Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. März, Teil 5

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Zu Beginn des Känozoikums vor etwa 65 Millionen Jahren versuchen die außerirdischen Original Power Rangers unter der Leitung von dem roten Ranger Zordon (Bryan Cranston), die Erde gegen den abtrünnigen grünen Ranger Rita Repulsa (Elizabeth Banks) zu verteidigen. Als während des Kampfes ein Meteor die Erde trifft, kann Zordons Roboter Alpha 5 (Bill Hader) Zordons Bewusstsein auf dem Computer ihres Raumschiffs speichern.

Zordon kann erst wieder zum Leben erwachen, wenn die fünf mächtigen Münzen entdeckt werden, die die Superkräfte der Power Rangers freisetzen.

Heute: Durch Zufall treffen sich fünf Teenager aus dem Städtchen Angel Grove zur gleichen Zeit in einer nahe gelegenen offen gelassenen Goldmine: Jason (Dacre Montgomery), Kimberley (Naomi Scott), Billy (RJ Cyler), Trini (Becky G) und Zack (Ludi Lin). Der technisch interessierte Billy möchte dort zusammen mit Jason als Vermächtnis für seinen verstorbenen Vater eine geheimnisvolle Energiequelle freisetzen. Durch Zufall stolpern die fünf Außenseiter dadurch über die Münzen, die jede eine andere Farbe hat.

Durch die Artefakte entwickeln die Teenager plötzlich Superkräfte und entdecken auch das alte Raumschiff. Dort erfahren sie von Zordon, der nur noch als Hologramm existiert und Alpha 5, dass sie nicht nur die neuen Power Ranger sind sondern auch, dass Rita Repulsa ebenfalls dabei ist, ihre Kräfte wieder zu erlangen und zusammen mit Goldar und ihrer Alien-Armee den Kristall der Rangers in Angel Grove sucht und damit einen Angriff auf die Erde plant.

Um ihr Städtchen und natürlich auch die Welt retten zu können, müssen die fünf innerhalb von wenigen Tagen lernen, eine Gemeinschaft und damit echte Power Rangers zu werden. Denn nur dann können sie sich auch so verwandeln, dass sie ihre unterschiedlich farbigen Kampfanzüge entstehen lassen und auch die Zords, riesige Kampfroboter, bedienen zu können, mit denen zusammen sie Rita und ihre Armee bekämpfen und vernichten können.


Die Power Rangers sind in den USA erstmals 1993 in einer Fernsehserie zu sehen gewesen. Sie wurden von Haim Saban nach dem japanischen Sentai-Genre (= Einsatztruppe) entwickelt. Haim Saban hat in Deutschland zwischenzeitlich auch Anteile an der ProSiebenSat.1 Media AG gehalten.

Seit 1993 sind von der Power Rangers Serie 23 Staffeln erschienen. Daneben gab es 1995 und 1997 auch noch zwei Filme. Viel wichtiger ist aber der Merchandise-Markt für Spielzeug und Bilder. Aber eigentlich sind die Rangers nur Nachahmer von anderen Superhelden wie den Avengers, X-Men, Justice League oder Fantastic Four, von denen ja gerade auch regelmäßig neue Filme in die Kinos kommen.

Der neue Film der "Power Rangers" soll ein Neustart sein, bei dem ein sehr alter roter Ranger, der normalerweise der Anführer ist, die Aufgaben an eine neue Crew weitergibt. Leider wirkt "Power Rangers" ein bisschen wie eine Mischung aus dem 2015 gefloppten Film "Fantastic Four" und "The Breakfast Club" (1985). Auch hier treffen sich wie im "The Breakfast Club" die jugendlichen Helden beim Nachsitzen in der Schule. Wie bei "Fantastic Four" dauert es sehr lange bis die Teenager endlich begriffen haben, was ihre Aufgabe ist und sie in der Lage sind ihre verschieden farbige Rüstungen entstehen zu lassen. Daneben werden auch noch die Zords eingeführt - eine Art Dinosaurier-Kampfroboter - die dann doch - vor allem zum Ende des Films - den "Transformers" außerordentlich ähnlich sind.

Regisseur von "Power Rangers" nach einem Drehbuch von John Gatins ist der 32jährige Süd-Afrikaner Dean Israelite, der mit "Project Almanac" (2015) schon einen anderen Science-Fiction Film mit Jugendlichen realisiert hat. Die fünf jungen Schauspieler können durchaus überzeugen, auch wenn von ihnen nicht allzu viel verlangt wird (für die wichtigen Stunts gab es Stuntleute). Zumindest die Chemie zwischen ihnen stimmt; die lange Einführung führt dazu, dass die jungen zukünftigen Ranger genug persönlichen Hintergrund zeigen können.

Brian Cranston als Zordon und Bill Hader als Stimme von Alpha 5 sind ganz sicher unterbeschäftigt. Bleibt noch der Bösewicht des Filmes: Rita Repulsa. Elizabeth Banks (bekannt als Effie Trinket aus den "Tribute von Panem"-Filmen) spielt ihre Rolle gut. Doch leider ist wie schon in vielen der anderen Superhelden-Filmen, die Gegenspielerin nicht besonders interessant oder nachvollziehbar gestaltet, so dass es nie wirklich klar wird, warum sie unbedingt die Weltherrschaft ergreifen will. Das ist aber ein Problem des Drehbuchs und nicht der Schauspielerin.

Da auch die Trickeffekte zwar nicht schlecht aber auch nicht überragend sind, wie es für einen Film dieses Genres notwendig wäre, kann er auch hier nicht punkten.

Insgesamt ist "Power Rangers" ein Film, der sich vor allem an die Anhänger der Serie wendet, die sich möglicherweise über ein Upgrade ihrer Helden freuen. Ob der Film neue jugendliche Fans gewinnen kann, ist nicht sicher. Die Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. Da der Film in Deutschland erst ab 12 Jahren freigegeben ist, dürfen ihn Jüngere nur in Begleitung ihrer Eltern sehen. Ob die sich das aber antun wollen, ist doch mehr als fraglich. Vermutlich wird er deshalb im Kino kein großer Erfolg werden.

Foto: Die Power Rangers v.l.n.r: Pink Ranger (Naomi Scott), Blue Ranger (RJ Cyler), Red Ranger (Dacre Montgomery), Black Ranger (Ludi Lin), Yellow Ranger (Becky G) © Studiocanal GmbH

Info:
Saban's Power Rangers (USA 2017)
Originaltitel: Power Rangers
Genre: Science-Fiction, Fantasy, Action
Filmlänge: 124 Min.
Regie: Dean Israelite
Drehbuch: Max Landis, Zack Stentz, Ashley Miller, Matt Sazama, Burk Sharpless, John Gatins
Darsteller: Naomi Scott, Dacre Montgomery, Ludi Lin, RJ Cyler, Becky G, Elizabeth Banks, Bryan Cranston, Bill Hader u.a.
Verleih: Studiocanal GmbH
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 23.03.2017