Bild8 2020 Oper NeueMainzerStrasse Tag gmp ArchitektenOberbürgermeister Feldmann und Kulturdezernentin Hartwig stellen Abschlussbericht zu den Städtischen Bühnen Frankfurt vor, Teil 2/3

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Insgesamt wurden fünf unterschiedliche Standorte tiefergehend untersucht: die „Spiegel-Variante“ sieht eine Oper am Willy-Brandt-Platz und das Schauspiel in den Wallanlagen gegenüber vor (Variante eins). Bei der „Kulturmeile“ würde die Oper an der Neuen Mainzer Straße entstehen, das Schauspiel bliebe am Willy-Brandt-Platz (Variante zwei). Variante drei sieht die Oper am Willy-Brandt-Platz und das Schauspiel am Opernplatz vor.

Bei der vierten Variante ist ein Neubau einer Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz mit externem Werkstattgebäude vorgesehen. Die letzte Möglichkeit ist schließlich der Bau einer Doppelanlage im Osthafen (Variante fünf). Für alle fünf Varianten konnte die bauliche Eignung der Grundstücke nachgewiesen werden, beim Raumprogramm kommt es je nach Variante zu Einschränkungen. Die neue Koalition hat sich mittlerweile gegen den Osthafen und für eine Innenstadtlösung ausgesprochen.


Klimatische Untersuchungen
Erhebliche Unterschiede ergeben sich aus der Bewertung der stadtklimatischen Auswirkungen der einzelnen Varianten. Hier schneidet Variante eins (Spiegelung) wegen der starken Inanspruchnahme der Wallanlagen kritisch ab. Bei der Variante drei (Schauspiel am Opernplatz) muss ein negativer Einfluss auf das Stadtklima befürchtet werden, da der Verbesserung am Willy-Brandt-Platz eine deutliche Verschlechterung am Opernplatz gegenübersteht. Variante vier (Neubau Willy-Brandt-Platz) manifestiert den bisherigen Status Quo. Allein die Varianten zwei (Kulturmeile) und fünf (Osthafen) können durch einen erheblichen Zugewinn an Grün- und Freiflächen am Willy-Brandt-Platz eine Verbesserung der stadtklimatischen Situation herbeiführen. Bei keiner anderen Variante können so viele Flächen für eine neue innerstädtische Frei- und Grünfläche zurückgewonnen werden. Die Beanspruchung von rund 600 Quadratmeter der Wallanlagen wird überkompensiert durch etwa 5700 Quadratmeter entsiegelter Flächen am Willy-Brandt-Platz. Neben der klimatischen Bewertung der einzelnen Varianten wurden weitere Nachhaltigkeitsgesichtspunkte untersucht. Hierzu gehören unter anderem die Nutzbarkeit von Erneuerbaren Energien, die Graue Energie und der Flächenverbrauch.


Kosten der einzelnen Varianten
Bei Betrachtung der Investitionskosten der einzelnen Varianten, schneidet die Variante zwei mit 811 Mio. Euro am besten ab. Die Variante vier verursacht die höchsten Investitionskosten mit 891 Mio. Euro, da für beide Bühnen (Oper und Schauspiel) eine Interim-Unterbringung geschaffen werden muss und zudem Kosten für ein externes Werkstattgebäude anfallen. Die Variante fünf mit 836 Mio. Euro, die Variante eins mit 859 Mio. Euro und Variante drei mit 872 Mio. Euro liegen dazwischen. Über die Investitionskosten hinaus wurde eine Gesamtkostenbetrachtung angestellt, welche die Investitionskosten sowie die Betriebs- und Umweltfolgekosten der Gebäude über eine Dauer von 50 Jahren berücksichtigt. Auf Grund der ähnlichen Berechnungsgrundlagen liegen alle Varianten kostenmäßig sehr nah beieinander. Insgesamt müssen nach dieser Rechnung während einer 50-jährigen Betriebszeit an Kapital-, Betriebs- und Umweltkosten zwischen 35,6 Mio. Euro und 37,4 Mio. Euro aufgewendet werden. Bei der Addition der Investitions- und Betriebskosten bleibt Variante zwei vor allem wegen der geringeren Investitionskosten die günstigste.


Neue Homepage und weitere Planungen
Die nächsten Planungsschritte hängen nun von den Grundsatzentscheidungen insbesondere zum Standort ab. Insgesamt ist mit einer Projektlaufzeit von etwa zehn bis zwölf Jahren zu rechnen, die reine Bauzeit wird dabei auf etwa sechs bis acht Jahre geschätzt. Angesichts der Bedeutung und Größe des Vorhabens für die Stadt ist ein breit angelegter Architekturwettbewerb auszuloben.

Oberbürgermeister Feldmann: „Die dringend notwendigen Baumaßnahmen für die Städtischen Bühnen sichern nicht nur deren Zukunftsfähigkeit. Sie sind Impulsgeber für die überfällige städtebauliche Aufwertung dieses zentralen Innenstadtbereichs. Für uns heißt das: Mit der Entscheidung über die Zukunftsfähigkeit der Städtischen Bühnen stellen wir zugleich die Weichen für eine ökologischere und attraktivere Stadt.“

Und Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig ergänzt: „Wir wissen jetzt, dass unsere Vision von zukunftsfähigen Spielstätten für Oper und Schauspiel in der zentralen Innenstadt keine Fantasie bleiben muss. Auf Basis der umfangreichen Untersuchungen kann eine Entscheidung getroffen werden, die nicht nur die bevorstehende Entwicklung der Bühnen, sondern auch die der westlichen Innenstadt auf Jahrzehnte hinaus bestimmt.“

Über den aktuellen Stand, die weiteren Planungen und öffentliche Veranstaltungen zu dem Projekt informiert ab sofort eine eigens eingerichtete Website unter neue-buehnen-frankfurt.de. Hier finden sich auch alle veröffentlichten Berichte zum Download.

Fotos:
Variante 2
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stabsstellenleiter Mathias Hölzinger und Kulturdezernentin Ina Hartwig stellen die Konzeptstudie vor
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Info:
Quelle: Stadt Frankfurt