über den Literarischen Reiseführer Pressburg/Bratislava von Renata SakoHoess in Stuttgart und Frankfurt Hanno Lustig
Stuttgart (Weltexpresso) - Gerade hatten wir bedauert, daß die meisten der interessanten Veranstaltungen des Deutschem Kulturforums östliches Europa nicht im westlichen Teil des Landes zu sehen sind - und schon kommt eine Einladung zu einer komplexen Veranstaltung mit der Autorin des Literarischen Reiseführers Bratislava, Renata SakoHoess sowie Michal Hvorecký in Stuttgart und Frankfurt am Main, die gleiche Veranstaltung, aber eingebunden in je einen eigenen Rahmen.
Mittwoch, 18. September 2019 | 18 Uhr
Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg – Großer Saal
Schlossstraße 92
70176 Stuttgart
Im Rahmen der Reihe Identitäten und Kulturen in osteuropäischen Metropolen
Donnerstag, 19. September 2019 | 19 Uhr
Archäologisches Museum Frankfurt
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main
Begleitveranstaltung zur Ausstellung BIATEC. NONNOS – Kelten an der mittleren Donau
Pressburg – ungarisch Pozsony, slowakisch seit 1919 Bratislava – wurde von Kelten, Römern, Bayern, Ungarn, Deutschen und Slowaken geprägt. Es war jahrhundertelang ungarische Krönungsstadt und lag an den wichtigen Handelswegen Mitteleuropas. Mehrsprachigkeit war charakteristisch für die hier geborenen und lebenden Autorinnen und Autoren. Zu diesen gehört der große Barockgelehrte Matthias Bel oder der deutschsprachige Schriftsteller und Übersetzer Alfred Marnau, in dessen Werken sich die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt.
Die Donaustadt erscheint oft als Erinnerungsort, etwa in den zwischen den Weltkriegen entstandenen Preßburger Interieurs von Elsa Grailich oder den Preßburger Ghettobildern von Karl Benyovszky. Eine Persönlichkeit der reichhaltigen jüdischen Kultur war Selma Steiner mit ihrer berühmten Traditionsbuchhandlung. Diese überstand alle historischen Brüche: von der k. u. k. Monarchie über die Erste Tschechoslowakische Republik, den Slowakischen Staat und den Kommunismus bis zur Wende.
Sechs literarische Spaziergänge begleiten durch die zu entdeckende Vielschichtigkeit der slowakischen Hauptstadt, die auch Schriftsteller der Gegenwart wie Michal Hvorecký oder Jana Beňová immer wieder fasziniert.
Renata SakoHoess kam in einer deutsch-slowakischen Familie in Bratislava auf die Welt und verließ im Herbst 1968 als Kind mit ihren Eltern die Tschechoslowakei. Von klein auf zweisprachig, studierte sie Germanistik und Slawistik in München, wo sie dann als Lehrbeauftragte für Slowakisch tätig war. Ihr Reiseführer Slowakei erschien seit 2001 in fünf Auflagen im DuMont Verlag, im selben Jahr publizierte sie als Mitherausgeberin eine Anthologie über Bratislava in der Reihe Europa erlesen im Wieser Verlag.
Michal Hvorecký ist einer der prominenten heutigen Autoren, aus deren Werken im Reiseführer zitiert wird. In seinen auch auf Deutsch erschienenen Büchern Tod auf der Donau, Das allerschlimmste Verbrechen in Wilsonstadt oder Troll, alle veröffentlicht im Tropen Verlag, erscheint Bratislava als verfremdeter Schauplatz, dessen Atmosphäre die erzählte Gegenwart seltsam spiegelt. Er wird selbst aus seinen Büchern lesen und mit Renata SakoHoess über Bratislava als Literaturstadt sprechen.
Foto:
Cover
Info:
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, dem Archäologischen Museum Frankfurt, dem Honorarkonsulat der Slowakischen Republik für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie dem Honorarkonsul der Slowakischen Republik in Hessen
Eintritt frei
