LATE NIGHT KULTKINO: Filmreihe von Freitag, 7., bis Samstag, 29. April
 
Siegrid Püschel
 
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zu den bekanntesten Ausstellungsstücken des Frankfurter Goethe-Museums gehört das Ölgemälde „Der Nachtmahr von Johann Heinrich Füssli aus den Jahren 1790/91. Das Gemälde ist eine Ikone der „Schwarzen Romantik und eine zeitlose Projektionsfläche für Albtraum, Erotik und Wahn,.
 
Begleitend zu dieser Ausstellung, worüber in WELTEXPRESSO eine Serie läuft., in der das Goethe-Museum noch bis zum 18. Juni die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte dieses Bildes beleuchtet, zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums drei Filme, in denen Füsslis Vision auf der Kinoleinwand Gestalt angenommen hat.


Freitag, 7. April, 22:30 Uhr
Samstag, 15. April, 22:30 Uhr
FRANKENSTEIN
USA 1931. R: James Whale
D: Colin Clive, Mae Clarke, John Boles, Boris Karloff. 70 Min. DCP. OF
Mary W. Shelleys Geschichte über einen Wissenschaftler, der aus Leichenteilen neues Leben erschafft und dabei ein Monster kreiert, fand unter James Whales expressiver Regie eine kongeniale Umsetzung, die auch durch spätere Verfilmungen nicht übertroffen wurde. Boris Karloff beeindruckte als Monster so sehr, dass er zum Horrorfilmstar aufstieg. Immer wieder, besonders nach dem Inkrafttreten des „Production Code 1934, war FRANKENSTEIN von Zensureingriffen betroffen. Ende der 1980er Jahre konnten einige herausgeschnittene Einstellungen wieder eingefügt werden.
 
 

Samstag, 8. April, 22:30 Uhr
Freitag, 21. April, 22:30 Uhr
GOTHIC
Großbritannien 1986. R: Ken Russell
D: Gabriel Byrne, Julian Sands, N. Richardson. 90 Min. 35mm. OmU
Der Arzt Polidori, die Dichter Lord Byron und Percy Shelley, dessen Geliebte Mary sowie deren Stiefschwester Claire verbringen eine stürmische Gewitternacht in einer Villa am Genfer See bei Geistergeschichten, Opiaten und Sex. Die Nacht, die Mary Shelley zu ihrem Roman „Frankenstein, or The Modern Prometheus inspiriert haben soll, greift Ken Russell auf, um Halluzinationen und albtraumhafte Fieberfantasien in Szene zu setzen. Durch Rückprojektionen, Slow Motion, Kamerafahrten und Farbfilter schafft GOTHIC eine Atmosphäre, in der die Protagonisten mit ihren Ängsten konfrontiert werden.
 

Samstag, 22.4., 22:30 Uhr
Samstag, 29.4., 22:30 Uhr
DER NACHTMAHR
Deutschland 2015. R: AKIZ
D: Carolyn Genzkow, Sina Tkotsch, W. G. Ochsenknecht. 92 Min. DCP
Tina scheint wunschlos glücklich. Doch nach einer Party beginnt ein endloser Albtraum: Ihr erscheint ein hässliches Wesen, das sie zunächst in ihren Träumen wahrnimmt und das zusehends ihren Alltag bestimmt. Eltern und Freund/innen halten die 16-Jährige für verrückt. So schließt sie Freundschaft mit dem Wesen, das sich immer mehr als ihr wahres Ich entpuppt. AKIZ schuf ein fötusartiges Monsterwesen aus Gips, Ton und Kunststoff, das im Foyer des Deutschen Filmmuseums zu sehen ist. Der Regisseur stellt sich mit seinem Film in die Tradition der „dämonischen Leinwand des deutschen Kinos der Weimarer Republik.

Foto:  Frankenstein (c)dif