
Klaus Hagert
Berlin (Weltexpresso) - Der älteste urkundliche Nachweis für die Ansiedlung von jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen ist 1700 Jahre alt: Ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin im Jahr 321 erlaubte den Stadträten, Juden als Mitglieder zu berufen. Das Edikt belegt, dass es bereits im frühen 4. Jahrhundert jüdische Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland gab.


Schirmherr des Jubiläumsjahres ist Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. Von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble wurde im Januar eine (aufgrund der aktuellen Pandemie vorerst nur online besuchbare) physische "Shared History" Ausstellung im Paul Löbe Haus eröffnet:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw04-gedenktag-ausstellung-816746.
Fotos:
Goldohrring. Ein wichtiges Beispiel mittelalterlicher Goldschmiedekunst verkörpert den blühenden kunsthandwerklichen Austausch zwischen Christen und Juden im Rheinland. MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln. 1096. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln.
Das Blasen des Grüselhorns symbolisierte die fragile Balance zwischen wirtschaftlichem Austausch und gesellschaftlicher Ausgrenzung bei Juden und Nichtjuden in Straßburg. 14. Jahrhundert. Le Musée Historique de la Ville de Strasbourg.
Pappschachtel für 12 Karteikarten mit 48 möglichen Reihenformen der Zwölftontechnik, in der Schönberg seine Oper Moses und Aron komponierte. Mit seiner zwölftönigen seriellen Kompositionstechnik verursachte Arnold Schönberg eine Revolution in der europäischen Musik. Eine andere Form der Revolution bewirkte der Antisemitismus im Bewusstsein Arnold Schönbergs, indem sie ihn spät in seiner Laufbahn dazu veranlasste, seine jüdische Identität zu erforschen. 1932. Arnold Schoenberg Center, Vienna.
© Veranstalter
Info:
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In dieser Woche wird hier vorgestellt https://sharedhistoryproject.org/object/amsterdam-mahzor , ein reich verziertes aschkenasisches Gebetbuch für die jüdischen Feiertage, 1250 in Köln entstanden und damit eines der ältesten hier überlieferten Dokumente in hebräischer Sprache, dessen liturgische Texte noch heute rezitiert werden.