Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. September 2012, Teil 1
Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Zwar haben wir den einen großen Liebesfilm im Titel und den anderen 'nebenbei' adabei, aber anfangen werden wir mit RESIDENT EVIL: RETRIBUTION, den man Teil 5 zu nennen sinnvoller tut, denn er ist ein Beispiel dafür, was herauskommt, wenn es den „größten internationalen Start einer deutschen Produktion“ gibt.
LIEBE
Der Österreicher Michael Haneke ist der wundersame Regisseur, der auf völlig unterschiedliche Art Meisterwerke schafft. Von LIEBE werden wir noch oft hören. Hier auch, weshalb nur kurz auf den Inhalt eingegangen wird, der das Alter und seine Begleiterscheinungen genauso zum Thema hat wie die lebenslange Liebe zwischen einem Mann namens George – liebevoll: Jean-Louis Trintignant, 82 Jahre – und Anne – krank, altersschön und bestimmend: Emmanuelle Riva, 85 Jahre – und vor allem das Recht darauf, sterben zu wollen und zu dürfen, wenn für einen das Leben nicht mehr lebenswert ist. Was traurig klingt und traurig ist, wird zu einer Zärtlichkeit auf der Leinwand, die lebensbejahend und liebeserwartend ist. Kein Widerspruch, sondern der Ausdruck dessen, was man machen soll, wenn derjenige, den man liebt, leidet.
UND NEBENBEI DAS GROSSE GLÜCK
Das kommt davon, wenn Franzosen amerikanische Filme machen. Diese romantische Komödie aus dem Nachbarland stellt uns ein Paar vor, daß sich aus Gelegenheit verliebt: der Musiker Sache rettet Charlotte. Die Schauspielerin dazu ist Sophie Marceau und die Rettung erfolgt vor dem plötzlichen Regen. Ähnlich seicht geht es dann weiter, wenn auf das erste Ineinanderfallen der Augen die Sonne genauso plötzlich scheint. Problem: Charlotte ist Ehefrau mit drei Kindern, ihr Mann des Musikers Auftraggeber. Manchmal witzig. Oft öde.
RESIDENT EVIL: RETRIBUTION
Der fünfte Teil also einer Serie, in der Alice die Welt erobert, was in Taiwan, Malaysia und den Philippinen schon am Mittwoch zu sehen war, seit Donnerstag bei uns und ab Freitag in den USA, Japan, Rußland und vielen anderen Ländern. Na, ist das was! 'Franchise' nennt man den ökonomischen und logistischen Hintergrund, der so was – und noch dazu in 3D möglich macht. Milla Jovovich ist diese Alice, die mit über 10 000 Kopien ihr Action-Kino global gestaltet. Das ist die größte weltweite Eroberung der Kinos, die eine deutsche Produktion je versuchte. Die Pressevorführungen fanden wenige Tage zuvor statt, wohl damit dann auf einen Schlag Thema und Film öffentlich werden.
Die bisherige Teile der RESIDENT EVIL-Reihe hießen RESIDENT EVIL, APOCALYPSE, EXTINCTION und AFTERLIFE und spielten weltweit an die 700 Millionen Dollar ein, immerhin mehr als 29 Millionen allein hierzulande! Hintergrund der Geschichte ist das Ende der Welt, das eintritt, wenn nicht Alice die Menschheit mit ihren Mitteln rettet. Eine Seuche bedroht alle. Das T-Virus verwandelt die Menschen in fleichfressende Untote. Bisher ist Alice in dramatischen Stationen gelungen, den Ausbruch der Seuche zu verhindern und es steht zu erwarten, daß auch der fünfte Film ihre erfolgreiche Arbeit zeigt. Sie wird jedoch immer mehr eingeholt, auch von ihrer eigenen Vergangenheit. In der neuen Folge nun trifft sie auf viele Mitspieler bisheriger Teile, was insgesamt ein Schauspielertreffen ergibt. In der Tat geht es eigentlich nicht um den Kampf gegen die Untoten, sondern das Zurschaustellen weiblicher Strategien in den gefährlichsten Kampfszenen und dem Effekttheater, das das moderne Kino drauf hat.