hm brucknerI HAPPEN TO LIKE NEW YORK ------------- DER SCHAUSPIELER CHRISTIAN BRÜCKNER BEGEISTERTE IM HAMBURGER AMERIKAZENTRUM

Karin Wolter

Hamburg (Weltexpresso) - Am Ende großer Applaus. Man war in New York. Christian Brückner ist die deutsche Stimme von Robert De Niro ... und so führte einen gewisssermaßen de Niro durch die sicher aufregendste Stadt der Welt.

Wie ein Kaleidoskop aufgebaut, reihen sich Text an Text. Geordnet nach Kapiteln.
Alles beginnt mit vier Erzählungen zum Thema Ankunft. Zuerst Franz Kafka. Gefolgt von Fritz Kortner, Siegfried Lenz, Fritz J. Raddatz sowie Helmut Marrat.
Jeweils ein verschiedener Blickwinkel. Literarisch. Autobiografisch. Journalistisch. Der Exilant leidet unter dem Heimatverlust. Der Journalist unter der rauen Unherzlichkeit der Grenzbeamten. Später wird es um die Beobachtungen und Erlebnisse der Neubewohner gehen. Und auch - neben den Schönheiten - um die rauen Wirklichkeiten.

„Junk“ von William S. Burroughs erzählt von Taschendieben. Max Frisch beobachtet Schnellgerichte.
Wolfgang Koeppen staunt in Harlem über schwarze Kunden, aber weiße Schaufensterpuppen.

Fast ganz zum Schluss hören wir zuerst aus den Notizen einer reichen Lady, deren wesentliches Problem falsch lackierte Fingernägel zu sein scheinen, und eine wundervolle Taxigeschichte.

Wolfgang Mielke hat den Abend erdacht und gekonnt in Szene gesetzt.
Mehrmals sehen wir kurze Filme, so zum Beispiel während einer Subway-Fahrt aufgenommen.
Und mehrmals spielt der Musiker Christian Schrand gekonnt Saxophon, von „Over The Rainbow“ bis „New York, New York“!
Er wirkt passend wie ein Straßenmusikant, der mitten in Manhattan steht.

Man wird noch lange über den Abend nachdenken und noch länger den Ton von Christian Brückner im Ohr haben. Nicht zufällig wird er „The Voice“ genannt!
Danke für diese Meisterleistung!

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