a krachtuniDer Schriftsteller spricht in drei Vorlesungen über sein literarisches Schaffen: zwischen 15. und 22. Mai

Katharina Klein

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist die erste Poetikdozentur, die der Schweizer Schriftsteller übernimmt: Mit großer Spannung werden daher Christian Krachts Vorlesungen an der Goethe-Universität erwartet. Er wird vom 15.-22. Mai in drei Vorträgen, die mit dem Titel „Emigration“ überschrieben sind, über die Entstehungsgrundlagen, die Einflüsse und die Fluchtpunkte seiner literarischen Arbeit sprechen.

Die Veranstaltungen der Frankfurter Poetikvorlesungen sind sowohl für ein akademisches Publikum als auch für eine literarisch interessierte Öffentlichkeit frei zugänglich.

1995 erschien „Faserland“, Christian Krachts intensiv rezipierter Debütroman, der in Deutschland eine große Debatte über die sogenannte Popliteratur auslöste. Unvergessen, welcher Skandal das für Literaturliebhaber war. So gab es eine Tante meinerseits, die seine Auflage steigerte. Einfach deshalb, weil sie das Buch so schrecklich, so fundamental entsetzlich fand, daß sie es mindestens zehnmal kaufte und auch uns schenkte, weil sie wissen wollte, ob sie mit ihrem Urteil allein stand, oder ob wir den Abscheu teilten. Ich fand das Buch belanglos, darin erinnere ich mich sehr gut. Nein, es gefiel mir überhaupt nicht, rief allerdings auch nicht solche negativeigenschaften auf.

Ihm folgte sechs Jahre später der Roman „1979“, der große internationale Aufmerksamkeit fand. Das Triptychon – wie Kracht in einem Interview seine ersten drei Romane selbst bezeichnet hat – fand mit „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ (2008) seinen Abschluss. Mit „Imperium“ (2012) konnte Kracht an seine bisherigen Erfolge anknüpfen und wurde dafür mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Sein letzter Roman „Die Toten“ erschien 2016, und Kracht erhielt im selben Jahr den Schweizer Buchpreis. Ebenfalls 2016 wurde ihm für sein bisheriges Werk der Hermann-Hesse-Literaturpreis verliehen.

Neben den genannten Romanen und weiteren Veröffentlichungen (u.a. „Tristesse Royale. Ein popkulturelles Quintett“, 1999) sind von Christian Kracht auch Hörbücher (u.a. „Liverecordings“, 1999) und Reiseberichte (u.a. „Der gelbe Bleistift“, 2000) erschienen. Des Weiteren hat Christian Kracht auch das Drehbuch zu „Finsterworld“ geschrieben, das unter der Regie von Frauke Finsterwalder verfilmt wurde. Der Film hat u.a. den Preis der deutschen Filmkritik für das „Beste Drehbuch 2013“ erhalten.


Frankfurter Poetikvorlesungen – Christian Kracht: „Emigration“ Sommersemester 2018

Dienstag, 15.05.; Samstag, 19.05., und Dienstag, 22.05.2018, Beginn jeweils 18 Uhr c.t. Hörsaalzentrum HZ1 & HZ2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt.
Öffentliche Veranstaltung, Eintritt frei
Zur Abschlusslesung: 23. 05. 2018, Literaturhaus Frankfurt, Eintritt 12€/8€


Foto:
Christian Kracht © aktuelles.uni-frankfurt.de

Info: 
Hörsaalzentrum HZ1 & HZ2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt.

Mehr Informationen zur Stiftungsgastdozentur Poetik unter http://www.poetikvorlesung.uni-frankfurt.de