Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. März, Teil 1
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Den sechs Besatzungsmitgliedern der Internationalen Raumstation ISS ist es endlich gelungen eine Probe von der Marsoberfläche auf die Station zu bekommen. Das wird von den Mitgliedern der Crew, den Amerikanern Dr. David Jordan (Jake Gyllenhaal) und Rory Adams (Ryan Reynolds), den Engländern Miranda Bragg (Rebecca Ferguson) und Hugh Derry (Ariyon Bakare), der Russin Katerina Golovkin (Olga Dihovichnaya) und dem Japaner Sho Kendo (Hiroyuki Sanada) gefeiert.
Hugh Derry findet in der Probe ein einzelliges Lebewesen, das von der Crew "Calvin" getauft wird. Während der Untersuchungen beginnt der Organismus zu wachsen. Nachdem er zuerst ein Einzeller war, wächst er zu einem Seestern-ähnlichen Wesen und mutiert langsam zu einer Art Octopus. Nach einer Störung an Bord greift das Wesen eines der Crewmitglieder an und verletzt ihn schwer.
Als die Crew versucht, das Alien zu eliminieren, merken sie, dass Calvin sich als intelligenter und tödlicher erweist als man vorher erwartet hatte. Jetzt muss die Crew alles daran setzten, das Wesen zu töten, bevor es in die Erdatmosphäre und auf die Erde gelangt.
Regisseur von "Life" ist Daniél Espinosa, ein Schwede mit chilenischen Wurzeln, der international 2010 mit dem schwedischen Film "Easy Money – Spur die Angst" (Originaltitel: Snabba Cash) bekannt wurde. Ryan Reynolds hat mit dem Regisseur bereits in "Safe House" (2012) zusammen gearbeitet. Die beiden Autoren des Drehbuchs Rhett Reese und Paul Wernick von "Life" wiederum sind auch für das Script zum Film "Deadpool" (2016) verantwortlich, in dem Ryan Reynolds die Hauptrolle gespielt hat. Die Dreharbeiten zu "Life" fanden im Sommer 2016 in den Shepperton Studios in London statt.
In der letzten Zeit sind mehrere Filme zu vergleichbaren Raumfahrt-Themen in die Kinos gekommen, ganz besonders gilt dies für "The Last Days on Mars" (2013). Aber auch "Gravity" (2013), "Interstellar" (2014), "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" (2015) oder "Passengers" (2016) haben ähnliche Inhalte. Sie unterscheiden sich alle deutlich von den mehr Action-lastigen "Star Trek"-Filmen.
"Life" ist ein langsam beginnender Science-Fiction Film, wie er von Ridley Scotts "Alien"-Filmen bekannt ist. Er hat im Grunde auch ein verwandtes Thema. Er spielt nur in oder auf der Hülle der Raumstation mit eigentlich nur sechs Schauspielern - den Mitgliedern der Raumstation. Der langsame Beginn der Story gibt dem Film die Möglichkeit, die einzelnen Crew-Mitglieder genauer vorzustellen und auch zu zeigen, dass sie gut miteinander befreundet sind.
Der Set wirkt deutlich klaustrophobischer als z.B. in "Passengers", vergleichbar wie in "Gravity", aber er erscheint auch realer als in einigen der anderen genannten Filme. Der Regisseur hat es trotz der Enge des Sets und den wenigen Schauspieler geschafft, einen Film zu inszenieren, der durch die hervorragend choreographierten Action-Sequenzen räumlich "größer" wirkt. Dabei wurde das durch CGI erstellte Alien sehr gut in die Sets und die Action integriert. Glücklicherweise wurde "Calvin" nicht einfach nur angedeutet, um es gefährlicher erscheinen zu lassen, sondern man konnte ihn als Zuschauer immer wieder vollständig sehen.
Insgesamt ist "Life" eine interessante und etwas andere Ergänzung des Science-Fiction Genres, in dem auch die Schauspieler überzeugen können. Der Film mag nicht so unterhaltsam sein wie "Der Marsianer - Rettet Mark Watney", vor allem da er doch etwas gemächlicher anfängt. Er ist aber spannend gemacht und absolut sehenswert. Er endet leider - wie es heute wohl üblich ist - mit einem Cliffhanger. Damit ist der Weg geebnet, dass man im Erfolgsfalle gleich noch ein paar Fortsetzungen drehen kann. Ob die notwendig sind - sei dahingestellt.
Zusatz: Wenn man sich von der Story überraschen lassen will, sollte man sich auf keinen Fall vorher einen der Trailer ansehen, denn leider wird darin schon beinahe die ganze Story verraten.
Foto: Ryan Reynolds als Rory Adams und Jake Gyllenhaal als Dr. David Jordan © Sony Pictures Germany
Info:
Life (USA 2017)
Originaltitel: Life
Genre: Science-Fiction
Filmlänge: 103 Min.
Regie: Daniél Espinosa
Drehbuch: Rhett Reese und Paul Wernick
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson, Ryan Reynolds, Hiroyuki Sanada, Ariyon Bakare, Olga Dihovichnaya u.a.
Verleih: Sony Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 23.03.2017