f loghessenfilmAufsichtsrat der HessenFilm beendet Zusammenarbeit mit Hans Joachim Mendig

Claudia Schulmerich

Frankfurt/Wiesbaden (Weltexpresso) - Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Die Grünen), hatte es auf der Pressekonferenz zum Hessischen Filmpreis angekündigt, daß sich zur von ihr angesetzten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am gestrigen Dienstag der Aufsichtsrat der HessenFilm und Medien GmbH mit der Personalia Mendig beschäftigen müsse, beschäftigen werde. Wir berichteten.

Aktueller Anlaß war das Foto, das der AfD Vorsitzende Meuthen in die Welt schickte, das ihn sowie den umtriebigen und geschäftstüchtigen Moritz Hunziger und eben Hans Joachim Mendig beim gemeinsamen Kaffee  im Juli zeigt und von ihm ausdrücklich als interessanten, angenehmes  Gespräch  - "konstruktiver politischer Gedankenaustausch" -  charakterisiert wurde. "Der Aufsichtsrat der HessenFilm und Medien GmbH hat heute bei seiner Außerordentlichen Sitzung einstimmig beschlossen, die Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Hans Joachim Mendig zu beenden.", hieß die gestrige abendliche Meldung.  Mendig hatte bisher zum Foto, das aus dem Netz verschwand, konsequent geschwiegen,  auch gegenüber seinem Dienstherrn und das Foto als  privat bezeichnet. Zur Aufsichtsratssitzung war Mendig geladen und wurde angehört. 

Hintergrund war der Aufruhr, der nach dem Bekanntwerden des Fotos seit vielen Wochen in der Filmszene Hessens herrschte. Reihenweise traten Filmschaffende aus Gremien, aus Jurys, aus sonst was zurück, weil sie mit Mendig nicht mehr zusammenarbeiten wollten. Kaum ein Tag, wo nicht ein neuer Protest zu hören war. Sicher muß man diese öffentliche, immer stärker werdende Reaktion der Filmschaffenden auf dem Hintergrund der damaligen Bestellung  von Hans Joachim Mendig zum Chef der HessenFilm sehen. Wir schrieben schon, daß der damalige Minister für Kunst und Wissenschaft, Boris Rhein (CDU), 2016 gegen alle massiven Widerstände aus der hessischen Filmlandschaft bei seiner Zusammenlegung der institutionell noch verstreuten Filmgesellschaften zur Hessen Film und Medien Gesellschaft seinen Kandidaten Mendig regelrecht durchboxte.  Gerade weil dies so war, ist das Verhalten Mendigs ein unglaublicher Affront gegenüber seinem Förderer Boris Rhein, der jetzt Landtagspräsident in Wiesbaden ist. 

Hans Joachim Mendig, der also von seinen konkreten und den ideelen Mitarbeitern nicht gewollt war, hatte in den letzten Jahren nichts getan, um seine Gegner von seiner Qualifizierung für das Amt - um das ging der damalige Konflikt - zu überzeugen. Im Gegenteil. Es verlautete, daß es schon zuvor Gespräche seitens des Ministeriums  mit Mendig gegeben habe, die sich mit dem Betriebsklima von HessenFilm beschäftigen mußten. So wie jetzt dort Einigkeit herrschte, daß der Chef nicht mehr tragbar sei, muß das in den Jahren kein gedeihliches Zusammenarbeiten gewesen sein. Der nicht nachlassende Aufruhr in der hessischen Filmbranche war so lautstark, daß die Ministerin endlich reagieren mußte, was sie mit der außerordentlichen Sitzung tat, die nun einstimmig, wie es heißt, die Abberufung von Mendig beschloß. 

Ob sich Mendig fügt oder ob er etwas unternimmt, werden wir berichten. Mehr Schaden als bisher kann er nicht mehr anrichten. Denn den Film als weiteres künstlerisches Medium in Hessen zu stärken und die Filmbranche wirtschaftlich zu optimieren, war ministerielles Programm, was durch Personaldiskussionen ausgehöhlt wird. Insofern sollte sich der geschaßte Chef von HessenFilm gut überlegen, wie es für ihn weitergeht.

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