GOEAST: Festival des mittel-und osteuropäischen Films vom 26. April bis 2. Mai in Wiesbaden, Teil 4

Eric Fischling

Wiesbaden (Weltexpresso) -  Im Caligari haben zwei weitere Beiträge des Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerbs ihre Deutschlandpremieren: Pawel Lozinskis DU WEISST NICHT, WIE SEHR ICH DICH LIEBE (16:00) ist die intime Studie einer Mutter-Tochter-Beziehung und Adrian Sitarus FIXER (20:00) stellt packende Fragen über persönliche und journalistische Verantwortung, über Ethik und Empathie.
Und natürlich bleibt es beim  Q&A-Markenzeichen: Täglich ab 22 Uhr gibt es bei den Filmgesprächen im Festivalzentrum die Möglichkeit, mehr über die Wettbewerbsfilme des jeweiligen Tages zu erfahren und mit den Filmschaffenden ins Gespräch zu kommen.

Außerdem wird am Donnerstag mit einer weiteren kompetitiven Sektion aufgewartet: dem Open Frame Award - Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst. In der Caligari FilmBühne beginnt das Experimentalfilmprogramm um 18 Uhr, danach geht es zur Vernissage im Museum Wiesbaden (20:00). Insgesamt zehn Arbeiten junger FilmemacherInnen und KünstlerInnen sind zu sehen.

 
Das letztjährige Pilotprojekt OPPOSE OHERING!, in dem Regie-Tandems Filme gegen Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit drehen, geht in die zweite Runde. Eröffnet wird OO! heute mit zwei Vorträgen: Andrés Nader spricht darüber, was wir eigentlich tun, wenn wir „othern“ und Radmila Mladenova setzt sich mit dem Thema The „White“ Face and the „Gypsy“ Face in Film auseinander (Festivalzentrum, 16:00). Passend dazu läuft am Abend im Fokus Czech Cinema Now! die Fußball-Doku FC ROMA (Apollo, 20:00).


Die diesjährige Hommage an die ungarische Regie-Ikone Márta Mészáros, die seit über einem halben Jahrhundert Filme macht, hält zum Auftakt ihr Spielfilmdebüt DAS MÄDCHEN bereit (Caligari, 14:00). In Ungarn der erste Spielfilm in Regie einer Frau und für Mészáros, die uns im Laufe des Festivals auch persönlich mit ihrem Besuch beehrern wird, der Auftakt für eine beispiellose Karriere.

ELTÁVOZOTT NAP
DAS MÄDCHEN

DAS MÄDCHEN ist Márta Mészáros’ erster Spielfilm, der jedoch auch von dokumentarischen Techniken Gebrauch macht. Hier geht es um die Identitätssuche einer elternlosen jungen Frau: Erzsi (gespielt von Kati Kovács, bekannte Pop-Sängerin der 1960er) wird als Frau vorgestellt, die sich von männlichen Annäherungsversuchen wirklich nicht beeindrucken lässt. Wie viele von Mészáros’ zukünftigen, starken Protagonistinnen, weiß Erzsi, dass sie erst sich selbst gehören muss, bevor sie sich auf eine romantische Beziehung einlassen kann. Die Verdrängung der Männer wird ausgeglichen durch die Suche nach weiblicher Solidarität und intensiven Beziehungen zwischen Frauen.


 
Frauen vor und hinter der Kamera beschäftigen uns auch im Symposium Feministisch wider Willen - Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa. Dieses beginnt mit zwei Filmen aus den frühen Dreißigern: BUBA und ZERRISSENE STIEFEL (Murnau, 17:30). Am späteren Abend wird die georgische Regisseurin Lana Gogoberidze ihr ungewöhnliches Frauenportrait EINIGE INTERVIEWS ZU PERSÖNLICHEN FRAGEN begleiten (Murnau, 20:00). Zum Ausklang des ersten Symposium-Tags zeigen wir Judit Eleks Spielfilmdebüt VIELLEICHT MORGEN (Murnau, 22:30).

 

GenreliebhaberInnen kommen selbstverständlich auch auf ihre Kosten und zwar bei GORAN: Buddy-Movie meets Familiendrama meets Thriller in den kroatischen Bergen (Apollo, 22:00). Einer unserer diesjährigen sechs Beiträge in der Sektion Highlights. 
 
Foto:  Das Mädchen (c) goEast.de

Info: www.filmestival-goEast.de



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