Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt (Weltexpresso) - "Faszination Bernsteinwald" ist ein neues privates Bernstein-Museum, das Mitte Juli in Bad Nauheim eröffnet wurde.
Bernstein ist ein klarer bis undurchsichtiger gelber Stein aus fossilem Baumharz, bei uns ist vor allem der sog. baltische Bernstein aus dem Baltikum bekannt. Bernstein wird aber auch an zahlreichen weiteren Orten über die gesamte Welt verteilt gefunden. In Deutschland wurde Bernstein z.B. in Bitterfeld zusammen mit der Braunkohle abgebaut. Die ältesten Funde, die man bis heute gemacht hat, stammen aus dem Karbon, also vor etwa 300 - 350 Mill. Jahren. Die jüngsten sind mind. 1 Mill. Jahre alt.
Bernstein ist seit langem als Schmuckstein bekannt. Biologisch und erdgeschichtlich interessant sind aber vor allem die Bernsteinfunde, die tierische und pflanzliche Einschlüsse - sogenannte Inklusen - enthalten. Kleine Tiere vor allem Insekten, z.B. Rüsselkäfer, Nachtfalter, Termiten, Ameisen, Bienen und auch Läuse, Spinnen aber auch Teile von Reptilien, Vögeln, Säugetieren und sogar Spinnennetze geraten in das fließende Harz. Von Pflanzen wurden Blätter, kleine Zweige, Blüten, Samen und Sporen nachgewiesen. Unter besonderen Bedingungen wird das Harz dann fest und im Laufe der Zeit unter Luftabschluss zusammen mit den Einschlüssen fossilisiert. Nur etwa jeder tausendste Bernsteinfund enthält tierische Inklusen, pflanzliche sind noch viel seltener, etwa 1:1Million. Diese Einschlüsse sind entwicklungsgeschichtlich wichtig, da durch den raschen Luftabschluss die Tiere und Pflanzen oft sehr gut erhalten bleiben.
Die Besitzer des Bernsteinmuseums haben viele Jahre Bernsteinstücke - vor allem mit Inklusen - überall auf der Welt gesammelt und sich vor einigen Jahren entschlossen, ihre Sammlung zu einem Museum auszubauen und ihre Funde auch einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die gezeigten Fundstücke geben einen hervorragenden Überblick über die Tiere und Pflanzenteile, die in Bernsteineinschlüssen gefunden werden können. Die Ausstellung wird ergänzt durch erdgeschichtlich angeordnete Fossilien und weitere Repliken. Das erlaubt dem Besucher, einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Funden herzustellen.
Da viele der Bernsteinstücke recht klein sind, sind sie nur durch die vorhandenen Stereo-Mikroskope zu betrachten. Dabei ist jeder einzelne Fund hervorragend beschriftet. Zusätzlich gibt es Tafeln und auch Fundstücke in Vitrinen, die die Nutzung und die Art des Abbaus von Bernstein in den verschieden Teilen der Erde zeigen.
Neben den vielen Ausstellungsobjekten beeindruckt eine stereoskopische Diaschau mit außergewöhnlich schönen selbstgemachten Fotos (natürlich sind 3D-Brillen vorhanden).
Foto:
Titel: Bockkäfer in Bernstein eingeschlossen © Bernstein-Museum Fleißner
Blick auf das Museum © privat
Info:
Das wirklich sehenswerte Bernsteinmuseum kann nach Voranmeldung besucht werden. Die Gruppen sollten 10 - 15 Personen nicht überschreiten.
Die Besitzer bitten allerdings darum, dass wegen der Kleinheit vieler Objekte die Besucher mindestens 14 Jahre alt sein sollen.
Der Besuch ist kostenlos, um das Museum ausweiten zu können, sind Spenden willkommen. Eine Anmeldung ist über die Homepage https://www.bernstein-museum-fleissner.de und die Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Das wirklich sehenswerte Bernsteinmuseum kann nach Voranmeldung besucht werden. Die Gruppen sollten 10 - 15 Personen nicht überschreiten.
Die Besitzer bitten allerdings darum, dass wegen der Kleinheit vieler Objekte die Besucher mindestens 14 Jahre alt sein sollen.
Der Besuch ist kostenlos, um das Museum ausweiten zu können, sind Spenden willkommen. Eine Anmeldung ist über die Homepage https://www.bernstein-museum-fleissner.de und die Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.