hwk Atelier allerArt 7717Finisage: „Spiel allerArt“ - eine fantasievolle Kunst-Ausstellung im kleinen Atelier am Fuldaer Peterstor

Hanswerner Kruse

Fulda (Weltexpresso) - „...Fulda in mein’m Hirn...“ - eher spielerisch als heimatverbunden eröffnete das Duo Zweiklang die Schau an jenem Freitagabend mit ihrer Interpretation des Jazz-Standards „Georgia on my mind“.

hwk Atelier allerArt 7772Die sechs Künstlerinnen des „Ateliers allerArt“ hatten weit über Hundert gleichgroße offene Holzkästen, sogenannte „Gesso Boards“, gestaltet. Mit einer Vielzahl künstlerischer Techniken kreierten sie Materialbilder mit wilden weiblichen Figuren oder genähte Porträts, Übermalungen von Fotos oder fantasievolle Collagen sowie gegenständliche oder abstrakte Bilder. Alle wirken durch ihr extrem hohes oder breites Format sehr eigenARTig. Einige Behälter gibt es sogar als kleine Galerien mit winzigen Zeichnungen oder Keramikobjekten. Alle Stücke haben die Maße von 40 x 10 x 5 Zentimeter und den gleichen Preis von 55 Euro. Gezeigt werden die kleinen Kunstwerke in der „Petersburger Hängung“, also ganz eng in Bildergruppen neben- und übereinander.

Dadurch entsteht zunächst ein Gesamtkunstwerk, aus dem erst nach und nach einzelne Objekte ins Augen fallen. Auf dieses mögliche „Augenspiel“ beim Betrachten der verzauberten Kästen wies die Künstlerin KiMa Wehner in ihrer Einführung hin. Bei vielen Arbeiten lässt sich für die Besucher nacherleben, welche Freude die Künstlerinnen wohl im freien Spiel mit ihren bildnerischen Mitteln hatten. Dabei ging es ihnen ganz offensichtlich (meist) nicht um irgendwelche Botschaften für das Publikum oder ums Geldverdienen.

Der Fuldaer Philosoph Christoph Quarch freute sich in seiner kleinen Rede, dass die Kunst sich hier im Atelier - im Gegensatz etwa zu vielen Arbeiten auf der Documenta - nicht in den Dienst für politische oder sonstige Zwecke nehmen lasse. Wenn überhaupt, dann habe diese Schau eine subversive Botschaft, nämlich daran zu erinnern: „Kunst ist Spiel.“ Das sei etwas in Vergessenheit geraten, denn die Kunst sei ja ursprünglich zweckfrei und immer dialogisch im lebendigen Spiel zwischen Kunstschaffenden und Betrachtern gewesen: „Lassen Sie sich heute einladen, von dieser zweckfreien Freiheit zu spüren“, empfahl er dem Publikum.

Info:
Ausstellung „Spiel allerART“ bis 20. 8. im „Atelier allerART“, Fulda, Peterstor 3. Geöffnet Di + Mi 15 bis 18 Uhr, Do + Fr 11 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr. Finissage So 20. 8. ab 15 Uhr

Die Künstlerinnen: Tanja Abeln-Bil, Eva Amelung-Khakzar, Annette Hertenberger, Patricia Schellenberger, Lotte Schnath, KiMa Wehner


Fotos: © Hanswerner Kruse

Blick in die AusstellungDer Philosoph Christoph Quarch, einige Künstlerinnen und Besucher