a sebhalpenLesung eines literarischen Briefwechsels zwischen Terézia Mora und PEN-Stipendiatin Şehbal Şenyurt Arınlı am 28. November

Manfred Schröder

Darmstadt (Weltexpresso) - Im Rahmen der literarischen Reihe des Writers in Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums ist ein Briefwechsel der besonderen Art entstanden. Zwei Schriftstellerinnen korrespondieren über Wochen und stehen sich zum ersten Mal kurz vor der Abschlusslesung ihrer Briefe gegenüber: Terézia Mora, seit kurzem Büchner-Preisträgerin, und Şehbal Şenyurt Arınlı, Schriftstellerin, Dokumentarfilmerin und Stipendiatin des PEN-Exilprogramms.

Zum dritten Mal wurde nun eine literarische Korrespondenz zwischen zwei AutorInnen durchgeführt. Die Initiatorin und Herausgeberin des Buches "Zwei Autorinnen im Transit" ist Franziska Sperr (ehemalige Vizepräsidentin und WiE- Beauftragte). Die zweisprachige Publikation ist im binooki-Verlag, Berlin, erschienen.

Am 28. November 2019 in der Berliner Akademie der Künste stehen sich die beiden Autorinnen zum ersten Mal gegenüber stehen, aus ihren Briefen lesen und sich vom ehemaligen PEN-Präsidenten, dem Schriftsteller Gert Heidenreich zu ihren Texten befragen lassen.

Obwohl sie sich nie begegnet sind, wissen sie viel übereinander: die bekannte, mit Literaturpreisen überhäufte Terézia Mora und die vor einem Jahr in Deutschland angekommene, in der deutschen Literaturszene noch unbekannte Şehbal Şenyurt Arınlı. Mehrere Wochen lang schickten sie einander Texte, in denen es um ihren Alltag geht, ihre Ängste und Verunsicherungen, ihre Träume und Visionen für die Zukunft.

Terézia Mora ist hier seit Jahren sehr bekannt. Ihre Briefpartnerin steht erst am Anfang ihrer schriftstellerischen Existenz in Deutschland. Sie wurde 2017 wegen ihres Engagements für die kurdische Minderheit in der Türkei festgenommen und konnte nur durch einen Zufall fliehen und bei uns Zuflucht finden.

Trotz der Unterschiedlichkeit ihrer Lebensläufe kreisen die Briefe nicht nur um das Thema Schreiben, sondern auch um Verluste, Einsamkeit, Außenseitertum, bedrohte Existenz. Sie schreiben von Privatem, Politischem und Gesellschaftlichem aus sehr persönlicher Sicht, hie und da scheren sie aus in die Historie ihrer Herkunftsländer: Türkei und Ungarn.


28. November 2019, „Autorinnen im Transit – Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Terézia Mora und Şehbal Şenyurt Arınlı“
in der Akademie der Künste, Pariser Platz in Berlin, 19 Uhr

mit:
Şehbal Şenyurt Arınlı, Writers in Exile-Stipendiatin, Dokumentarfilmerin, Menschenrechtsaktivistin und Journalistin
Terézia Mora, Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin
Gert Heidenreich, Schriftsteller und Journalist, ehem. PEN-Präsident
Franziska Sperr, Autorin, ehem. Writers in Exile-Beauftragte und Vizepräsidentin des deutschen PEN-Zentrums
Helene Grass, Schauspielerin Die Lyrischen Saiten (Musik)Elif Amberg (Dolmetscherin)


Foto:
Şehbal Şenyurt Arınlı
© pen.de

Info:
pen-deutschland.de.
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Tel.: 06151/627 08 26; Fax.: 06151/293414

Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.