Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. Februar 2017, Teil 2

Filmheft

Los Angeles (Weltexpresso) – Mit A CURE FOR WELLNESS hatte Verbinski einen Thriller im Sinn, der sich in Sachen Tiefe, Erkenntnis und Wucht mit jenen Klassikern messen konnte, die er so sehr bewundert – na?mlich Stanley Kubricks THE SHINING („Shining”, 1980), Nicolas Roegs DON’T LOOK NOW („Wenn die Gondeln Trauer tragen“, 1973) und Roman Polanskis ROSEMARY’S BABY („Rosemaries Baby“, 1968).

Die Idee einer schnellen Kur, die alle Krankheiten unserer Gesellschaft heilt, und unser geradezu besessenes Streben nach perfektem Wohlergehen, waren nur zwei der Themen, die Verbinski faszinierten. Er hat unter anderem das überaus erfolgreiche „Fluch der Karibik“-Franchise und den Academy-Award-gekürten Animationsfilm RANGO („Rango“, 2011) verantwortet. „Unsere Ausgangsidee war ein hochalpines Sanatorium, eine Heilanstalt, in der man nicht gesund gepflegt wird”, erklärt Verbinski, „Von diesem Punkt aus entwickelten wir unsere Story. Schnell wurde uns dabei klar, dass das Ganze ein Genrefilm werden würde und wir begannen, über das Konzept der Unvermeidbarkeit nachzudenken. Die Grundidee war diese merkwürdige Krankheit, eine Art schwarzer Fleck auf einem Röntgenbild, der einfach nicht verschwindet!”


Zusammen mit Drehbuchautor Justin Haythe (THE LONE RANGER („Lone Ranger“, 2013), REVOLUTIONARY ROAD („Zeiten des Aufruhrs“, 2008)) machte sich Verbinski ans Skript. „Zahlreiche Ideen schossen durch meinen Kopf. Von verschiedenen Dingen ließ ich mich beeinflussen – und auch von vielen Vorurteilen, die ich so habe. Vor allem war da aber dieses Misstrauen, das ich gegenüber der Medizin hege”, erläutert Haythe, der sich ausgiebig mit den Romanen Thomas Manns und den Schriften des Psychiaters Carl Jung beschäftigte. „Unser Film dreht sich um die neuzeitliche Verunreinigung unserer Körper und Gehirne – und unserem daraus resultierenden Wunsch, möglichst rein zu sein."

Foto: (c) Verleih

Info: Abdruck aus dem Filmheft