Vortrag Prof. Dr. Bénédicte Savoy am Dienstag, 12. September, 19.00 Uhr
Roman Herzig
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Paradoxer kann es nicht klingen: Um 1800, so scheint es, entwickelte sich Paris als selbsternannte Hauptstadt des Universums unter Napoleon zu einem Zentrum der deutschen Romantik.
Aus dem deutschsprachigen Raum strömten Scharen von Schriftstellern, Sammlern, Künstlern, ja Komponisten in die französische Hauptstadt und bedienten sich dort auf intensivste Weise der im Zuge der Revolution gegründeten Museen und Bibliotheken. Seltene Handschrift und Museumsobjekte lösten Reize und Erkenntnisse aus, die eine ganze Generation zu eigener geistigen und ästhetischen Substanz formte. In dem Vortrag soll versucht werden, eine „nicht deutsche“ Geschichte von ästhetischen Initialzündungen der deutschen Romantik zu entwerfen. Im Endeffekt geht es auch um die Würdigung der Instituti onen Museum und Bibliothek als Orte aktiver transnationaler Aneignungsmöglichkeiten durch die Generationen hindurch – bis heute.
Bénédicte Savoy, 1972 in Paris geboren, studierte Germanistik an der École Normale Supérieure, Paris, und promovierte 2000 mit einer Dissertation über Napoleons Kunstraub. Seit 2003 ist sie Professorin für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin.
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