slubiceDie Besiedlung der polnischen Stadt Słubice nach dem Zweiten Weltkrieg«:  Vortrag & Gespräch am 28. September in Frankfurt/Oder

Roswitha Cousin

Frankfurt/Oder (Weltexpresso) - Das Museum Viadrina, das Institut für angewandte Geschichte - Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und das Deutsche Kulturforum östliches Europa laden Sie zur Veranstaltungsreihe »Bahnhof Europas. Frankfurt (Oder) 1945« herzlich ein. Mit insgesamt fünf Veranstaltungen in Frankfurt (Oder) und Potsdam, in die teilweise Zeitzeugen eingebunden sind, möchten wir mit Ihnen 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Potsdamer Konferenz ein Stück wechselvoller brandenburgischer, aber auch europäischer Geschichte entdecken.

Am Montag, den 28. September um 18 Uhr findet der Vortrag »Von Sibirien nach Słubice - Die Besiedlung der polnischen Stadt Słubice nach dem Zweiten Weltkrieg« von Prof. Dr. Beata Halicka, Universität Posen/Poznań, mit anschließendem Podiumsgespräch mit den Zeitzeugen vom Verband der Sibiriendeportierten (Związek Sybiraków) statt. Der Vortrag thematisiert die Neubesiedelung der nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Frankfurter Dammvorstadt hervorgegangenen Stadt Słubice.

In die neue polnische Stadt an der Oder zogen nach und nach die Mitarbeiter des Grenzschutzes und des Militärs sowie Zivilbevölkerung. Unter ihnen befanden sich Umsiedler aus den Gebieten, die Polen an die Sowjetunion abtreten musste, aber auch viele zuvor aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten von den Sowjets nach Sibirien deportierte Polen. Andere migrierten in den neuen polnischen Westen, weil sie hier eine Chance auf einen Neuanfang sahen. Einen kleinen Teil bildeten schließlich ehemalige Zwangsarbeiter, die sich hier auf dem Weg aus dem Westen niederließen.

Der Vortrag liefert einen Überblick über die einzelnen Gruppen der Neuankömmlinge und ihre Motivationen, sich hier niederzulassen. Im Gespräch mit den Zeitzeugen vom Verband der Sibiriendeportierten werden exemplarisch die Schicksale der aus Sibirien nach Słubice Umgesiedelten sowie die ersten Jahre ihres Neubeginns im neuen polnischen Westen vorgestellt.

Moderation: Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach, Institut für angewandte Geschichte - Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V.


Weitere Termine im Überblick:

Montag, 28. Oktober 2020, 18 Uhr
»Die Russen sind da! Frankfurt (Oder) in den ersten beiden Nachkriegsjahren«

Vortrag von Dr. Jörg Morré, Deutsch-Russisches Museum, Berlin-Karlshorst, Moderation: Dr. Karl-Konrad Tschäpe, Museum Viadrina
Ort: Museum Viadrina, Frankfurt (Oder)

Freitag, 30. Oktober 2020, 18 Uhr
»Europe on the Move. Frankfurt (Oder) 1945«

Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Beata Halicka, Universität Posen/Poznań, Dr. Andreas Kossert, Historiker, Berlin, Dr. Karl-Konrad Tschäpe, Museum Viadrina, Moderation: Dr. Mateusz Hartwich, Kulturwissenschaftler, im Rahmen der Ausstellung »Potsdamer Konferenz 1945 - Die Neuordnung der Welt«
Ort: Schloss Cecilienhof, Potsdam

Mittwoch, 18. November 2020, 17 Uhr
»Bürgermeisterinnen, Ärztinnen, Archivarinnen. Die Frauen in Frankfurt (Oder) 1945 und in den ersten Nachkriegsjahren«

Podiumsdiskussion mit Ursula Basel, Tochter von Irmgard Paetsch, der ersten Bürgermeisterin von Frankfurt (Oder) nach dem Zweiten Weltkrieg, und Sahra Damus, Mitglied des Brandenburgischen Landtags (Bündnis 90/Die Grünen), ehemalige Projektkoordinatorin »FrauenOrte in Frankfurt (Oder) und Słubice«, Moderation: Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach, Institut für angewandte Geschichte

Im Anschluss Filmvorführung »Bürgermeister Anna« mit einer Einführung von Dr. habil. Ralf Forster und Jeanette Toussaint, Filmmuseum Potsdam
Ort: Museum Viadrina, Frankfurt (Oder)

Ein Projekt des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Institut für angewandte Geschichte - Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und dem Museum Viadrina in Frankfurt (Oder) im Rahmen des Themenjahres »Krieg und Frieden. 1945 und die Folgen in Brandenburg - Kulturland Brandenburg 2020«. Gefördert wird es durch das Kulturland Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Foto:
Frankfurt (Oder) 1945: Panorama mit Blick auf die gesprengte Brücke nach Osten
© Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / © Walter Fricke

Info:
Vortrag & Gespräch am 28. September in Frankfurt/Oder
Montag, 28. September 2020, 18 Uhr
Museum Viadrina
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11
15230 Frankfurt (Oder)

Der Eintritt ist frei.

Coronabedingt ist die Teilnahme auf 16 Personen begrenzt! Anmeldung ausschließlich im Museum Viadrina unter der Telefonnummer: +49 (0) 335 401 56-0 (von 11 bis 17 Uhr). Vor Ort gelten die allgemein bekannten Hygiene- und Abstandsregeln.
Die Veranstaltung wird aufgenommen und zu einem späteren Zeitpunkt in den digitalen Medien des Deutschen Kulturforums veröffentlicht.