Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Bundesrechnungshof in Frankfurt, der natürlich kein Hof ist im Sinne von Haus und Hof oder Bauernhof, aber im Sinne von Adelsitz, wo man zu Hofe ging, ist genau in diesem Sinn eine staatliche Einrichtung mit einer bestimmten Aufgabe. Diese Aufgabe ist die Prüfung der Haushaltsführung des Bundes. Er muß die über 600 Milliarden Euro hinsichtlich der Einnahmen, vor allem eben auch der Ausgaben überprüfen.
Warum der Bundesrechnungshof ausgerechnet in Frankfurt sitzt, hat leicht erklärbare Gründe, die man heute als Geschichte der Nachkriegszeit durchaus tradieren sollte. Als sich die Bundesrepublik aus den drei westlichen Besatzungszonen bildete, standen zwei Städte zur Abstimmung im neugewählten Bundestag über die zukünftige Bundeshauptstadt: Bonn und Frankfurt. Bonn gewann, obwohl Frankfurt schon einen Plenarsaal gebaut hatte (heute Hessischer Rundfunk) und auf die Tradition der Paulskirche verweisen konnte. Die Mär lautete immer, daß Bonn mit einer Stimme Mehrheit gewählt worden sei
Das Haus stand leer, verwahrloste, sollte abgerissen werden wie es später mit dem Degussagebäude und der Oberfinanzdirektion geschah, einem sehr schönen Gebäude, daß aber asbestversucht war. Den Abriß haben die Frankfurter Denkmalschützer verhindert. Eine Maßnahme war, daß man im Jahr 2012
Diese Restaurierungsarbeit ist zusammen mit weiteren Bauten in einem Band erfaßt worden, zu dessen Präsentation in den Bundesrechnungshof geladen wurde, weil zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen wurden: das Buch „Denkmalspflege in Frankfurt am Main – Sanierungs- und Restaurierungsprojekte“, Band 5, 2017-19 wurde vorgestellt und die Auszeichnung als Denkmal des Jahres 2012 konnte dem neuen Eigentümer übergeben werden und wurde als Ehrentafel an der Außenfassade angebracht.
Alle drei Jahre werden die Sanierungsarbeiten in einem Band zusammengefaßt, was das Denkmalsamt der Stadt Frankfurt verantwortet, wobei es vom Frankfurter Denkmalsforum unterstützt wird, die auch die Finanzierung des Bandes tragen. Autor Stefan Timpe, gleichzeitig Stellvertretender Leiter des Denkmalamtes, stellte das reich bebilderte Buch vor: „Die 33 ausgewählten Projektbeschreibungen zeigen die Vielfalt der Frankfurter Kulturlandschaft und zugleich das Spektrum unterschiedlicher Maßnahmen denkmalpflegerischer Praxis.“
Der Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, Mike Josef sagte zum Zusammentreffen von Sanierung, Buch und Tafel für das Denkmal des Jahres 2012: „Das Beispiel des ehemaligen Bundesrechnungshofes zeigt eindrucksvoll, wie unser städtisches Denkmalamt in das Baugeschehen eingebunden ist und den Wandel der Stadt konstruktiv begleitet“, wobei er auf das restaurierte Wandbild von Eberhard Schlotter zeigte. „Das Amt leistet einen wesentlichen Beitrag, unsere Kulturgüter zu schützen, zu erhalten, zu bergen und Gefahren von ihnen abzuwenden und würdig mit der Vergangenheit umzugehen.“
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Info:
„Denkmalspflege in Frankfurt am Main – Sanierungs- und Restaurierungsprojekte“, Band 5, 2017-19, Henrichs Editionen, Frankfurt am Main 2021
ISBN 978-3-96320-044-1