zwei Sängerinnen aus Nord- beziehungsweise Südkorea, die ZDFinfo-Doku-Reihe „Killerspiele! Der Streit beginnt/Der Streit eskaliert“, Sascha Bisleys Erkundungen "„Szene Deutschland: Unter Junkies/ Unter Hooligans“ (ZDFinfo) und Siegfried Ressels 3sat-Doku „Buchenwald. Nächste Generation“ wider das Vergessen. Außerdem kann sich die ZDF-Redaktion "aspekte" samt den Moderatoren Can Dündar und Katty Salié Hoffnung auf einen Spezialpreis machen – für die kurzfristige Konzeption und Präsentation der am 11. November 2016 ausgestrahlten Sondersendung zur bedrohten Meinungs- und Pressefreiheit vor allem in der Türkei. Nominiert wurden Aud Krubert-Hall und Lan-Na Grosse für ihre besondere „journalistische Leistung in der ZDF-Morgenmagazin-Reihe „Flüchtlinge in Templin“.
Was Jan Böhmermann angeht, so darf man vermuten, daß er den türkischen Ministerpräsidenten bestochen hatte, gegen ihn eine solche Luftnummer abzusetzen, die ihm einen großen Zuschauerzuwachs brachte.
Die Preisverleihung des Grimme-Instituts findet am 31. März 2017 in Marl statt. Die Auszeichnung zählt zu den renommiertesten für Fernsehsendungen in Deutschland und wurde 1964 erstmals vergeben.
Foto: Jan Böhmermann(c) ichbindeinvater.de