K kurische nehrungDie Kurische Nehrung – einstige Grenzregion zwischen Deutschland und Litauen. Themenabend mit Vorträgen und Film am 28. November

Hubertus von Bramnitz

Lüneburg (Weltexpresso) - Beeindruckt von der Kurischen Nehrung hatten sich Thomas Mann und seine Frau 1929 entschlossen, ein Sommerhaus bei Nidden/Nida errichten zu lassen, in dem sie mit ihrer Familie die Sommerurlaube der Jahre 1930 bis 1932 verbrachten.

Die großartige Landschaft der Nehrung und das von der Moderne weitgehend unberührte Leben der Menschen hatten seit Mitte des 19. Jahrhunderts Künstler und Touristen in die nordöstlichste Ecke Preußens, später des Deutschen Reichs gezogen. Maler wie Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff und der Schriftsteller Thomas Mann ließen sich von der Landschaft inspirieren. Diese Tradition endete mit dem Zweiten Weltkrieg.

Auch für die Litauer besaß die Kurische Nehrung eine besondere Bedeutung. Auf Initiative litauischer Schriftsteller wurde das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Haus von Thomas Mann 1967 als Gedenkstätte für den Schriftsteller wiederhergestellt. Nach der Unabhängigkeit Litauens 1990 umfassend restauriert, wurden in dem Haus ein kleines Museum sowie das Thomas-Mann-Kulturzentrum eingerichtet.

Mittwoch, 28. November 2018, 18:30 Uhr
Ostpreußisches Landesmuseum | Neubau
Heiligengeiststraße 38
21335 Lüneburg

Die Veranstaltung will die Geschichte der Kurischen Nehrung und den mit dem Landstrich verbundenen Mythos für Deutsche und Litauer aufzeigen und fragen, welche Traditionen das heutige Thomas-Mann-Kulturzentrum aufnimmt.

Programm

Begrüßung
Dr. Joachim Mähnert
Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums

Vorträge
Moderation
Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor des Nordost-Instituts

Zur Geschichte der Nehrung im 19. und 20. Jahrhundert
Dr. Nijolė Strakauskaitė, Universität Klaipėda/Memel, Litauen

„Wunderland“ Kurische Nehrung – der Mythos eines Landstrichs in Deutschland und Litauen in der Zwischenkriegszeit
Dr. Eva Pluhařova-Grigienė, Borgwedel

Die Sprachlandschaft der Kurischen Nehrung
PD Dr. Christiane Schiller (Humboldt-Universität zu Berlin)

Pause

„Die Beständigkeit der Erinnerung“. Formen und Funktionen des Niddener Thomas-Mann-Hauses in den letzten sechzig Jahren
Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, Deutsches Historisches Institut Warschau

Film
Thomas Mann: Mein Sommerhaus

Der Vortrag, den Thomas Mann 1931 im Rotary Klub in München gehalten hat, wird von seinem Enkel Frido Mann gelesen, dazu zeigt der Film Landschaftsaufnahmen der Kurischen Nehring, von Nidden/Nida sowie Ansichten des Ferienhauses von Thomas Mann, heute Museum und Sitz des Thomas-Mann-Kulturzentrums

Litauische Filmproduktion von Arvydas Barysas, 2015
Dauer: 20 Minuten

Foto:
©

Info:
Eintritt
6,– Euro
3,– Euro ermäßigt

Anmeldung
Um Anmeldung wird gebeten unter
T. +49 (0)4131-759950 oder
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Der Themenabend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa, des Nordost-Instituts und der Kulturreferentin für Ostpreußen, das historische Baltikum und die Siedlungsgebiete der Russlanddeutschen am Ostpreußischen Landesmuseum.